CH-Schluss: SMI büsst 0,2% auf 9’099 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,2% auf 9’099 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Mittwoch in einer ruhigen Sitzung kaum von der Stelle gerührt. Im Vergleich mit den wichtigsten Handelsplätzen Europas schnitt der hiesige Markt schwach ab. Der Grund: Die schwerkapitalisierten Nestlé- und Novartis-Aktien fielen relativ deutlich zurück. Hoch im Kurs standen dagegen Finanzwerte, allen voran die Grossbankentitel UBS und CS.

Die übergeordnete Stimmung bezeichnete ein Händler in Zürich denn auch als zuversichtlich. Der Markt habe zuletzt allerdings recht schwungvoll zugelegt, weshalb eine Verschnaufpause angezeigt sei, hiess es im Handel. Zumal entscheidende Anschlussimpulse bislang ausgeblieben seien. Zwar gaben Medienberichte zu reden, denenzufolge US-Präsident Donald Trump noch am Mittwoch seine lange erwarteten Steuerpläne veröffentlichen will. Es sei allerdings fraglich, ob er sich damit durchsetzen könne, nachdem er mit der Reform der Krankenversicherung gescheitert war, hiess es.

Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss 0,17% im Minus bei 9’098,58 Punkten und damit fast auf Tagestief. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in welchem die schwachen Novartis und Nestlé stärker gekappt sind, legte hingegen um 0,08% auf 1’457,53 Zähler zu, während der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum 0,21% tiefer schloss bei 10’368,34 Punkten. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Minus, der Rest im Plus.

Die Schwergewichte Nestlé und Novartis belasteten den Gesamtmarkt mit Abgaben von 1,2% bzw. 0,6%. Nestlé gaben damit einen Teil der am Dienstag im Zuge des Investorentages erzielten Gewinne wieder preis. Auch wenn das von CEO Mark Schneider formulierte Ziel für die Gewinnmarge in Analystenkreisen als eher mager bezeichnet wird, war seine Vorstellung den Kommentaren zufolge insgesamt überzeugend. Am Berichtstag hatte der Konzern mitgeteilt, 310 Mio CHF in den Bau einer Tierfutterfabrik in den USA zu investieren. Tierfutter definierte Schneider als einen der Märkte, in denen Nestlé zulegen will.

Zu Novartis lagen derweil keine konkreten News vor. Im Handel wurden die Abgaben in Zusammenhang mit Gewinnmitnahmen gebracht, da der Titel zuletzt gut im Markt gelegen habe und das Jahreshoch vom Sommer in Schlagweite sei.

Die grössten Verluste unter den Blue Chips verzeichneten Aryzta (-2,2%), die bereits am Vortag stark unter Abgabedruck standen. Mit dem zum Wochenbeginn vorgelegten Jahresabschluss sei es der Konzernleitung nicht gelungen, Vertrauen bei den Investoren zurückzugewinnen, hiess es im Handel.

Grössere Einbussen verzeichneten auch Lonza mit -1,4%. Während einer Investorenpräsentation von Konzernchef Richard Ridinger habe sich offenbar abgezeichnet, dass die Konsensschätzungen wohl zu optimistisch seien, sagte ein Händler. Dies habe Gewinnmitnahmen in der seit Jahresbeginn stark gelaufenen Aktien ausgelöst. Verkauft wurden mit Sonova (-0,6%) und Sika (-0,4%) weitere Titel mit einer im Jahresverlauf bislang überdurchschnittlichen Entwicklung.

Auf der Gewinnerseite waren vor allem Finanzwerte gesucht wie CS, UBS (je +1,3%) und Julius Bär (+0,6%). Hier wurde in Marktkreisen auf die Unterstützung durch die Äusserungen von US-Notenbankchefin Janet Yellen vom Vorabend verwiesen. Sie hatte sich erneut für einen graduellen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik ausgesprochen. Ein sich normalisierendes Zinsumfeld sei grundsätzlich positiv für den Finanzsektor zu werten, hiess es. Davon würden auch Versicherungswerte wie Swiss Re, Swiss Life (je +1,2%) und Zurich (+0,8%) profitieren.

In der Spitzengruppe waren auch Swatch (+0,9%). Die Titel erhielten von einer Umfrage Unterstützung, dergemäss sich die Chefs von 60 befragten Uhrenunternehmen zuversichtlich für die nähere Zukunft zeigen. Höher gehandelt wurden mit Logitech (+0,8%) und LafargeHolcim (+0,6%) weitere zyklische Aktien, wobei letztere die vergangenen Tage recht deutlich zurückgefallen war.

Am breiten Markt hatten Meyer Burger (+4,1%) einen starken Lauf. Am Vortag war der Titel des Solarzulieferers allerdings ohne konkrete Gründe um rund 8% nach unten gerauscht. Bei relativ hohen Volumen legte die im Rappenbereich gehandelte Lumx um gar 9,5% zu. Der Hedgefonds-Anbieter hatte nach Börsenschluss sein Halbjahresergebnis veröffentlicht.

Bei den Verlierern schlossen Goldbach (-4,9%), Alpiq (-3,2%) und Orell Füssli (-2,8%) mit grösseren Abgaben. (awp/mc/ps)

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