CH-Schluss: SMI tritt auf der Stelle

CH-Schluss: SMI tritt auf der Stelle

Zürich – Nach dem Kursrutsch am Vortag hat die Schweizer Börse am Dienstag Boden gefunden. Der Leitindex SMI pendelte in einer Berg- und Talfahrt um den Schlussstand vom Montag herum und schloss letztendlich leicht im Plus. Händler sprachen von einem richtungslosen Handel angesichts des von den USA angezettelten Handelsstreits mit der EU und China, der immer noch an den Nerven der Börsianer zerrt.

Es herrsche Vorsicht bei den Anlegern, sagte ein Händler. Denn niemand wisse, wie es in der Auseinandersetzung weitergehe. «Unsicherheit ist nie gut für die Börse.» Die US-Regierung erwägt, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken. Chinas Präsident Xi Jinping verschärfte daraufhin einem Bericht zufolge erneut den Ton im Handelszwist, womit die Beschwichtigungsversuche aus Peking vorbei sind.

Ein Händler betonte die enge Verzahnung der internationalen Lieferketten. Damit könnten amerikanische Strafzölle auf Importe aus der EU und China auch Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Dies zeigt sich bereits am Beispiel von Harley-Davidson, das die Produktion von Motorrädern für den europäischen Markt aus den USA abziehen will, um den EU-Gegenmassnahmen zu entgegen. Dies löste bei Trump einen Wutanfall aus.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann bis Börsenschluss 0,23 Prozent auf 8’477,98 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,22 Prozent auf 1’407,12 Zähler zu, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27 Prozent auf 10’188,4 Punkte gewann. Von den 30 grössten Titeln notieren 20 im Plus und 9 im Minus, während ABB unverändert notierten.

Der Schweizer Aktienmarkt reagierte im späten Handel auf die leichte Erholung der US-Börsen nach dem schwachen Wochenstart. Die amerikanischen Konjunkturdaten fielen schwächer aus als erwartet. Am Schweizer Aktienmarkt seien keine klaren Trends zu erkennen, sagte ein Händler.

Erneut standen die Aktien von Aryzta ganz oben bei den Verlierern unter den Blue Chips mit einem Minus von -7,1% auf 14,51 Franken. Immerhin erholten sich die Aktien des Tiefkühlbackwarenherstellers etwas vom Allzeittief von 14,01 Franken, auf das sie im Tagesverlauf abgestürzt waren. Der Auslöser für die Talfahrt war eine Ratingabstufung der Credit Suisse, die kurzfristig keine Erholung von Umsatz und Gewinn erwartet.

Einige Titel würden eine Gegenbewegung zum Vortagesverlauf zeigen, sagte ein Händler. So brach der Kurs von Clariant um 3,6 Prozent ein, nachdem er zum Wochenstart im Gegensatz zum schwachen Gesamtmarkt um über 3 Prozent in die Höhe geschossen war. Gerüchte über einen Ausbau der Beteiligung des saudischen Grossaktionärs Sabic hatten für ein Kursfeuerwerk gesorgt.

Ebenfalls unter Druck waren einige konjunktursensible Aktien wie Adecco (-1,1%), Dufry (-0,8%), LafargeHolcim (-0,5%) und Kühne+Nagel (-0,4%).

Bei den defensiven Werten ging der Kursverlauf auseinander. Während Novartis ein Minus von 0,2 Prozent hinnehmen mussten, konnte Konkurrentin Roche leicht um 0,1 Prozent zulegen. Die Roche-Genussscheine konnten etwas von einer Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde profitieren. Das Schwergewichten Nestlé erwies sich mit einem Plus von 0,7 Prozent als Stütze für den Gesamtmarkt.

Uneinheitlich zeigten sich auch die Banken: Die CS-Aktie gab um 0,3 Prozent nach. Dagegen kletterten die UBS-Titel um 0,4 Prozent und Julius Bär um 0,1 Prozent. Noch deutlicher gewannen die Versicherer.

Auf der Gewinnerseite standen Givaudan (+1,4%), Vifor und Sika (je +1,1%) zuvorderst im Tableau. Auch Partners Group und Geberit verbuchen Aufschläge von je 1,1 Prozent.

Im breiten Markt erlitten Perrot Duval (-8,1%) und Wisekey (-7,8%) herbe Einbussen. Am anderen Ende stachen Meyer Burger hervor mit einem Kursgewinn von 5% und Conzzeta mit einem Plus von 4,8%. Die Aktien des Solarindustriezulieferers hatten am Vortag erneut deutlich Federn lassen müssen. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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