CH-Schluss: SMI gewinnt 0,4% auf 8951 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,4% auf 8951 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zu Wochenschluss etwas fester geschlossen. Ein früher Erholungsversuch verlor zwar erst schnell an Schwung und die Indizes glitten zwischenzeitlich wieder ins Minus. Mit anziehenden Notierungen an der Wall Street schafften es aber auch die hiesigen Börsen im späten Handel wieder ins Plus.

Solange aber die Nachrichtenlage rund um den Austritt Grossbritanniens aus der Europäischen Union fast stündlich ändere und der Budgetstreit zwischen der Regierung in Rom und den Verantwortlichen in Brüssel weiter schwele, dürften die Aktienmärkte weiter mit «angezogener Handbremse» unterwegs sein, erklärten Marktbeobachter.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann am Freitag 0,42 Prozent auf 8’951,17 Punkte. Gegenüber dem Schlussstand vom letzten Freitag errechnet sich aber ein Minus von 1,8 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog zum Wochenschluss um 0,25 Prozent auf 1’383,58 an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,31 Prozent auf 10’432,30 Zähler.

Deutliche Gewinne verzeichneten die ABB-Valoren mit plus 1,5 Prozent. Die Titel profitierten einmal mehr von Gerüchten rund um einen möglichen Verkauf der Stromnetz-Sparte Power Grid. Einziger Unterschied zu den seit Sommer immer wieder aufflammenden Spekulationen: Diesmal wurden Namen von konkreten Kaufinteressenten genannt.

Deutlich nach unten ging es hingegen mit den Technologiewerten AMS (-5,4%) und Logitech (-1,1%). Die Bewegung geht einmal mehr von den USA aus: Die Halbleiterhersteller Nvidia und Applied Materials sprachen am Vorabend von trüben Aussichten für die Branche. Den bereits gebeutelten AMS-Aktien setzen zudem Ratingabstufungen durch Barclays und Credit Suisse zu.

Dem Bankensoftwarehersteller Temenos (+0,5%) bescherte hingegen eine Aufstufung Kursgewinne. Research Partners hat das Rating auf «Buy» von «Hold» erhöht.

Kursverluste erlitten auch verschiedene zyklische Papiere wie Sika (-2,6%), Clariant (-0,5%) oder Dufry (-0,3%). Im Handel mehren sich die Stimmen, wonach der konjunkturelle Höhepunkt global gesehen überschritten sei.

Konjunktursensitive Industrietitel standen am Berichtstag daher überdurchschnittlich unter Druck. So auch abzulesen an den im breiten Markt kotierten Feintool (-7,0%) und Georg Fischer (-5,5%). Für Letztere hat Baader Helvea das Kursziel deutlich reduziert, was die Papiere auf ein neues Jahrestief geschickt hat.

Die Finanzwerte tendierten wenig auffällig. Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen hier die UBS-Papiere (+0,1%). Das Gerichtsurteil in Frankreich soll nach Angaben vom Donnerstagabend am 20. Februar verkündet werden. Die Valoren der Lokalrivalin Credit Suisse schlossen derweil 0,2 Prozent tiefer.

Auf Erholungskurs lagen die Richemont-Aktien (+0,8%), während Swatch mit Verlusten von 0,5 Prozent zu kämpfen hatte. Nach mehreren Tagen mit Umschichtungen aus Richemont-Aktien in Swatch-Titel habe das Kurspendel nun ein bisschen zurückgeschlagen, hiess es im Handel.

Massgeblich zum SMI-Plus trugen die Roche-Bons mit plus 1,2 Prozent bei. Die anderen Schwergewichte Nestlé und Novartis stützten den Gesamtmarkt mit plus 0,5 beziehungsweise 0,2 Prozent. Der EU-Ausschuss für Humanarzneimittel hat eine Zulassungserweiterung für das Krebsmittel Kisqali von Novartis empfohlen.

Die Sonova-Titel (+0,2%) schlossen wenig verändert. Der Hörgerätehersteller hatte am Morgen zwei Wechsel in seiner Geschäftsleitung gemeldet. Neu besetzt wurden leitende Posten für die Cochlear-Implantate und den operativen Betrieb.

Im breiten Markt lastete der Verkauf von Barry-Callebaut-Aktien (-4,9%) von Mitgliedern der Familie Jacobs auf dem Kurs des Schokoladenkonzerns. Drei Familienmitglieder haben sich laut Berichten von 2,7 Prozent der Aktien getrennt.

U-Blox (-4,5%) konnten sich dem Verkaufstrend in Halbleiterwerten nicht entziehen. Das ETH-Spinnoff wird kommende Woche einen Investorentag abhalten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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