CH-Schluss: Schlussauktion lässt SMI knapp ins Minus fallen

CH-Schluss: Schlussauktion lässt SMI knapp ins Minus fallen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag nach mehrheitlich positivem Verlauf mit der Schlussauktion knapp ins Minus gedreht. Trotz des Ölpreisschocks zu Beginn der Woche und der verschiedenen Notenbanksitzungen hat sich auch auf Wochensicht dennoch ein Plus ergeben. Am Freitag – es war der dreifache Verfallstermin – waren es einmal mehr vor allem die Pharma-Schwergewichte, welche den Gesamtmarkt stützten. Die Mehrheit der Titel wies dagegen Verluste auf. Nach drei Tagen mit anziehenden Kursen in Folge hatte der Schwung etwas nachgelassen.

Die Stimmung bleibe angesichts der geopolitischen Unsicherheiten von Vorsicht geprägt, hiess es im Handel. Dennoch bewegte sich der SMI mehrheitlich um die Marke von 10’100 Punkten und damit nur unwesentlich unter dem absoluten Rekordstand von vorletzter Woche. Die politischen Risiken bleiben nach dem Drohnenangriff auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien aber hoch, wie die Drohung des iranischen Aussenministers für den Fall eines Militärschlags auf sein Land zeigt. Er hatte für diesen Fall einen «umfassenden Krieg» in Aussicht gestellt. Die Märkte blieben auf dünnem Eis, hiess es dazu unter anderem.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,08 Prozent tiefer bei 10’056,83 Punkten. Im Vergleich zur Vorwoche ergab sich ein Plus von 0,1 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), bei dem die grossen Werte nicht mit ihrem ganzen Gewicht enthalten sind, gab 0,15 Prozent auf 1’542,99 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,12 Prozent auf 12’186,86 Punkte. Bei den 30 Bluechips kam auf zwei Verlierer ein Gewinner.

Am meisten Terrain büssten Kühne+Nagel und SGS (je -1,8%) ein. In ähnlichem Rahmen fielen noch die Abgaben bei Logitech (-1,5%) aus, ohne dass es zu einem dieser drei Unternehmen spezifische Nachrichten gegeben hätte.

Nennenswerte Verluste verzeichneten dahinter noch Temenos, Sika oder Nestlé (je -0,9%). Nestlé wurden mehr oder weniger den ganzen Tag höher gehandelt und zogen den SMI am Schluss ins Minus. Der erratische Kursverlauf kann durchaus im Zusammenhang mit dem grossen Verfall gesehen werden.

Dahinter fielen auch UBS (-0,7%) etwas klarer zurück. Die beiden anderen Banken, CS und Julius Bär (je -0,3%), hielten sich etwas besser.

Auch die am Vortag im Anschluss an gute Exportdaten noch starken Luxusgüter-Titel Richemont (-0,2%) und Swatch (-0,3%) fielen wieder leicht zurück.

An der Spitze landeten schliesslich Partners Group (+1,0%). Dahinter erhielten Swisscom (+0,9%) Auftrieb von Aussagen des Finanzchefs, dass der Konzern trotz der Promotionsschlacht die Abo-Preise nicht senken werde.

AMS (+0,7%) landeten nach volatilem Verlauf auf dem dritten Podestplatz. Bis am späteren Nachmittag gehörten die Aktien noch zu den klar schwächeren Werten, ehe es nach oben ging.

Die relative Stabilität des SMI ging unter anderem auf das Konto von Novartis (+0,4%), auch wenn diese in der Schlussauktion ihre zuvor gehaltene Spitzenposition einbüssten. Hier wurde in Marktkreisen auf die defensiven Qualitäten des Titels in unsicheren Zeiten verwiesen sowie auf den Umstand, dass die Titel des Pharmakonzerns im bisherigen Wochenverlauf hinter Konkurrent Roche zurückgeblieben seien und deshalb noch etwas Aufholpotential gehabt hätten.

Letztlich überflügelten Roche (+0,7%) Novartis aber erneut. Dem Genussschein half eine Aufstufung auf «Hold» von «Sell» durch die Société Général.

Im breiten Markt fielen Tamedia mit einem Minus von 3,3 Prozent etwas auf. Am Vorabend wurde bekannt, dass der stellvertretende CEO von Tamedia, Christoph Brand, den Konzern verlassen und spätestens ab Sommer 2020 als CEO zu Axpo wechseln wird.

Die Aktien des Sensorenherstellers Sensirion dagegen sind massiv um 11 Prozent nach oben geschnellt, dies nach einer Aufstufung durch JPMorgan auf «Overweight» von «Neutral». Und bei Polyphor (+7,4%) kam es zu einer Gegenbewegung nach dem Einbruch um knapp 10 Prozent am Vortag.

Weiter waren auch Industrietitel wie Schaffner (+7,6%) oder Starrag (+2,9%) gesucht. (awp/mc/pg)

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