CH-Schluss: SMI mit Plus von 0,14% bei 9’428,55 Punkten

CH-Schluss: SMI mit Plus von 0,14% bei 9’428,55 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch nach einer zweitätigen Verschnaufpause mit moderaten Verlusten freundlich abgeschlossen. Dabei kletterte der Leitindex SMI von guten US-Vorgaben unterstützt zunächst nahe an das Jahreshoch von 9’475 Punkten heran, ehe die Gewinn abzubröckeln begannen. «Das fröhliche Auf und Ab geht weiter – tendenziell etwas aufwärts», sagte ein Händler. Nach jeder kleinen Korrektur setze auch gleich wieder eine Erholung ein. Hierzulande blieb die Sika-Aktie mit deutlichen Abgaben im Fokus. Unterstützung erhielt der SMI von Nestlé während die Pharmaschwergewichte an Wert einbüssten.

Insgesamt fehlten den Anlegern jedoch richtungsweisende News. Wenig überraschend beliess der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) die Leitzinsen auf rekordtiefen Niveaus. Während seiner Rede vor Journalisten, die von einer Protestaktion mit Konfetti kurzzeitig gestört wurde, hielt EZB-Präsident Mario Draghi fest, dass man mit dem Anleihenkaufprogramm auf Kurs sei. In den USA fielen Konjunkturdaten gemischt aus. Zwar hatte sich die Stimmung am US-Immobilienmarkt überraschend stark aufgehellt. Die Produktion der Industrie war aber deutlicher als erwartet zurückgefallen und die Stimmung in der Industrie des Bundesstaats New York hatte sich unerwartet eingetrübt.

Bis Börsenschluss gewann der SMI nur noch 0,14% auf 9’428,55 Punkte nachdem er in der Spitze bis auf 9’470 Stellen geklettert war. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index stieg um 0,25% auf 1’401,94 Stellen und der marktbreite Swiss Performance Index um 0,15% auf 9’458,68 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien lagen am Ende 18 im Plus, elf im Minus und Swiss Re schlossen unverändert.

Sika waren am Berichtstag mit -3,6% die mit Abstand grössten Verlierer unter den Blue Chips. Der Übernahmekampf zwischen Sika-Management und Minderheitsaktionären einerseits und der Gründerfamilie Burkard, die ihre Stimmenmehrheit an den französischen Saint-Gobain-Konzern verkaufen will, andererseits geht es nach der Generalversammlung vom Dienstag in die nächste Runde. Der Streit zwischen den beiden Parteien kann wohl nur vor Gericht gelöst werden. In Marktkreisen wurde die weiterhin ungewisse Ausgangslage kritisch kommentiert.

Kühne+Nagel (-0,6%) weiteten die Verluste des Vortages aus. Die Deutsche Bank hatte im Nachgang der Zahlenvorlage das Rating für die Aktie auf «Hold» von «Buy» gesenkt. Die Quartalszahlen des Logistikkonzerns seien etwas schwächer als von der Bank erwartet ausgefallen, hiess es.

Holcim wurden mit 1,30 CHF ex-Dividende gehandelt, gaben aber lediglich um 0,50 CHF oder 0,7% nach. Der bisher zur Fusion mit Lafarge kritisch eingestellte Grossaktionär Harris hatte sich in der Presse positiv zum geplanten Zusammenschluss geäussert.

An der Spitze des SMI/SLI schlossen Aryzta (+5,0%) und die volatilen Transocean (+6,9%) den Tag ab. Die Titel des Backwarenkonzern, die dieses Jahr bislang eingebrochen sind, würden von positiven Studien der UBS und von Main First profitieren, hiess es im Handel.

Der SMI profitierte bis zum Schluss vom Index-Schwergewicht Nestlé (+0,6%) während die beiden weiteren grosskapitalisierten Titel von Roche (-0,5%) und Novartis (-0,4%) dagegenhielten. Der Nahrungsmittelkonzern führt derzeit exklusive Verhandlungen mit der Brakes Gruppe über einen Verkauf der französischen Tochter Davigel, einer Anbieterin von Markentiefkühlprodukten in Europa. Der Aktienkurs von Nestlé dürfte allerdings eher von den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen der Konkurrentin Danone Unterstützung erhalten haben.

Nestlé legt wie auch Syngenta (Aktie: +1,1%) am Freitag Quartalszahlen vor. Gute Avancen erzielten zudem die Bankentitel der UBS (+1,1%) und von Julius Bär (+0,9%) während Credit Suisse sich lediglich um 0,3% verteuerten.

Am breiten Markt profitierten Kudelski (+5,3%) von einer mehrjährigen Vereinbarung mit Google über die gegenseitige Nutzung von Lizenzen. Analysten sehen die Absprache als weiteren Erfolg in der Strategie des Unternehmens, seine Technologie zu Geld zu machen. Edisun Power (+3,9%) und Hügli (+2,6%) überzeugten die Anleger mit positiven Zahlen zum Geschäftsjahr 2014. (awp/mc/upd/ps)

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