CH-Schluss: Verluste – CS brachen nach SNB-Forderungen ein

CH-Schluss: Verluste – CS brachen nach SNB-Forderungen ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag mit Abgaben beschlossen. Belastet wurden die Indizes vor allem durch die deutlichen Verluste der Credit-Suisse-Aktie. Auslöser waren Forderungen der SNB an die Adresse der beiden Grossbanken, die Eigenkapitalbasis zu stärken.

Auch das allgemeine Sentiment war durch die Abstufungen Spaniens und Zyperns durch Moody’s belastet, hiess es von Marktteilnehmern. Die Zinsen für spanische Anleihen stiegen spürbar an. Auch die Zinsen für italienische Staatsanleihen kletterten auf den höchsten Stand seit Dezember. Die Konjunkturdaten aus den USA wurden uneinheitlich aufgenommen. Die Zahl Anträge auf Arbeitslosenhilfe lag etwas höher als erwartet. Das Leistungsbilanzsaldo hat sich im ersten Quartal ausgeweiteten, während die Verbraucherpreise dank sinkender Energiekosten einen Rückgang verzeichneten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,61% niedriger bei 5’908,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,77% auf 877,44 und der breite SPI 0,66% auf 5’495,71 Zähler.

Das bestimmende Thema am Schweizer Aktienmarkt waren die Grossbanken. Gemäss Einschätzung der SNB ist das verlustabsorbierende Kapital der beiden Institute angesichts der hohen Risiken an den Finanzmärkten unterhalb des notwendigen Niveaus. Wegen der auf kutze Sicht hohen Risiken für eine markante Verschlechterung der Marktsituation forderte die SNB die Banken auf, ihre Eigenkapitalbasis schneller zu stärken als geplant.

Das belastete insbesondere die Aktie der Credit Suisse (-10,5%). Die Aussicht auf eine mögliche Dividendenkürzung oder gar eine Kapitalerhöhung sorgte für Unruhe bei den Investoren. Demgegenüber erholte sich der Kurs der UBS-Papiere auf zum Schluss -0,3%. Zwischenzeitlich hatte das Minus auch hier 4,8% betragen.

Auch andere Valoren aus dem Finanzsegment konnten anfängliche deutliche Verluste wieder eingrenzen und zum Handelsschluss ins Plus drehen. So legten Julius Bär, Bâloise (je +0,4%), Swiss Re (+1,1%), Swiss Life (+0,8%) und Zurich Insurance (+0,8%) am Ende allesamt zu.

Bei den zyklischen Werten stach Logitech mit +2,1% heraus. Deutlich niedriger gingen hingegen die Papiere der Zykliker Swatch (-2,4%), Richemont (-1,7%), ABB (-1,2%) und Schindler (-1,1%) aus dem Handel. Holcim (-1,4%) setzte die Abwärtsbewegung der vergangenen Tage fort. Vontobel hatte das Kursziel für die Aktien des Zementherstellers auf 59 CHF von 62 CHF zurückgenommen und senkte im Rahmen einer Studie zum Bausektor die EPS-Schätzungen für 2012 bis 2014 um 3,5%, 4,0% und 4,5%.

Im Verlierersegment fanden sich auch Geberit (-0,8%), nachdem das Papier am Morgen noch die SMI-Gewinnerliste angeführt hatte. Die Geberit-Papiere haben Synthes im SMI ersetzt. Die Synthes-Aktien wurden am Mittwoch das letzte Mal an der SIX Swiss Exchange gehandelt und werden am 18. Juni dekotiert.

Sika (-4,8%) rückten für Geberit in den SLI nach. Die Indexanpassungen wurden von der Schweizer Börse bereits vor Wochenfrist kommuniziert, was grössere Käufe in Geberit- und Sika-Titeln ausgelöst hatte. Die Papiere des Handelskonzerns DKSH (-0,7%) rangieren neu an der Stelle von Sika im SMIM-Index.

Die beiden Pharmaschwergewichte Roche (-0,4%) und Novartis (-0,6%) verbilligen sich ebenfalls, Nestlé (+0,1%) dagegen geben dem SMI ein wenig Stabilität. Swisscom (+1,9%) notiert nach Abschluss eines neuen GAV mit spürbaren Aufschlägen. Ebenfalls auf der Gewinnerliste fanden sich Syngenta (+0,6%), Adecco (+0,2%) und Clariant (+0,1%).

Im breiten Markt hat der Schokoladenhersteller Barry Callebaut (Aktie -0,7%) den Ausbau der Zusammenarbeit mit dem japanischen Süsswarenhersteller Moringa gemeldet. Ein bestehender Liefervertrag wurde auf 16’000 Tonnen Schokolade und Schokoladenmischungen von zuvor 9’000 Tonnen erweitert. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Zudem will Barry Callebaut 18,5 Mio CHF in den Bau einer neuen Fabrik in Takasaki investieren.

Comet verloren 1,3%. Die Gruppe will per 1. Juli im Bereich Plasma Control Technologies vorübergehend Kurzarbeit einzuführen. Die Nachfrage habe sich hier im zweiten Quartal abgeschwächt. (awp/mc/upd/ps)

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