CH-Schluss: SMI steigt 0,2% auf 9’310 Punkte

CH-Schluss: SMI steigt 0,2% auf 9’310 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht fester geschlossen, wobei sich die Indizes nach einem negativen Handelsauftakt erst im Laufe des Nachmittags ins Plus vorarbeiteten. Unterstützung boten vor allem die schwergewichtigen Nestlé-Aktien – eine Milliardenübernahme des Nahrungsmittelkonzerns wurde am Markt positiv aufgenommen. Insgesamt blieb die Stimmung an den Aktienmärkten aber gedämpft. Mit Blick auf die hohen Bewertungen nähmen einige Anleger ihre Gewinne bereits mit, hiess es.

Das Thema Jahresendrally sei zwar noch nicht ganz abgehakt, viel Dynamik sei aber «auf den letzten Metern» nicht mehr zu erwarten, kommentierte ein Marktanalyst. Zudem wurden im Markt auch Befürchtungen laut, dass die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump die Notenbank Fed veranlassen könnte, das Tempo bei den Zinserhöhungen zu verschärfen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,23% im Plus bei 9’309,99 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) notierte unverändert auf 1’491,54 Punkten, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,16% auf 10’663,29 Stellen zulegte. Von den 30 wichtigsten Titel schlossen 13 im Plus und 17 im Minus.

Für das Plus im SMI sorgten die vor allem die Kursgewinne des SMI-Schwergewichts Nestlé (+1,2%), die zwischenzeitlich das Allzeithoch von 86,40 CHF streiften. Der Nahrungsmittelkonzern hatte am Dienstagabend die Übernahme der kanadischen Atrium Innovations für 2,3 Mrd USD bekanntgegeben. Die «der Strategie entsprechende» Übernahme stiess bei den Analysten auf Zustimmung. Am Markt wurde zudem von trendverstärkenden «Safe Haven»-Käufen aus dem Ausland berichtet.

Deutlich fester schlossen bei den Blue Chips auch die Aryzta-Titel (+2,1%). Der angeschlagene Backwaren-Konzern vermeldete den Verkauf eines Unternehmens, zudem berichteten irische Medien von Erträgen, die dem Unternehmen aus einer Beteiligung zufallen sollen. Beide Neuigkeiten gingen für Aryzta in die richtige Richtung, kommentierte die Bank Vontobel.

Uneinheitlich zeigten sich die Pharma-Schwergewichte. Novartis (-0,7%) gingen wie bereits am Vortag mit Abschlägen aus dem Handel. Am Markt wurde auf die Abstufung des Pharmatitels durch das Merrill Lynch-Research auf «Underperform» von «Neutral» verwiesen. Die Novartis-Aktien würden mit einem Aufschlag zur Konkurrenz gehandelt, deren Berechtigung er derzeit nicht recht erkennen könne, hiess es im Kommentar des zuständigen Experten. Zulegen konnten dagegen Roche GS (+0,9%), für die Merrill Lynch die Kaufempfehlung bekräftigte.

Schwach zeigten sich die Grossbankenwerte Credit Suisse (-0,8%) und UBS (-0,7%). Laut Medienberichten würde die geplante Steuerreform der US-Regierung den beiden Banken zwar tiefere Steuersätze bescheren, gleichzeitig müssten sie aber Steuergutschriften in Milliardenhöhe abschreiben. Dies könnte den Gewinn im vierten Quartal belasten.

Abgaben erlitten zudem Swiss Re (-0,3%). Der Rückversicherer gab den Kauf von britischen Lebensversicherungspolicen zu einem Preis von rund 650 Mio GBP bekannt. Von den Analysten von Bernstein wurde die Transaktion bezüglich der für Swiss Re «unattraktiven Bewertung» kritisch kommentiert. Verluste gab es auch für weitere Versicherungswerte wie Bâloise (-0,4%), Swiss Life (-0,2%) oder Zurich (-0,1%).

Klar im Minus schlossen zudem LafargeHolcim (-1,1%). Der Zementkonzern bleibt wegen der Lafarge-Aktivitäten im syrischen Bürgerkriegs in den Schlagzeilen. Am Mittwoch wurden drei frühere Top-Manager von Lafarge polizeilich befragt. Klare Verluste erlitten auch Technologie-Titel wie Logitech (-1,1%) oder die im breiten Markt kotierten AMS (-5,9%). Beobachter verwiesen auf grossangelegte Umschichten aus dem Technologiesektor hinaus.

Gewinne entfielen dagegen auf die Titel des Milchverarbeiters Emmi (+2,3%), die bereits am Vortag nach einer Kaufempfehlung durch Baader-Helvea gefragt waren. Wisekey (+4,2%) profitierten von einer Produktlancierung, das Cybersicherheits-Unternehmen kündigte eine Uhr mit Bezahlfunktion für Kryptowährungen an.

Burckhardt Compression (+0,3%) hat sich neue Mittelfristziele gegeben, die von Analystenseite als wenig überraschend und als «erreichbar» bewertet wurden. Dormakaba (+0,6%) lagen nach einem Analystentag, an dem die Ziele bestätigt wurden, etwas fester. (awp/mc/ps)

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