CH-Schluss: SMI kaum verändert – Auf Richtungssuche

CH-Schluss: SMI kaum verändert – Auf Richtungssuche

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Montag nach einem Zwischentief am Nachmittag – angesteckt von den optimistischen US-Vorgaben – praktisch unverändert geschlossen. Die Börsen an der Wall Street sind mit Kursgewinnen in die neue Woche gestartet, angetrieben von der anhaltenden Zurückhaltung des Notenbankchefs Jerome Powell, der am Freitag in Jackson Hole weiterhin keine Drosselung der ultralockeren Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte. Davon liess sich der Schweizer Handel am späten Nachmittag etwas anstecken.

Weil die meisten Halbjahresergebnisse von an der SIX gelisteten Unternehmen inzwischen veröffentlicht sind und auch die konjunkturelle Seite nur wenig Überraschung bot, ist die Börse laut Händlern derzeit etwas auf Richtungssuche. Die Inflationszahlen aus Deutschland, die kaum von den Schätzungen abwichen, wurden ohne grosse Kursschwankungen aufgenommen und auch die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe in den USA, die überraschend zurückgingen, lösten kaum Kursschwankungen aus. Belastet wurde der SMI am ersten Handelstag der Woche allerdings etwas von den Pharma-Schwergewichten und Versicherungswerte.

Der SMI schloss um 0,02 Prozent tiefer bei 12’436,58 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zog um 0,06 Prozent auf 2023,33 Punkte an und der umfassende SPI um 0,14 Prozent auf 16’005,29 Punkte. Im SLI standen sich am Ende 16 Gewinner und 13 Verlierer gegenüber, ein Titel (SGS) ging unverändert aus dem Handel.

Auf die Kurse gedrückt haben vor allem die Versicherungswerte. Der Rückversicherer Swiss Re ging mit minus 1,2 Prozent als schwächster Blue Chip aus dem Handel. Die Titel litten unter den Neuigkeiten, dass der Hurrikan Ida im Süden der USA umfangreiche Schäden verursacht hat. Im Sog der Sturm-Verluste verloren auch die Aktien von Swiss Life und Zurich (beide -0,2%). Letztere gehört in den USA zu den grössten Erstversicherern.

Gedrückt wurde der SMI ausserdem von den defensiven Pharmawerten Novartis (-0,3%) und Roche (-0,1%). Roche hatte am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt, den Antrag auf ein beschleunigtes Zulassungsverfahren in den USA für das Medikament Tecentriq in Kombination mit einer Chemotherapie zur Behandlung von Brustkrebs freiwillig zurückzuziehen. Novartis gab zwar gute Studiendaten zum Cholesterinmittel Leqvio bekannt, was den Titeln aber zu keinen Kurssprüngen verhalf.

Gewinner im SLI waren die Titel von Kühne + Nagel (+1,6%), die im bisherigen Jahresverlauf mit über 65 Prozent zu den Top-Titeln gehören. Ebenfalls auf den Einkaufslisten bei den Blue Chips standen Technologiewerte wie Logitech (+1,5%) und Temenos (+0,4%), die laut Händlern von den positiven Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq profitierten. AMS mussten hingegen nach anfänglichen Kursgewinnen zum Handelsschluss Federn lassen (-0,1%).

Zu den Favoriten gehörten zudem die defensiven Gesundheitswerte wie Alcon (+0,9%), Sonova (+0,7%) und Straumann (+0,6%) sowie zyklische Werte wie Clariant (+0,6%), Schindler (+0,5%), Sika (+0,3%). Der Lebensmittelriese Nestlé (+0,5%) gab dem Markt ebenfalls eine Rückenwind.

Am breiten Markt fielen Zur Rose auf mit einem Plus von 2,3 Prozent. Laut Händlern gibt es nach den zweistelligen Kursgewinnen der letzten Woche bei der Versandapotheke Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss mit der deutschen Shop Apotheke. Beim Solartechniker Meyer Burger (+1,2%) sei zudem von auffälligen Käufen aus dem deutschen Raum zu hören, hiess es im Handel. Verlierer am breiten Markt waren Santhera mit einem Minus von 7,9 Prozent. Das Pharmaunternehmen war in den letzten Tagen wegen Spekulationen über mögliche Kursmanipulationen in den Schlagzeilen. (awp/mc/pg)

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