CH-Schluss: SMI schliesst 1,1% tiefer bei 7951 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 1,1% tiefer bei 7951 Punkten

Zürich –  Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel nach zwei positiven Handelstagen mit einem Verlust beendet. Nach den Avancen der vergangenen Tage legte der Leitindex SMI damit eine Verschnaufpause ein. Während ein Grossteil der Blue Chips die Aufwärtsbewegung fortsetzen, drücken insbesondere die Abgaben der Schwergewichte Nestlé, Novartis und vor allem der Dividendenabgang bei Roche den SMI in die Verlustzone.

Am Mittwoch hatte der SMI dank steigender Ölpreise die Marke von 8’000 Punkten zurückerobert und war auch am Donnerstag im frühen Handels nochmals kurzzeitig über diese Schwelle gestiegen. Das «schwarze Gold» verteuerte sich zuletzt stetig und nimmt nun Kurs auf die Anfang Januar erzielten Jahreshöchstkurse. Händler glauben allerdings noch nicht an eine nachhaltige Erholung. Die zahlreichen US-Daten ergaben ein gemischtes Bild. Die Industrieaufträge stiegen zwar schwächer als erwartet, die Stimmung im Dienstleistungssektor trübte sich aber weniger stark ein als befürchtet und auch bei der Produktivität war ein stärkerer Rückgang erwartet worden.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,11% tiefer auf 7’950,84 Punkten (Tagestief 7’945). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab hingegen nur um 0,23% auf 1’221,47 Zähler ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,45% auf 8’400,55 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titel schlossen 17 im Minus und 13 im Plus.

Belastet wurde der Handel am Donnerstag insbesondere vom Dividendenabgang bei Roche. Der Pharmakonzern hat mit 8,10 CHF 10 Rappen mehr ausgeschüttet als im Vorjahr. Die Roche-Genussscheine verloren jedoch deutlicher und schlossen ex-Dividende mit -4,7% oder -12,30 CHF.

Unter verstärktem Abgabedruck stand aber auch Branchennachbar Novartis (-1,6%). Die Ratingagentur Moody’s hat den Ausblick für die weltweite Pharmabranche auf «stabil» von zuvor «positiv» gesenkt. Anhaltender Preisdruck und ein stärkerer US-Dollar könnte die Entwicklung der Branche hemmen, hiess es in der Begründung. Derweil büsste Nestlé 0,8% ein. Allein diese drei Schwergewichte sorgten beim SMI für ein Minus von mehr als 100 Punkten.

In der Verlustzone tummelten sich zudem Lonza (-0,8%), Richemont (-0,6%), Actelion (-1,1%) oder Swiss Life (-1,7%). Die Aktien des Lebensversicherers waren jedoch sowohl vor als auch nach der Zahlenpublikation vom Dienstag stark nachgefragt. Nun würden Gewinne mitgenommen, hiess es. Zudem hat Kepler Cheuvreux das Rating auf «Hold» gesenkt. Swiss Life beeindrucke zwar weiterhin und habe trotz des schwierigen Umfelds bessere Margen erzielt, so der Analyst. Das Aufwärtspotenzial der Aktie sei nach den jüngsten Kursgewinnen jedoch begrenzt.

Auf der Gewinnerseite lagen zum Handelsschluss Transocean (+9,6%) mit klarem Abstand vorn. Nach noch starken Abgaben zu Wochenbeginn hatte bei Transocean mit den steigenden Ölnotierungen eine starke Gegenbewegung eingesetzt, die nun eine Fortsetzung sah.

Zeitweise lagen auch LafargeHolcim an der Spitze, die mit +4,5% aus dem Handel gingen. Offenbar hat der indische Milliardär Ajay Piramal Interesse an dem Indien-Geschäft des Zementkonzerns angemeldet. Auch die Zykliker Adecco (+1,7%), Schindler und ABB (je +0,8%) zeigten sich freundlich.

Kräftige Anschlussgewinne waren auch bei der Credit Suisse (+3,5%) zu sehen, und auch UBS (+0,7%) und Julius Bär (+0,9%) konnten im späten Handel etwas stärker hinzugewinnen.

Gut im Plus schlossen zudem Kühne+Nagel (+2,4%) im Nachgang zu dem am Mittwoch vorgelegten Zahlen. Die Vortagesabgaben wurden damit mehr als wettgemacht. Sowohl Nomura als auch JP Morgan erhöhten die Kurszielschätzungen zum Logistikkonzern.

Am breiten Markt hielt sich das News-Aufkommen eher in Grenzen. Mit Zahlen haben der Automobilzulieferer Autoneum, der Dentalbedarfs-Hersteller Coltene und die Basler Kantonalbank aufgewartet. Autoneum (+1,4%) wies wegen einer Kartellbusse einen tieferen Gewinn aus, erzielte aber gleichzeitig operative Fortschritte. Coltene (-6,2%) litt derweil unter Währungseffekten und einer Marktschwäche in Brasilien und Russland. Zudem wurde die Dividende gekürzt. Die Partizipationsscheine der BKB zogen um 4,0% an. (awp/mc/pg)

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