CH-Schluss: SMI legt 0,8% auf 8’985 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,8% auf 8’985 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt bleibt auf Erholungskurs und hat den Handel am Dienstag mit festeren Notierungen abgeschlossen. Insbesondere die Papiere der Banken und einiger Zykliker erholten sich weiter von den Kursverlusten der Vorwoche, als die Sorgen um die Deutsche Bank und vor einer Bankenkrise die Aktien noch hatten absacken lassen. In der Schweiz waren derweil alle Augen auf ABB gerichtet. Der Technologiekonzern orientierte am Investorentag über strategische Weichenstellungen.

Am Markt könnten nach den zuletzt abgewehrten Attacken der Bären nun die Bullen das Zepter in die Hand nehmen, meinte ein optimistisch gestimmter Händler. Jetzt da im US-Wahlkampf die Umfragewerte Donald Trumps nachliessen, sei der Weg für Kursgewinne frei. Am Markt werde die demokratische Kandidatin Clinton als «kalkulierbarer» eingestuft. Dem halten andere Marktexperten entgegen, dass der Ausgang der US-Wahlen nach wie vor von grosser Unsicherheit geprägt bleibe und die Dividendenpapiere belaste.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,79% auf 8’230,73 Punkte und weitet damit die Avancen der beiden vergangenen Handelstage aus. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg um 0,97% auf 1’255,54 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,75% auf 8’985,31 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel standen am Ende 27 im Plus und nur drei im Minus.

Mit Spannung hatte man in den vergangenen Tagen auf den Capital Markets Day von ABB gewartet, nachdem im Vorfeld dazu von Seiten wichtiger Investoren die Forderung nach einer Abspaltung der Sparte Power Grids laut geworden war. ABB hält aber am Stromnetzgeschäft fest, gliedert die übrigen Divisionen neu, setzt auf die Marktchancen der Digitalisierung und verschärft gleichzeitig das Sparprogramm. An der Börse wurden die News insgesamt positiv aufgenommen und die ABB-Aktie gewann 1,4%.

Deutlich stärker legten die Aktien der Grossbanken Credit Suisse (+2,8%) und UBS (+1,8%) zu. Zwar sei die Euphorie auf eine schnelle Einigung mit den US-Behörden in Streitfällen über dubiose Hypothekengeschäfte etwas verflogen, doch könnten sich die europäischen Banken dennoch weiter erholen, hiess es im Handel. Die Bank Vontobel sieht vor allem die UBS in Bezug auf Restrukturierung, Entschuldung und Kapitalaufbau in einer guten Position und bestätigte die Kaufempfehlung.

An der Spitze der SMI/SLI-Tabelle verteidigten indes Adecco (+3,8%) den Spitzenplatz bis zum Schluss. Der Personalvermittler gab in den USA die Übernahme der im Bereich von juristischen Dienstleistungen tätigen D4 bekannt. Allerdings handelt es sich dabei um einen kleinen Zukauf, D4 macht lediglich einen Umsatz von rund 30 Mio USD.

Ebenfalls eine kleinere Übernahme vermeldete SGS, deren Aktien daraufhin um 2,1% zulegten. Der Warenprüfkonzern kauft den in der Umweltprüfung tätigen kanadischen Dienstleister Axys Analytical Services, der Analysten zufolge «sehr gut» ins Portfolio passe. Auch Axys ist gemessen am Jahresumsatz von umgerechnet 9 Mio CHF klein.

Klar fester tendierten am Dienstag auch noch Richemont (+2,2%). Bryan Garnier hatte den fairen Wert leicht gesenkt, bestätigte aber das ‹Neutral›-Rating. Man sei weiterhin vorsichtig gegenüber den Luxusgüterherstellern eingestellt und habe im Vorfeld der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im November die Prognosen überarbeitet, hiess es. Dennoch würden die Fundamentaldaten des Unternehmens gesund aussehen. Branchennachbar Swatch gewann 1,1%.

Gute Unterstützung erhielt der SMI vom Schwergewicht Novartis (+0,9%), weniger stark gewannen Nestlé (+0,5%) und Roche (+0,1%) dazu.

Auf der Gegenseite zählten Swiss Re (-0,6%) zu den grössten Verlierern, denn das Sturmtief «Matthew» steuert auf die US-amerikanische Ostküste zu. Unter Druck standen auch noch Lonza (-0,4%) und Actelion (-0,3%).

Am breiten Markt gaben Temenos um 2,6% nach. Die Titel des Bankensoftwareanbieters hatten jedoch am Vortag nach der Ankündigung eines neuen Auftrags 10% dazugewonnen. Wisekey büssten am Berichtstag mit Halbjahreszahlen 3,7% ein.

Demgegenüber kletterten Leonteq und Cicor ohne News um 6,2% respektive 3,6% in die Höhe.(awp//mc/upd/cs)

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