CH-Verlauf: Kaum verändert – Märkte warten auf Trumps Briefe

CH-Verlauf: Kaum verändert – Märkte warten auf Trumps Briefe
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt verharrt zum Wochenauftakt im Wartemodus: Die Briefe, mit denen US-Präsident Donald Trump verschiedene Handelspartner informieren will, sollen am (heutigen) Montag um 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit verschickt werden. Welche Länder darunter sind, bleibt aber unklar. Immerhin soll es eine Fristverlängerung bis zum 1. August geben. Der schwelende Zollkonflikt mit den USA sei also das dominierende Thema, resümieren Marktteilnehmer. Und er hemme die Kaufbereitschaft.

Die Zeit drängt also und gleichzeitig ist die Verwirrung gross. So ist laut Marktbeobachtern unklar, ob der dann geltende Zollsatz von dem abweichen wird, was am 2. April verkündet wurde. Aussagen von Trump sind durchaus in diese Richtung zu werten: Laut Trump sollen die neuen Zölle in einer Spanne von 10 bis 70 Prozent liegen. Und Trump schickte am Wochenende bereits neue Drohungen aus – diesmal gegen den globalen Süden: Staaten, die sich der Brics-Gruppe annähern, könnten mit Zusatzzöllen belegt werden. Aus heutiger Sicht ist nur eines klar: Die laufende Woche dürfte viele Nachrichten und Headlines bringen, die die Zollpolitik der USA betreffen.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 11 Uhr 0,03 Prozent höher bei 11’976,57 Punkten. Der aktuell 31 Titel umfassende SLI steigt um 0,19 Prozent auf 1968,88 und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 16’630,05 Punkte. IM SLI halten sich Gewinner und Verlierer knapp die Waage.

Charttechniker haben nachgezählt: In den vergangenen neun Handelstagen kletterte der Schweizer Leitindex sieben Mal über die psychologisch bedeutende Hürde von 12’000 Punkten, konnte sich jedoch nie bis Handelsende darüber behaupten. Wichtig sei nun der Unterstützungsbereich bei knapp 11’900 Punkten. Falle dieser, seien die Perspektiven aus charttechnischer Sicht nicht so gut.

Es sind vor allem die defensiven Schwergewichte, die Pharmawerte hatten zu Vorwochenschluss noch deutlich zugelegt, die den SMI am Berichtstag hemmen. So fallen Roche und Novartis jeweils um 0,4 Prozent. Ein Bloomberg-Bericht, wonach Schweizer Pharmawerte von zusätzlichen Zöllen ausgenommen werden könnten, hatten die Papiere am Freitag im späten Handel deutlich nach oben getrieben. Einzig Sandoz (+0,9%) bauen ihre Gewinne weiter aus.

Leichter tendieren auch die Aktien von Medizintechnikherstellern wie Sonova (-0,3%) oder Straumann (-0,1%). Die Branche steht im Fokus, nachdem China auf EU-Beschränkungen reagiert und Gegensanktionen verhängt hat.

Ganz oben auf den Einkaufszetteln stehen dagegen verschiedene Finanzwerte: Allen voran Swiss Re ziehen um 1,5 Prozent an, Swiss Life rücken um 0,9 Prozent vor. Und Partners Group steigen nach einer Kurszielerhöhung durch Jefferies um 1,0 Prozent. Der Sektor komme wieder in Schwung, schrieb der zuständige Analyst im Vorfeld der Zahlen. Beiden Banken werden UBS (+0,1%) von Julius Bär (+0,6%) ausgestochen.

Zyklische Papiere tendieren uneinheitlich: Holcim (+1,0%) und Schindler (+0,8%) etwa werden gekauft, Letztere gestützt durch Kurszielerhöhungen durch Vontobel und die Citigroup. Erste Analystenschätzungen zur anstehenden Q2-Berichtssaison treffen nach und nach ein.

Auf der anderen Seite werden VAT (-0,6%), SGS (-0,5%) oder Amrize (-0,1%) verkauft.

Mit Swatch geht es dafür um 0,2 Prozent nach oben. Mit Octavian hat zwar ein weiteres Analysehaus sein Kursziel gesenkt, das Anlagevotum lautet aber immer noch «Buy».

Im breiten Markt verteuern sich Swissquote um 4,9 Prozent. Die Onlinebank hat die Finanz-App Yuh nun ganz übernommen. Analysten sprechen von einem ‹leicht positiven› Deal.

Galderma steigen um 1,5 Prozent. Goldman Sachs hat sein Kursziel für den Dermatologiekonzern im Vorfeld der Halbjahreszahlen erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. (awp/mc/pg)

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