CH-Schluss: Pharmatitel hieven SMI über 10’000 Punkte

CH-Schluss: Pharmatitel hieven SMI über 10’000 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit Aufschlägen beschlossen. Unterstützung für den SMI kam insbesondere von den schwergewichtigen Pharmawerten, die den Leitindex ins Plus und über die Marke von 10’000 Punkten hievten. Vor allem Novartis sind nach starken Quartalszahlen deutlich gesucht. Aber auch bei den Verlierern unter den Blue Chips gab es kräftigere Ausschläge.

Grundsätzlich sei das Niveau nach drei Tagen mit Avancen etwas ausgereizt, meinte ein Marktteilnehmer. Insofern sei es nicht überraschend, dass Investoren bei manchen Titeln jetzt Gewinne realisieren würden. Aus den USA gab es am Nachmittag uneinheitliche Konjunktursignale. Während sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juli überraschend deutlich aufgehellt hat, lagen die Frühindikatoren klar unter den Erwartungen. Das befeuerte einmal mehr die Zinsfantasie.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,69 Prozent höher auf 10’010,15 Punkten (Tageshoch 10’042). Der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,53 Prozent auf 12’094,50 Zähler hinzu. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), bei welchem etwa die starken Pharmawerte ein geringeres Gewicht haben, ging mit +0,11 Prozent bei 1’532,43 Punkten nur leicht fester aus dem Handel. Von den 30 Top-Titeln schlossen 15 im Minus, 14 im Plus und einer (CS) unverändert.

Die Titel des Basler Pharmariesen Novartis waren nach Zahlen deutlich gesucht und legten mit +3,1 Prozent ausserordentlich stark zu. Der Konzern hat auf allen Ebenen geglänzt und den Ausblick erhöht. Ausserdem sei die Generikasparte Sandoz als Sorgenkind des Konzerns besser gelaufen als erwartet, so Händler.

Im Fahrwasser davon legten auch die Titel von Roche (GS +1,0%) zu. Klar im Plus schlossen auch die Aktien des Halbleiterherstellers AMS (+0,9%), welcher am kommenden Dienstag Zahlen vorlegen wird. Zu den weiteren Gewinnern zählen noch Schindler (+1,4%), LafargeHolcim (+0,5%) oder die defensiven Nestlé (+0,4%).

Richemont (+1,1%) reagierten nach Quartalszahlen zunächst mit Abgaben, konnte sich dann aber klar steigern. Händler berichteten von Anschlusskäufen. Der Titel hatte in den vergangenen Tagen und auch im bisherigen Jahresverlauf eine starke Performance gezeigt. Swatch (+0,6%), die am Mittwoch über das Semester berichtet hatten, konnte seine Kursgewinne verteidigen und erneut leicht zulegen.

Stark unter Druck standen dagegen SGS mit einem Minus von 4,0 Prozent. Der Warenprüfkonzern ist im ersten Semester 2019 zwar profitabel gewachsen, hat aber die Erwartungen der Analysten nicht ganz erreicht. Das globale Netzwerk soll gestrafft werden und mindestens 2000 Stellen abgebaut werden.

Deutlich im Angebot lagen auch Givaudan (-2,0%). Der Aromen- und Riechstoffkonzern hat beim Umsatz die Erwartungen erfüllt, die Gewinnschätzungen allerdings nicht erreicht. Entsprechend ist in Analystenkreisen vor allem von einer überraschenden Margenschwäche die Rede. Das Unternehmen verwies auf höhere Produktionskosten und den Kauf der margenschwächeren Naturex.

Das Bankensoftware-Haus Temenos (-4,2%) hatte bereits am Mittwochabend seine Quartalszahlen publiziert und gleichzeitig eine kleine Akquisition bekanntgegeben. Die Abgaben wurden im Handel vor allem mit Gewinnmitnahmen begründet, nachdem die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden. Zu den übrigen Verlierern zählten Titel wie Sika (-0,9%), Clariant (-1,6%), ABB (-1,1%) oder Logitech (-1,0%).

Im breiten Markt verloren Bobst (-15%) nach einer Gewinnwarnung massiv. Der Umsatz konnte nur gehalten werden und das Unternehmen sprach von konjunkturellem Gegenwind. Ein ungünstiger Produktemix, geringere Auslastung und Preisdruck seien weitere Faktoren bei der Senkung der Gewinnprognose gewesen.

Georg Fischer (-1,8%) bekam die Krise der Automobilindustrie zu spüren und der Umsatz war rückläufig. Im zweiten Semester wird eine Besserung erwartet. Rieter (+0,1%) wies im ersten Halbjahr einen Verlust aus, will im Gesamtjahr aber die Gewinnschwelle erreichen. Cassiopea (+0,2%) konnte den Verlust leicht reduzieren und sieht sich bei der Medikamentenentwicklung im Plan. (awp/mc/pg)

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