CH-Schluss: SMI gewinnt 0,7% auf 9’242 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,7% auf 9’242 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag klar fester beendet. Nachdem der Leitindex SMI mehr oder weniger unverändert eröffnete, legte er im Laufe des Vormittags immer weiter zu. Insbesondere die drei Schwergewichte zogen an. Deutliche, aber unterschiedliche Bewegungen zeigten sich derweil bei Einzelwerten nach Quartalszahlen. Die Stimmung werde derzeit von stabilen Konjunkturdaten und guten Unternehmenszahlen gestützt, hiess es am Markt.

Bestätigung von Makroseite lieferten positive Daten von der Industrieproduktion in Japan ober dem Wirtschaftswachstum in der Eurozone, während mögliche Störfeuer, wie etwa die Katalonien-Krise, in den Hintergrund traten. Letztere habe sich ein wenig abgekühlt, kommentierte ein Analyst. In Deutschland wurde wegen des Reformationstags nicht gehandelt, sodass Impulse von dieser Seite indes ausblieben. Die wichtigsten Indizes an der Wall Street verbuchten im frühen Handel nur leichte Gewinne. Auch positive US-Daten konnten die Investoren nicht aus der Reserve locken.

Der SMI schloss 0,73% fester bei 9’242,18 Punkten und damit weniger Punkte tiefer als das kurz zuvor markierte Tageshoch (9’253,30). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg 0,57% auf 1’504,96 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,71% auf 10’604,40 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen 23 im Plus, sechs im Minus und Swiss Re unverändert aus dem Handel.

Spitzenreiter bei den Blue Chips waren ABB (+3,4%), die von Analystenbewertungen getrieben wurden. Goldman Sachs hob die Einstufung auf «Buy» von «Neutral» an und setzte die Titel zudem auf die «Conviction List». Der Investitionszyklus komme jetzt auch bei ABB an, hiess es zur Begründung. Barclays bestätigte «Overweight».

Deutlich zulegen konnten zudem Logitech (+2,4%), wo laut Händlern auf ein gut anlaufendes Vorweihnachtsgeschäft gewettet wurde. Der Hersteller von Computerzubehör aus Lausanne könnte daraufhin Ende Januar gar die Jahresprognosen erhöhen, hiess es. Vermehrt würden angeblich auch ausländische Leerverkäufer ihre Positionen schliessen.

Clariant (+1,8%) legten nach gestiegenem Umsatz sowie höherem operativen Gewinn im dritten Quartal klar zu, hatten in den zwei Handelstagen zuvor allerdings auch um 3,5% nachgegeben. Die Zahlen lagen über den Schätzungen der Analysten, diese verwiesen jedoch auf die Unsicherheiten nach der gescheiterten Huntsman-Fusion.

Fester tendierten zudem SGS (+1,7%). Am Nachmittag bestätigte die ZKB in einer Studie das Rating «Marktgewichten». Das Vertrauen wachse, dass es 2018 zu einer substanziellen Margenverbesserung kommt, hiess es. Die Bewertung nehme jedoch bereits einiges vorweg.

Ebenfalls fester notierten ausserdem Sika (+1,9%). Die meisten Punkte zum SMI-Anstieg steuerten neben ABB jedoch die Schwergewichte Nestlé (+1,3%), Novartis (+0,7%) und Roche (+0,4%) hinzu.

Besonders grosse Verlierer unter den Blue Chips waren hingegen Geberit (-4,5%). Denn der Sanitärtechnikkonzern senkte den Jahresausblick leicht, wobei Analysten insbesondere die tieferen Umsatzerwartungen als belastend werteten. In den ersten neun Monaten 2017 wurde eine leichte Umsatzsteigerung erreicht, das Betriebsergebnis war hingegen rückläufig, wobei höhere Rohmaterialpreise und Personalkosten zu schaffen machten.

Auch Dufry (-2,9%) waren nach Zahlen unter Druck. Beim Reisedetailhändler hat sich das Umsatzwachstum im dritten Quartal abgeschwächt. Besonders die Entwicklung auf Stufe EBITDA wurde als leicht enttäuschend gewertet. Auch könne die Enttäuschung bei der Marge zu Senkungen der Schätzungen führen, hiess es am Markt.

Am breiten Markt waren nach Zahlen Phoenix Mecano (+1,3%) und Feintool (+0,5%) nach anfänglichen Abgaben ins Plus gedreht. VZ Holding (+4,5%) und Panalpina (+3,2%) wurden derweil von Kepler Cheuvreux bzw. Berenberg jeweils mit «Buy» wieder aufgenommen. Und die Beteiligungsgesellschaft 5EL (+12%) meldete eine strategische Partnerschaft im Bereich Blockchain. Ausserdem legten noch Idorsia (+10%) bei überdurchschnittlichen Volumen stark zu.

Oerlikon (-0,9%) waren hingegen nach Zahlen unter Druck. Die zuletzt bereits deutlich gestiegenen Aktien waren im frühen Handel zeitweise um rund 5% auf eine 10-Jahres-Bestmarke bei 16,95 CHF geklettert. Danach setzten Gewinnmitnahmen auf ein.

Die Aktien von DKSH (-2,9%) gaben noch deutlicher ab, nachdem Kepler die Bewertung auf «Reduce» von «Hold» gesenkt hat. Evolva (-7,9%) wurden mit einem Bezugsrechteabschlag (laufende Kapitalerhöhung) gehandelt. (awp/mc/ps)

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