Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die letzte Sitzung des Jahres 2013 mit leichten Verlusten beendet. Nach einem knapp gehaltenen Start rutschte der SMI rasch in die Verlustzone, aus der er bis zum Handelsschluss nicht herausfand. Die am Nachmittag veröffentlichten schwachen US-Immobiliendaten liessen die Verluste im SMI zwischenzeitlich etwas grösser werden. Nach fünf Tagen mit steigenden Kursen vor und nach Weihnachten kam es damit zu einer ersten leichten Korrektur. Am starken Jahr für die Schweizer Aktien änderte sich aber nicht mehr viel. Während der SMI eine Jahresperformance von rund +20% vorweist, sind es beim breiteren SPI gut +24%.
Am letzten Handelstag des Jahres sei wie gewohnt nicht mehr viel los gewesen, da sich viele Marktteilnehmer in den Ferien befänden, hiess es im Handel. Allenfalls kam es da und dort noch vereinzelt zu etwas Kurspflege, dem so genannten «Window Dressing». Die Schweizer Börse bleibt die nächsten Tage geschlossen und wird am Freitag zum ersten Mal im neuen Jahr wieder geöffnet.
Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss 0,23% im Minus bei 8`202,98 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss 0,21% tiefer auf 1`257,29 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) gab 0,16% nach auf 7`838,00 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 15 die Sitzung im Minus, elf im Plus und vier unverändert.
Angesichts des weit verbreiteten Optimismus mehren sich zum Jahreswechsel wieder die Stimmen, welche für das kommende Jahr vor ökonomischen und politischen Risiken warnen und davor, dass es mit den Aktien auch wieder einmal kräftig nach unten gehen könnte.
Abwärts ging es bereits am Berichtstag unter anderem für UBS (-0,9%). Der Grossbank droht erneut Ungemach aus den USA. Ein New Yorker Gericht hat am Wochenende entschieden, dass gegen die UBS nun Kollektiv-Verfahren möglich sind. Die Bank wird der vermuteten Verschleierung von Risiken auf dem US-Hypothekenmarkt verdächtigt. Auch die Titel der Konkurrentin CS und jene des Rückversicherers Swiss Re kamen etwas unter die Räder (je -0,8%). Die beiden Valoren entwickelten sich aufs Jahr gesehen besser als der Leitindex SMI; UBS lagen mit einem Plus von rund 19% im Trend.
Grössere Verluste verzeichneten am Berichtstag auch Swatch (-0,8%) nach dem Brand vom Sonntag in einem Uhrenwerk der zu Swatch gehörenden Uhrenfabrik Eta in Grenchen. Laut Swatch-Konzernchef Nick Hayek hat der Brand das Herzstück der Produktion getroffen. Er schätze den Schaden auf 5 bis 10 Mio CHF, erklärte er gegenüber Medien. Für die Swatch-Aktie sei die Nachricht unzweifelhaft negativ, hiess es in einer Einschätzung der Bank Vontobel. An den längerfristigen Aussichten für den Umsatz und die Margenentwicklung ändere sich dadurch aber nichts. Die Bank bestätigte ihre Kaufempfehlung.
Neben Swatch schlossen mit Geberit (-0,7%), Transocean (-0,3%), Schindler und ABB (je -0,2%) weitere Zykliker mit Verlusten. Zu den Verlierern gehören auch die Schwergewichte Novartis (-0,5%) und Nestlé (-0,1%); Roche GS gingen unverändert aus dem Handel.
Bei den Gewinnern hatten mit SGS (+1,5%) konjunktursensitive Papiere am Schluss die Nase vorn. Grössere Avancen zeigten noch die Immobilienwerte SPS (+0,8%), die aufs Jahr gesehen allerdings auf ein Minus von etwa 10% kommen, sowie Sika (+0,4%), Clariant und Bâloise (je +0,3%).
Im breiten Markt legten Straumann (+1,2%) gegen den schwachen Gesamttrend zu. Konzernchef Marco Gadola kündigte gegenüber der Wochenendpresse Preissenkungen für verschiedene Dentalimplantate an, was den Umsatz ankurbeln soll. Laut einem Kommentar der Bank Vontobel ist ein solcher Schritt der stärkeren Segmentierung zu begrüssen.
Die VP Bank (Schweiz) AG, eine Tochter der an der SIX kotierten liechtensteinischen VP Bank (unv.), und die Cembra Money Bank (+1,3%) gaben ihre Teilnahme am US-Programm zur Bereinigung des Steuerstreits bekannt. Letztere nimmt in der Kategorie 3 teil, VP Bank (Schweiz) in der Kategorie 2. (awp/mc/ps)
