CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 7’909 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 7’909 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit Abschlägen beendet. Damit hat der Leitindex SMI in der abgelaufenen Woche an vier von fünf Handelstagen nachgegeben. Die Unsicherheit über die Geldpolitik der Notenbanken laste wieder stärker auf der Stimmung der Investoren, hiess es am Markt. Im Blickfeld standen aber auch Unternehmensergebnisse zum dritten Quartal. So wurden die Quartalszahlen der UBS aber auch von Lonza positiv aufgenommen, während Geberit nach der Ergebnisvorlage nachgaben.

Am Nachmittag wurden in den USA die mit Spannung erwarteten neusten Wachstumszahlen publiziert, mit einem Anstieg des BIP im dritten Quartal von annualisiert 2,9% fielen diese über den Erwartungen der Ökonomen aus. Die neuen Konjunkturzahlen dürften das Fed wohl in seiner Absicht für eine Leitzinserhöhung bis Ende Jahr bestärken, hiess es. Es sei fraglich, ob ein Zinsschritt der US-Notenbank Fed im Dezember von den Börsen ohne weiteres weggesteckt werden könne – zu sehr habe man sich an die Liquiditätszufuhr gewöhnt, meinte ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,20% im Minus auf 7’908,57 Punkten. Auf Wochensicht resultiert für den Schweizer Leitindex damit ein Minus von 1,6%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, schloss dagegen um 0,02% höher auf 1’230,66 während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,13% auf 8’649,34 Zähler verlor. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 19 im Minus und 11 im Plus.

Die UBS-Aktien (+2,4%) gehörten zu den klaren Tagesgewinnern. Die grösste Schweizer Bank hatte mit ihren am Morgen vorgelegten Drittquartalszahlen die Anleger positiv überrascht. Zwar stellten die tiefen Zinsen und die Zurückhaltung der Kunden in der Vermögensverwaltung die Grossbank weiterhin vor grosse Herausforderungen, hiess es am Markt. Begrüsst würden aber die Fortschritte auf der Kostenseite. Die Aktien der Konkurrentin Credit Suisse (+0,1%) schlossen derweil leicht fester.

Noch stärkere Gewinne verzeichneten Lonza (+6,6%), nachdem der Pharmazulieferer am Vorabend über eine «starke Dynamik» im dritten Quartal berichtet hatte. Das Management teilte mit, die für das Geschäftsjahr 2018 ausgegebenen Ziele bereits 2017 erreichen zu wollen. Klare Kursgewinne gab es auch für Galenica (+2,1%), die sich damit von den in der laufenden Woche erreichten Jahrestiefstwerten lösen konnten.

Dagegen mussten Geberit (-1,5%) nach Vorlage von Geschäftszahlen deutliche Abschläge hinnehmen. Der Sanitärtechniker habe zwar im dritten Quartal eine organische Wachstumsbelebung gemeldet, doch sei diese schwächer ausgefallen als erhofft, hiess es im Handel. Nachdem die Titel zuvor seit Jahresbeginn um beinahe 25% zugelegt hatten, würden nun zudem Gewinne mitgenommen.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (-0,2) und Novartis (-0,4%) belasteten die Indizes erneut mit deutlichen Kursabgaben. Das dritte Index-Schwergewicht Nestlé (-0,6%) verharrt in seinem Abwärtstrend.

ABB (-0,5%) blieben unter Abgabedruck. Am Donnerstag hatten die Titel im Anschluss an die Quartalsberichterstattung um 6,6% nachgeben. Am Berichtstag trafen weitere Kurszielsenkungen diverser Analysten ein. Auch die SGS-Titel (-0,5%) standen nach einer Korrektur der Wachstumsprognosen am Investorentreffen weiter unter Druck. Deutliche Abschläge erlitten zudem die Sika-Aktien (-4,2%) im Vorfeld eines für den späten Freitagabend angekündigten wichtigen Gerichtsentscheids im Kampf um die Übernahme der Kontrollmehrheit durch den französischen Saint Gobain-Konzern.

Im breiten Markt konnte der Spinnereimaschinenhersteller Rieter (+2,9%) für die ersten neun Monate 2016 einen deutlichen Anstieg der eingegangenen Aufträge vermelden. Analysten hatten allerdings einen noch höheren Wert erwartet. Zulegen konnten auch Calida (+3,4%). Der neue Calida-CEO stellte im AWP-Interview eine zweijährige Umbauphase in Aussicht, in denen das Unternehmen aber gewohnt profitabel sein will.

Drittquartalszahlen wiesen zudem HBM Healthcare Investments (+0,5%) und die Glarner Kantonalbank (-0,6%) aus, Gottex (-4,4%) legte mit einiger Verspätung Semesterzahlen vor. Der Schraubenspezialist Bossard (+3,5%) vermeldete die Verlängerung eines Vertrag mit dem US-Elektroautobauer Tesla. (awp/mc/upd/ps)

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