CH-Schluss: SMI steigt über 10’000 Punkte – Gute Bilanzen helfen

CH-Schluss: SMI steigt über 10’000 Punkte – Gute Bilanzen helfen

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Dienstag nach einem vorübergehenden Hänger am Nachmittag Tritt gefasst und höher geschlossen. Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt dabei vom Marktschwergewicht Novartis, dessen Aktien nach einem starken Quartalsbericht gefragt waren. Aber auch andere Aktien rückten dank erfreulicher Zwischenergebnisse vor und versetzten die Anleger in eine positive Stimmung.

Weiter als Klotz am Bein der Anleger wurden der ungelöste Handelsstreit der USA mit China und der nicht enden wollende Brexit bezeichnet. Beim Brexit droht jetzt eine weitere Zuspitzung im Austrittsverfahren. Der britische Premierminister Boris Johnson hat offen damit gedroht, seinen Brexit-Deal aus dem Parlament zurückzuziehen und Neuwahlen anzustreben. Dies sei dann nötig, wenn ihm die Abgeordneten die Zustimmung für den Zeitplan zur Beratung des Brexit-Gesetzes verweigerten, sagte Johnson am Dienstag im Unterhaus in London wenige Stunden vor einer entscheidenden Abstimmung.

Der Swiss Market Index (SMI), der sich zwischen 9’934 und 10’027 Zählern bewegte, schloss um 0,26 Prozent höher mit 10’017,35 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,14 Prozent auf 1’536,36 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,19 Prozent auf 12’105,12 Stellen. Rund die Hälfte der 30 wichtigsten Aktien verbuchten Gewinne.

Die stärksten Stützen des SMI waren einmal mehr die schwergewichtigen Aktien von Nestlé (+0,5%) und Novartis (+1,0%). Novartis drehten nach einem zeitweise schwachen Verlauf zuletzt klar ins Plus. Der Pharmakonzern ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet und hat die Prognosen für das Gesamtjahr erhöht. Laut den Worten von CEO Vas Narasimhan in einer Analystenkonferenz sieht es derzeit sehr gut aus. Novartis befinde sich für 2019 in einer guten Ausgangslage.

Im Sog von Novartis griffen die Anleger auch nach den Papieren des Pharmazulieferers Lonza (+2,3%) und anderer Gesundheitswerte wie Sonova (+0,9%) und Vifor (+0,6%).

Die Genussscheine von Novartis-Rivale Roche (-0,2%) machten die Verluste im Verlauf fast wett. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach einem starken Ergebnis, das Roche vor einer Woche publizierte, und von Umschichtungen in Novartis.

Sehr gefragt waren ausserdem Kühne+Nagel (+5,2%). Das Transportunternehmen vermochte die Erwartungen im dritten Quartal beim EBIT und beim Reingewinn zu übertreffen. In einem schwieriger werdenden Umfeld schlage sich Kühne gut, so das Urteil der Analysten.

Die Aktien der Technologiefirma AMS (-3,7%) grenzten zum Schluss die Verluste, die zeitweise mehr als sechs Prozent betrugen, noch deutlich ein. AMS hat im dritten Quartal die Erwartungen zwar deutlich übertroffen. Die negative Kursentwicklung spiegelte laut Händlern denn auch eher die Erwägungen der Investoren zum geplanten Kauf des deutschen Lichtkonzerns Osram wider. Zudem war der Kurs am Montag um 5,7% gestiegen.

Bei Temenos (-4,3%) hielten die Abgaben an. Die Baisse dauert nun schon mehrere Tage; die Papiere kamen seit der Zahlenenttäuschung von letzter Woche nicht mehr vom Fleck.

Die Aktien von Logitech (+0,3%) rückten einem als gut beurteilten Quartalsbericht nur wenig vor. Laut Händlern war ein gutes Abschneiden bereits eingepreist.

Bei der UBS (unv.) wichen anfängliche Kursanstiege Gewinnmitnahmen. Die Grossbank hat zwar in der strategisch wichtigen Vermögensverwaltung positiv überrascht. Doch kam die Investmentbank nicht in die Gänge und wird restrukturiert. Marktteilnehmer monierten zudem, dass die Bank die hohen Kosten nicht senken konnte.

Die Titel von Rivale Credit Suisse ermässigten sich minimal. Die zweitgrösste Schweizer Bank veröffentlicht ihren Quartalsbericht kommende Woche.

Am breiten Markt waren Sunrise (+2,5%) gefragt. Der Telekomkonzern hat die ausserordentliche Generalversammlung zur UPC-Übernahme in letzter Minute abgeblasen. Damit ist die von vielen Aktionären kritisierte Übernahme gescheitert. Für Swisscom (+0,9%) bedeute dies, dass dem Platzhirsch vorderhand kein grösserer Konkurrent entstehe, hiess es im Handel. (awp/mc/ps)

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