CH-Schluss: Leichtes Plus nach zwei schwachen Tagen

CH-Schluss: Leichtes Plus nach zwei schwachen Tagen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch etwas fester geschlossen. Die Verluste der zweitägigen Korrektur zu Wochenbeginn sind zwar noch nicht ganz aufgeholt, die Marke von 11’200 Punkten liegt aber wieder in Griffweite. Die am Nachmittag publizierten Daten zur Teuerung in den USA hatten per Saldo kaum einen Einfluss auf den hiesigen Leitindex SMI.

Leichte Unterstützung kam aber vom anhaltenden Höhenflug der Börsen in den USA. Vor allem die Kurse der Tech-Branche profitierten dort zuletzt von sinkenden Renditen am US-Anleihemarkt, nachdem die Sorgen vor einer stark anziehenden Inflation jüngst in den Hintergrund gerückt waren.

Die Aufmerksamkeit in New York galt indes vor allem dem – geglückten – Börsenstart von Coinbase, der grössten US-Handelsplattform für Krypto-Währungen, sowie den Quartalszahlen verschiedener US-Grossbanken. Diese hatten insgesamt gute Resultate vorgelegt, was den hiesigen Grossbanken zu Gute kam. Nach Börsenschluss rückt dann die US-Geldpolitik in den Mittelpunkt. Zum einen äussert sich der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, und zum anderen wird der monatliche Konjunkturbericht der Federal Reserve publiziert, das so genannte «Beige Book».

Der SMI zog bis zum Schluss um 0,30 Prozent auf 11’156,21 Punkte an. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um 0,28 Prozent auf 1’813,02 Punkte vor und der breite SPI um 0,29 Prozent auf 14’251,77 Punkte. Von den 30 SLI-Werten zogen 17 an, während 13 nachgaben.

Unangefochten an der Tabellenspitze gingen Richemont (+3,3%) aus der Sitzung. Der Luxusgüterhersteller habe von den starken Ergebnissen von LVMH profitiert, heisst es am Markt. Der Luxus-Weltmarktführer hatte am Vorabend für das erste Quartal unerwartet starke Zahlen veröffentlicht, die JPMorgan mit «viel besser als gut» kommentierte. Dass Richemont klar vor Swatch (+1,1%) notierten, liege wohl daran, dass die Genfer viel breiter aufgestellt seien, als der auf Uhren spezialisierte Bieler Konzern, so ein Händler.

Dahinter positionierten sich Clariant (+2,9%) auf Platz zwei. Für diese hat die UBS das Kursziel leicht erhöht und die Empfehlung «Neutral» bestätigt. Die Bank geht davon aus, dass die Volumina im ersten Quartal 2021 eher positiv überraschen dürften, wie sie anlässlich einer Branchenstudie schrieb.

Von den positiven Quartalsergebnissen der US-Banken Goldman Sachs, JPMorgan und Wells Fargo profitierten UBS (+1,6%) mehr als CS (+0,1%). Die zuletzt arg gebeutelten CS-Aktien konnten sich immerhin von anfänglichen Verlusten befreien, blieben aber unter der Marke von 10 Franken.

Auch Lonza (+1,3%) waren weit vorne zu finden. Die Aktien des Pharmazulieferers, der Wirkstoffe für die Covid-19-Impfung des US-Konzerns Moderna produziert, waren wegen der vorläufigen Aussetzung des J&J-Impfstoffs wieder etwas mehr gefragt, wie es hiess.

Technologieaffine Titel wie Temenos (+1,5%) oder Logitech (+0,7%) wurden vom anhaltenden Höhenflug der Nasdaq gestützt.

Von den Schwergewichten boten Roche (+1,0%) dem Gesamtmarkt guten Support, wohingegen Novartis (+0,1%) kaum auffielen und Nestlé (-0,4%) gar leichte Einbussen erlitten.

Auf der Gegenseite gaben Adecco (-1,8% oder -1,20 Fr.) am meisten nach, allerdings wurde hier die Dividende von 2,50 Fr. abgezogen. Kaum Unterstützung kam von einem Kommentar der UBS, welche zwar das Kursziel für Adecco etwas angehoben hat, damit aber noch immer deutlich unter dem aktuellen Niveau blieb und entsprechend auch die Verkaufsempfehlung bekräftigt wurde.

Etwas deutlichere Abgaben verzeichneten überdies Partners Group (-1,5%) oder Geberit (-0,9%).

Im breiten Markt zogen Swissquote (+3,5%) weiter an; der Onlinebroker zählt seit längerem zu den gesuchten Werten. Volatile Märkte und viele Angestellte im Homeoffice, die sich für das kurzfristige Daytrading und auch immer mehr für Kryptowährungen interessierten, sprächen klar für weitere Kursanstiege der Swissquote-Aktien, hiess es dazu.

Ex-Dividende wurden die Aktien von Bossard (-1,1%), Mobilezone(-4,3%) und VZ Holding (-1,6%) gehandelt. (awp/mc/ps)

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