CH-Schluss: SMI verliert 0,3% auf 9’065 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,3% auf 9’065 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag zum zweiten Mal in Folge mit leichten Verlusten aus der Sitzung gegangen. Nach einem freundlichen Beginn rutschte der SMI dabei erst am Nachmittag in die rote Zone ab, wobei sich der Abgabedruck gegen Handelsende mit den negativ gestarteten US-Börsen noch leicht verstärkte. Keine Impulse brachten indes die in den USA publizierten Konjunkturdaten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und zu den Produzentenpreisen. Zurich hielten sich nach Quartalszahlen gegen den Trend im Plus.

Die Stimmung sei eigentlich noch immer freundlich gewesen, hiess es im Handel. Nachdem aber der SMI über elf Börsentage bis und mit Dienstag ein Rally von beinahe 600 Punkten hingelegt hatte, ist er langsam an seine Grenzen gestossen, was sich in den nun zwei Mal in Folge gesunkenen Kursen manifestiert hat. Die vor einem Rückschlag warnenden Stimmen haben denn auch jüngst zugenommen. Ob derzeit allerdings lediglich die Kurse auf hohem Niveau konsolidiert werden, oder ob demnächst ein grösserer Rückschlag bevorsteht, bleibt vorderhand offen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,27% tiefer bei 9’064,88 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,49% auf 1’438,64 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,29% auf 10’290,52 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 tiefer, sechs höher und Givaudan unverändert.

Im Fokus standen die eingangs bereits erwähnten Zurich, welche nach Quartalszahlen gegen den Trend um 0,2% leicht anzogen. Der Erstversicherer hat mit seinen Ergebnissen leicht unter den Erwartungen abgeschnitten, was aber nur zu Beginn etwas auf den Kurs drückte. Die Ersteinschätzungen waren denn auch nicht allzu negativ. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn könne sich sehen lassen, hiess es, wobei insbesondere das Lebensversicherungsgeschäft gut abgeschnitten habe.

Angeführt wurde die kurze Gewinnerliste von Lonza (+0,8%) und Dufry (+0,7%). Der Lifescience-Konzern Lonza hat seine Kapitalerhöhung zur Teil-Finanzierung des Capsugel-Zukaufs abgeschlossen. Nach der Kapitalerhöhung dürften nun wieder vermehrt die fundamentalen Fakten im Vordergrund stehen und die seien bei Lonza gut, meinte ein Marktbeobachter.

Etwas gestützt wurde der Gesamtmarkt von Nestlé mit einem knappen Plus von 0,1%.

Schwach schnitt mit Ausnahme von Zurich vor allem der Finanzsektor ab, wo die Versicherer mit Bâloise, Swiss Re und Swiss Life (je -1,3%) ähnlich viel an Terrain einbüssten wie die Banken mit UBS (-1,4%), Julius Bär (-1,2%) und CS (-0,9%). Insbesondere die Banken hatten allerdings praktisch alle von der jüngsten Hausse des Gesamtmarktes profitiert.

Die grössten Einbussen erlitten Sika (-2,1%) und Kühne+Nagel (-3,7%). Letztere wurde allerdings ex Dividende von 5,50 CHF gehandelt, was die Einbussen zum grössten Teil erklärt.

Auch Novartis (-0,5%) und Roche (-0,1%) gingen wie der Gesamtmarkt nach unten. Die Roche-Titel haben bekanntlich am Vortag nach schlechten News für das Immuntherapeutikum Tecentriq bereits 1,8% eingebüsst. Wie der Konzern ausserdem am Morgen mitteilte, will er am diesjährigen Jahrestreffen der US-Onkologiegesellschaft ASCO Anfang Juni in rund 190 Abhandlungen Daten zu 20 Wirkstoffen präsentieren.

LafargeHolcim (-0,4%) erhielten zu Beginn noch etwas Unterstützung von einer Neueinschätzung durch die Citigroup mit dem Rating «Buy», fielen in der Folge aber ebenfalls in den negativen Bereich zurück.

Im breiten Markt fielen Schaffner mit einem markanten Plus von 7,1% auf. Der Elektrokomponentenhersteller hat den Umsatz leicht, Betriebs- und Nettogewinn hingegen deutlicher gesteigert. Auch das zweite Semester des Geschäftsjahres soll über dem Vorjahreszeitraum ausfallen. Ebenfalls nach Zahlen zeigten sich Sunrise (-0,3%) nach gutem Beginn letztlich etwas schwächer.

Implenia fielen mit einem Minus von 0,8% nicht gross auf. Der Baukonzern hat in Österreich Besuch von den Behörden wegen eines Verdachts auf Preisabsprachen erhalten. (awp/mc/upd/ps)

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