CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 8’166 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 8’166 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag leichte Gewinne verzeichnet, nachdem es in der Vorwoche deutlich runterging. Am ersten Handelstag der neuen Woche bewegte sich der Leitindex SMI in einer Range zwischen 8’145 und 8’185 Punkten. Für Unterstützung sorgten zum einen Konjunkturdaten aus Europa: Die Einkaufsmanagerindizes in Grossbritannien und Italien überraschten positiv, und auch der französische PMI lag leicht höher als prognostiziert. In Japan sorgte zudem ein wichtiger Stimmungsindex gleich auch für gute Stimmung an der Börse.

Die Furcht vor einer neuen Bankenkrise, die zuletzt durch die Lage der Deutschen Bank befeuert wurde, lasse wieder nach, hiess es ausserdem im Handel. Am Nachmittag trudelten dann insgesamt gemischt ausgefallene US-Daten ein – aus der Industrie und vom Immobilienmarkt, und die US-Börsen eröffneten leicht schwächer. Anleger an der Wall Street hielten sich nach der Erholung am Freitag wieder zurück, war zu hören.

Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,34% auf 8’166,32 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, stieg 0,29% auf 1’243,51 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,40% auf 8’918,35 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel schlossen 19 im Plus, zehn im Minus und LafargeHolcim unverändert.

Besonders positiv stachen Aryzta (+3,4%) hervor. Die Aktie des Backwarenkonzerns hatte bereits mit der Ankündigung eines neuen Verwaltungsratspräsidenten von aussen Ende der vorletzten Woche stark positiv reagiert. Am vergangenen Montag wurden dann die Zahlen zum Geschäftsjahr 2015/16 publiziert, die von Analysten trotz deutlich geringerem Gewinn nicht über die Massen kritisch kommentiert wurden. Daraufhin konnte die auf Jahressicht stark gebeutelte Aktie, mittlerweile bei -13%, auch am vergangenen Freitag noch einmal kräftig zulegen.

Galenica (+2,4% auf 1’056 CHF) haben indes offenbar einen Boden gefunden, nachdem die Titel in den vergangen Monaten immer wieder neue Jahrestiefs erreicht hatten. Am Freitag fiel der Kurs auf 1’031 CHF.

Nach der Achterbahnfahrt in der vergangenen Woche legten zudem die Bankenwerte CS (+0,8%) klar zu, für UBS (+0,2%) blieb lediglich ein leichter Gewinn übrig, während Julius Bär (-0,1%) etwas verlor. Vorerst hätten Gespräche mit dem US-Justizministerium und die Aussicht auf eine niedriger als erwartet ausfallende Strafzahlung für die Deutsche Bank im Hypothekenstreit die Wogen wieder geglättet, so ein Markkommentar am Montag. «Die Empfindlichkeit des Marktes gegenüber schlechten Nachrichten über europäische Banken ist allerdings ein längerfristiger Sorgenpunkt.»

Zu den grössten Gewinnern unter den Blue Chips gehörten zudem Sonova (+1,2%), Sika (+0,8%) und ABB (+0,8%). Im letzteren Fall haben Investoren des Technologiekonzerns bereits den am (morgigen) Dienstag anstehenden Capital Markets Day im Blick, an dem sie Aussagen zur strategischen Richtung erwarten.

Unterdessen lieferten die schwergewichtigen Novartis (+0,7%) dem SMI besonders grosse Unterstützung. Der Pharmakonzern legte am Wochenende positive Studiendaten vor. In der Vorwoche hatten die Titel im SMI besonders stark gelitten mit einem Minus von 3,5%.

Die beiden übrigen Schwergewichte Roche und Nestlé (je +0,3%) lieferten auch einen Teil zum SMI-Plus bei.

Am Montag wurden dagegen Swatch (-1,0% auf 272 CHF) von einer Studie gebremst. Die CS hat das Kursziel im Rahmen einer Branchenstudie um 10 auf 220 CHF gesenkt und das Rating «Underperform» bestätigt. Die Schätzungen seien an die Entwicklung der Uhrenexporte im ersten Halbjahr 2016 angepasst worden, hiess es.

Auf der Verliererseite tätigte SGS (Aktie -0,6%) in den Niederlanden eine kleinere Akquisition und will ihr Pharma-Labor in Berlin ausbauen. Zudem gaben noch Swiss Re (-0,9%) und Swisscom (-0,7%) deutlicher ab.

Am breiten Markt stachen Temenos (+10%) mit deutlichem Aufschlag hervor, nachdem der Bankensoftwareanbieter einen «materiellen» Auftrag von einer «grösseren europäischen Bank» vermeldete. Weder Name noch Volumen wurden jedoch genannt.

Zwahlen & Mayr (+0,2%) konnten von der Rückkehr in die profitable Zone im Halbjahr stark profitieren. Airopack (+2,6%) legten ebenfalls nach Halbjahren zu.

Accu (-38% auf 3,15 CHF) brachen hingegen ein. Die Titel wurden zum ersten Mal seit rund zwei Monaten wieder gehandelt. Die SIX hatte den Handel Anfang August eingestellt, nachdem das Unternehmen keine Bilanz für 2015 vorgelegt hatte. Im ersten Halbjahr 2016 weist Accu nun wegen hoher Abschreibungen einen hohen Verlust aus. (awp/mc/upd/ps)

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