Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag den ersten Handelstag der Woche im Plus beendet. Der Markt wechselte im Verlauf des Handels mehrmals das Vorzeichen und konnte sich erst nach US-Konjunkturzahlen und der Eröffnung der US-Börsen für anhaltende Gewinne entscheiden. Händler sprachen denn auch von einem insgesamt richtungslosen und wenig inspirierenden Handel. Anleger hätten an der Seitenlinie verharrt.
In der auslaufenden Berichtssaison fehlt es an Phantasie. Der europäisch geprägte Handel sei nicht zuletzt auch wegen eines Feiertags in London eher in ruhigen Bahnen verlaufen, so ein Händler. Wichtige Konjunkturdaten standen am Berichtstag nicht auf dem Programm. Der Markt bleibt aber in den nächsten Wochen unter dem Bann des erwarteten Kurswechsel der US-Geldpolitik. Positive Daten würden jeweils die Angst vor einer Reduktion der Anleihenkäufe verstärken, schlechte Zahlen die Hoffnung auf weiteres billiges Geld beflügeln, so ein Händler. Die schwächer als erwartet ausgefallen Zahlen zu den Neuaufträgen bei langlebigen Gütern in den USA bildeten deshalb eine Stütze für den Markt.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,19% höher auf 8’022,20 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notierte kaum verändert mit minus 0,03% bei 1’224,03 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,17% auf 7’600,27 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Schluss 13 im Plus, 16 im Minus und einer (Swatch) notierte unverändert.
Die grössten Gewinne verzeichneten am Berichtstag die Papiere von Schindler (+1,1%), aber insbesondere die Aufschläge in Nestlé (+0,8%), Roche (+0,6%) und Novartis (+0,1%) bildeten die Stütze für die leichten Gewinne im Leitindex SMI. Bei Novartis hielten Aussagen des ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten Daniel Vasella die Gewinne noch in Zaum. Vasella äusserte sich im Interview mit «The Financial Times» negativ bezüglich Spin-Offs. Am Markt kursierte die Hoffnung, dass die Aktie, die sich lange Zeit unter dem Marktdurchschnitt entwickelte und erst in jüngster Zeit etwas aufgeholt hat, durch neue Spin-Offs weitere kräftige Kursimpulse erhalten könnte.
Für Gesprächsstoff sorgten auch die Valoren von Actelion (-0,4%). Nach der Zulassung durch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA für das Medikament Valchlor von Ceptaris Therapeutics ist eine der wichtigsten Voraussetzung für eine mögliche Übernahme durch Actelion erfüllt. Der vor gut drei Wochen angekündigte Schritt von Actelion wurde in Analystenkreisen damals begrüsst, da eine Verbreiterung der Produktpalette grundsätzlich erwünscht ist. Exane BNP Paribas erhöhte in der Folge das Kursziel leicht.
Die grössten Abgaben verzeichneten im SMI/SLI die Aktien der UBS (-1,0%), allerdings gab es dazu keine kursrelevanten Nachrichten. Auch die weiteren Finanzwerte erlitten Abschlägen. So büssten Swiss Life bis zum Schluss 0,8% ein, Zurich 0,3%, Credit Suisse 0,2% und Julius Bär 0,1%. Mit Bâloise (-0,2%) rapportiert am Donnerstag noch der letzte hiesige Blue Chips die Halbjahreszahlen.
Im breiten Markt setzten sich insbesondere die Valoren von Leclanché (+10,2%) in Szene. Der Batteriehersteller führte eine ausserordentliche GV durch, an welcher die Aktionäre die zur Sanierung des Unternehmens beantragten Kapitalmassnahmen absegneten.
Nach Semesterzahlen fielen zudem Siegfried (+1,1%) auf der positiven und Vetropack (-2,5%) auf der negativen Seite auf. Ebenfalls nach Zahlen gaben Publigroupe (-1,4%) und Flughafen Zürich (-1,8%) nach, während Metall Zug (+1,2%) und Alpiq (+0,3%) auf der Gewinnerseite zu finden waren. (awp/mc/upd/ps)
