CH-Schluss: SMI gibt 0,9% auf 8’625 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,9% auf 8’625 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt bleibt unter Druck und hat am Mittwoch erneut deutlich an Wert verloren. Nach den bereits starken Kursverlusten des Vortages rutschte der Leitindex SMI am Berichtstag sogleich unter die Marke von 8’700 Punkten und am Nachmittag dann sogar unter die Schwelle von 8’600 Stellen, ehe sich der Index wieder etwas von den Tagestiefstwerten lösen konnte.

Die derzeit schwache Börsenstimmung führen Analysten auf die Konjunktursorgen und die sinkenden Rohstoffpreise zurück. Eine Belastung sei aber auch die für nächste Woche erwartete Zinserhöhung in den USA. Die Zinswende sei in den vergangenen Wochen offenbar doch noch nicht vollständig in die Aktienkursen eingepreist worden, stellte ein Händler fest. Zunächst rückt hierzulande allerdings die am Donnerstag auf dem Programm stehende Lagebeurteilung der SNB in den Fokus.

Bei Börsenschluss gab der Swiss Market Index (SMI) 0,88% auf 8’624,95 Punkte nach, wobei das Tagestief bei 8’604 Stellen markiert wurde. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsste 0,68% auf 1’303,46 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,85% auf 8’888,58 Punkte ein. Von den 30 Blue Chips lagen am Ende 25 im Minus und vier im Plus, während Clariant unverändert aus dem Handel gingen.

Besonders stark sank der Wert der Luxusgüterpapiere. Swatch (-1,8%) weiteten die Kursverluste des Vortages aus und liegen nun mit 344,40 CHF nur noch um rund 6 CHF über dem Jahrestiefstkurs. Die Anleger verkaufen Swatch-Aktien mit Blick auf die unsichere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Für die Uhrenbranche sind chinesische Kunden wichtig, ob sie die Uhren in China oder auf Reisen durch Europa kaufen. Richemont verloren mit 0,8% etwas weniger an Wert.

Nebst dem Luxusgütersegment fielen die Kurse weiterer Zykliker überdurchschnittlich stark zurück. Lonza etwa verloren 1,4%, Schindler 1,2%. Aber auch die defensiven Schwergewichte Nestlé (-1,1%), Novartis (-1,2%) und Roche (-1,1%) konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Actelion verbilligten sich gar um 1,8% und Julius Bär um 1,5%.

Die deutlichsten Abgaben gingen im SMI/SLI allerdings auf das Konto von Galenica (-2,8%). Die Titel der Gesundheitsgruppe sind ein seltener Gast auf der Verliererseite, schliesslich weist die Aktie seit Jahresbeginn noch immer ein Plus von knapp 90% aus. Zuletzt warfen Analysten aber die Frage auf, ob Galenica allenfalls zu hoch bewertet sein könnte.

Klar besser als der Gesamtmarkt hielten sich Bâloise (+0,8%) oder Geberit (+1,0%). Swiss Re büssten am Tag nach dem Investorentreffen lediglich 0,1% ein. Zum Rückversicherer gab es positive, aber auch negative Analystenkommentare.

Deutlich im Plus waren Syngenta (+1,7%). Das Papier wurde einmal mehr von frisch angefachten Übernahmespekulationen im Agrarchemiesektor getrieben. So befinden sich gemäss Medienberichten Dow Chemical und DuPont in fortgeschrittenen Fusionsgesprächen. Das wiederum befeuert die Vermutung, dass sich Syngenta und Monsanto als Reaktion darauf doch noch zusammentun könnten.

Während es zu Blue Chips nur wenig News gab, war am breiten Markt umso mehr los. Basilea lancierte eine Wandelanleihe und zog das Kotierungsgesuch (ADS) in den USA zurück, was die Aktie deutlich (-8,5%) belastete. Markant im Minus schlossen auch Gottex (-16%), nachdem Maximilian Gottschalk aus dem Management zurückgetreten war und ausserdem bei einer Finanzkontrolle ein «isolierter Betrugsfall» entdeckt wurde.

Unter Druck standen zudem DKSH (-0,9%): Der Grund dafür dürfte allerdings nicht die angekündigte Beteiligung an einem E-Commerce-Anbieter in Südostasien gewesen seinm sondern vielmehr die Sorge um die Konjunktur in Asien sein, wo DKSH den Grossteil des Geschäfts macht.

Im Plus waren dagegen Intersport PSC (+11%). Am Morgen hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Aktien im nächsten Mai dekotiert werden. (awp/mc/upd/ps)

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