CH-Schluss: SMI legt 0,5% auf 8507 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,5% auf 8507 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mit Gewinnen aus der Sitzung gegangen und hat damit auch die gesamte Woche im Plus beendet, dies nach einem Auf und Ab über die vergangenen Tage. Am kleinen Verfallstermin waren wie am Vortag Nestlé tonangebend, welche nach einem Übernahmeangebot von Kraft Heinz an Unilever deutlich in die Gewinnzone vorstiessen und damit auch den Gesamtmarkt in die schwarze Zone hievten. Dieser überschritt gar die Marke von 8’500 Punkten.

Trotz des richtungslosen Verlaufs über die Woche, ist die Grundstimmung an den Börsen angesichts der Rekordstände in New York noch immer positiv. Im Hinblick auf die stattlichen Bewertungsniveaus sei jetzt eine deutliche Verbesserung der Unternehmensgewinne gefragt, ansonsten drohten Rückschläge, meinte allerdings ein Händler warnend. In der aktuellen US-Berichtssaison hätten zwar rund zwei Drittel der Unternehmen positiv überrascht, dies sei aber lediglich Durchschnitt. Deshalb sei eine gesunde Portion Skepsis angebracht, denn angesichts der hohen Erwartungen baue sich beachtliches Enttäuschungspotential auf.

Der Swiss Market Index (SMI) legte schliesslich 0,46% auf 8’506,49 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,6%. Der breite Swiss Performance Index (SPI) zog am Freitag um 0,39% auf 9’308,74 Punkte an, wogegen der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), wegen der beschränkten Gewichtung von Nestlé lediglich minim um 0,03% auf 1’347,8 Punkte vorrückte. Unter den 30 wichtigsten Titeln überwogen die Verlierer die Gewinner im Verhältnis 15 zu 13, wobei Sika und Lonza unverändert blieben.

Für Bewegung sorgten am Nachmittag Nestlé (+1,9%) im Anschluss an die Ankündigung von Kraft Heinz, den Konkurrenten Unilever übernehmen zu wollen. Zwar lehnte Unilever den Vorschlag von Kraft Heinz bereits ab, die Möglichkeit einer Grossfusion im Nahrungsmittelsektor beflügelte die Aktien von Nestlé gleichwohl, was auch den SMI nach oben zog. Nestlé standen damit beinahe an der Tabellenspitze und machten die – letztlich nicht allzu starken – Vortagesverluste im Anschluss an die Jahreszahlen mehr als wieder wett.

Am Freitagmorgen hatten zudem zahlreiche Research-Häuser Kommentare zum Jahresabschluss von Nestlé veröffentlicht und die Kursziele dabei mehrheitlich leicht nach unten revidiert. Die meisten Banken, darunter UBS, Goldman Sachs oder Deutsche Bank, bleiben aber bei ihren Kaufempfehlungen, während ZKB auf «Marktgewichten» gesenkt hat. Noch besser als Nestlé schlugen sich einzig Clariant (+2,2%). Die Aktien des Spezialchemieunternehmens hatten am Vortag nach einem durchzogenen Jahresergebnis noch nachgegeben, Goldman Sachs hat indes am Freitag in einer Studie die verbesserte Ertragsqualität des Chemiekonzerns hervorgehoben und dem Unternehmen gutes Wachstumspotenzial attestiert, entsprechend wurde die Empfehlung auf «Buy» von «Neutral» erhöht. Gut gesucht waren darüber hinaus CS (+1,0%), dies mit Unterstützung von Analystenstudien von Merrill Lynch und Morgan Stanley. Letztere stufen das CS-Rating im Nachgang zur Zahlenvorlage vom Dienstag auf «Overweight» hoch und attestieren dem Titel ein Kurspotenzial von rund 20%.

Auch Galenica (+1,2%), Novartis oder Aryzta (je +1,1%) zogen merklich an. Aryzta setzten damit die Erholung von vergangener Woche im Anschluss an den massiven Einbruch von Ende Januar beschleunigt fort, getrieben vom radikalen Umbruch an der Konzernspitze, welcher den CEO, den Finanzchef und den CEO Americas anfangs Woche den Job gekostet hat.

Im Gegensatz zu CS fielen die übrigen Finanzwerte zurück, am meisten Julius Bär (-0,9%), Bâloise (-1,2%) und UBS (-0,8%). Die stärksten Einbussen erlitten allerdings Richemont (-2,0%) und Dufry (-1,7%).
Am breiten Markt setzten Kudelski (-2,9%) die Talfahrt vom Vortag im Anschluss an die Jahreszahlen verbunden mit der Aussicht auf ein Übergangsjahr verlangsamt fort.

Straumann, welche ebenfalls nach Zahlen am Vortag über 2% eingebüsst hatten, holten dies mit einem Plus von 4,1% mehr als wieder auf. Cembra Money Bank (+0,4%) blieben nach einer kleineren Übernahme unauffällig..(awp/mc/cs)

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