CH-Schluss: Leichte Verluste

CH-Schluss: Leichte Verluste

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leichter geschlossen. Während des Handels zeigte sich der Leitindex SMI mehrheitlich richtungslos. Impulse waren Mangelware, deshalb wies das Blue-Chip-Barometer eine unstete Entwicklung auf, in der der Index über 7`700 Punkte stieg, bevor er wieder unter diese Schwelle geriet. Für Skepsis sorgte im Nachmittagshandel unter anderem der US-Handel: Der Dow Jones hat die anfänglichen Kursgewinne abgegeben, was das Sentiment hierzulande belastete.

Generell manifestierte sich abermals die Nervosität der Anleger, die weiterhin von der Ungewissheit über die Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken getrieben werden. Marktbeobachter gehen weiterhin davon aus, dass die Volatilität bis zum Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche ausgeprägt bleibt. Gemessen am VSMI hat sich die Schwankungsbreite nur leicht reduziert. Zudem fehlten den Investoren Anhaltspunkte, da keine wichtigen Makrodaten auf dem Programm standen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,21% im Minus auf 7`656,83 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,53% auf 1`157,58 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,22% auf 7`228,63 Punkten. Von den 30 wichtigsten Titeln standen 13 im Plus und 17 im Minus.

Auf der Verkaufsliste standen gegen Ende des Handels vor allem Aktien der beiden Grossbanken CS und UBS (je -2,1%). Auch Julius Bär (-2,2%) gaben deutlich nach. Die Banken standen vor allem von politischer Seite im Fokus: Der Ständerat wollte das Gesetz zur Lösung des Steuerstreits mit den USA vertieft prüfen und ist auf die Vorlage eingetreten. Zuvor hatte die Wirtschaftskommission das Nichteintreten empfohlen. Im Visier waren vor allem Banken aus dem breiten Markt wie BKB (-2,1%), BCV (+0,1%) und SGKB (-0,5%).

Auch die Versicherer-Papiere standen auf den Verkaufslisten: Swiss Re (-0,1%), Zurich (-0,8%), Baloise (-1,1%) und Swiss Life (-1,5%).

Holcim (-3,1%) wurden ebenfalls abgestraft. Gemäss Händlern haben die Analysten der US-Bank Morgan Stanley ihre Gewinnschätzungen für den Zementkonzern Holcim in den kommenden Jahren deutlich nach unten korrigiert. Misstrauen ernteten auch Transocean (-2,6%) und Sika (-1,5%).

Andere Zykliker wie Richemont (+0,6%) und Adecco (+0,5%) gingen mit einem Kursgewinn aus dem Handel. Bei den Stellenvermittler-Valoren hat der Anstieg der Temporärstellen in Frankreich im ersten Quartal geholfen, hiess es im Handel. Frankreich ist der grösste Markt des Konzerns. Clariant (+0,7%) präsentierten sich ebenfalls solide.

Die SMI-Schwergewichte Nestlé (+0,3%), Novartis (+0,1%) und Roche (+0,2%) konnten die Kurskorrektur des SMI etwas bremsen. Kursgewinne zeigen auch andere unzyklischen Aktien wie Givaudan (+1,9%), Syngenta (+1,0%) und Sonova (+1,0%).

Im breiten Markt gewannen Georg Fischer (+0,5%). Der Schaffhauser Industriekonzern hat einen Auftrag vom deutschen Autobauer Audi im Wert von 400 Mio CHF bekanntgegeben, was von den Analysten begrüsst wurde. Da sich die Abwicklung über 5 bis 7 Jahre hinziehe, werde dies aber wohl einen jährlichen Mehrumsatz von «höchstens 80 Mio CHF» generieren, rechnet die ZKB vor, die die Nachricht deshalb auch nur als «leicht positiv» gewertet hat.

Die Titel des Zahntechnikers Straumann (-0,8%) und der Konkurrentin Nobel Biocare (-4,8%) wurden verkauft. Die Analysten der UBS haben die Straumann-Aktien von ihrer «Least Preferred List» gestrichen, im Gegenzug aber Nobel Biocare daraufgesetzt. Nach der Ankündigung von Nobel Biocare einer Restrukturierung in Schweden hat das HSBC-Aktienresearch zudem das Rating «Underweight» bekräftigt, wenn auch bei einem etwas höheren Kursziel. (awp/mc/ps/cs)

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