CH-Schluss: SMI gibt 0,7% auf 8579 Stellen nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,7% auf 8579 Stellen nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut nachgegeben. Nach den heftigen Verlusten des Vortags starteten die Indizes am Vormittag zwar leicht im Plus, brachen die Erholungsbewegung aber recht früh wieder ab. Weiterhin blieb die politische Krise in Italien im Fokus der Anleger, auch wenn sich die Gemüter wieder etwas abgekühlt hätten, meinte ein Marktbeobachter.

Etwas beruhigend wirkte vor allem eine relativ erfolgreiche Auktion italienischer Staatsanleihen. Die Nachfrage habe gezeigt, dass die Investoren noch Vertrauen in die italienische Wirtschaft hätten, hiess es. Zudem kamen im Tagesverlauf Nachrichten aus Italien, nach denen es noch immer Chancen auf eine politische Koalition gebe. Allfällige Neuwahlen in Italien würden dagegen wohl als Referendum über den Verbleib im Euro interpretiert, meinte ein Marktanalyst. Derweil zeigten sich die Fronten im Handelsstreit zwischen den USA und China weiterhin verhärtet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Mittwoch um 0,68 Prozent im Minus auf dem Tagestief von 8’578,68 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,60 Prozent auf 1’422,37 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,62 Prozent auf 10’289,04 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen lediglich vier im Plus und 26 im Minus.

Zu den klarsten Verlierern gehörten am Mittwoch erneut Bankenwerte. Als schwächste Bluechip-Werte gingen die Titel der Privatbank Julius Bär (-1,8%) aus dem Handel, bei den Grossbanken gaben CS (-1,1%) klar stärker nach als UBS (-0,4%). Auch die im Jahresverlauf gut gelaufenen Titel des Asset Managers Partners Group (-1,2%) schlossen klar tiefer.

Ebenfalls deutlich unter Druck standen eine Reihe zyklischer Werte wie Schindler (-1,2%), ABB (-0,9%) oder Adecco (-0,8%). Die Titel des Personalvermittlers litten auch unter einer negativen Studie der Deutschen Bank. Der zuständige Analyst erwartet für das Unternehmen rückläufige Gewinne und bekräftigte sein «Sell»-Rating für die Titel bei einem tieferen Kursziel.

Belastet wurden die Indizes zudem durch klare Abgaben der schwergewichtigen Nestlé (-1,1%) und Roche (-1,0%). Die Titel des dritten Börsenschwergewichts Novartis (-0,1%) schlossen dagegen nur leicht im Minus. Der Pharmakonzern hatte am Dienstag die beschleunigte Bearbeitung seines Zulassungsantrags in den USA für ein Anämie-Medikament bekanntgegeben, dem im Handel Milliardenumsätze zugetraut werden.

Uneinheitlich präsentierten sich die Titel der Luxusgüterwerte Richemont (-1,1%) und Swatch (+0,1%). Die Analysten der Bank Vontobel kommentierten die am Dienstag veröffentlichten Zahlen der Schweizer Uhrenexporte positiv: Erfreulich sei nicht zuletzt der Anstieg in allen Preissegmenten. In den kommenden Monaten werde es aber schwieriger, die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr zu erreichen.

Zu den wenigen Gewinnern unter den SMI/SLI-Titeln gehörten zudem die Titel des Duty Free-Unternehmens Dufry (+0,3%), das am Mittwoch Verträge für neue Ladenflächen auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen bekannt gab. Fester schlossen auch die Aktien des Backwarenherstellers Aryzta (+1,8%), die aber im Gesamtjahr weiterhin mit rund 60% im Minus liegen.

Am breiten Markt schlossen die «Asmallworld»-Titel (-7,2%) klar im Minus. Die Betreiber des sozialen Netzwerks hatten vorbörslich die Ausgabe von neuen Aktien an institutionelle Anleger mitgeteilt.

Die Aktien von Meyer Burger (+15%) setzten dagegen den Kursanstieg vom Dienstag fort. Der Solarhersteller hatte am Montag über eine Zusammenarbeit mit der japanischen Panasonic berichtet. Beobachter schlossen nicht aus, dass sich das japanische Unternehmen strategisch an den Bernern beteiligen könnte.

Deutlich zulegen konnten zudem Idorsia (+5,2%) nach einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank. Einige Leerverkäufer seien davon auf dem falschen Fuss erwischt worden, hiess es am Markt.

Derweil kündigt sich am Schweizer Markt bereits wieder ein Börsengang an. Das Maschinenbauunternehmen Klingelnberg hat sein IPO für die «kommenden Monate» angekündigt. Es würde sich bereits um den sechsten Börsengang im laufenden Jahr handeln. (awp/mc/cs) 

SIX Swiss Exchange

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