CH-Schluss: SMI legt trotz Zinssorgen leicht zu

CH-Schluss: SMI legt trotz Zinssorgen leicht zu
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch eine bewegte Sitzung fester beendet. Und dies, obwohl nach Ansicht von Händlern erneut «zinsnegative» Konjunkturzahlen veröffentlicht wurden. So waren die US-Detailhandelszahlen stärker gestiegen als erwartet und der so genannte Empire State Index hat sich deutlicher erholt als erwartet. Dies liess zwar die Sorgen über eine mögliche Rezession verblassen, schürte dagegen aber die Befürchtung weiterer Zinsschritte der US-Notenbank Fed. Demgegenüber stand eine stagnierende Industrieproduktion. Doch insgesamt sei die US-Wirtschaft damit gut ins neue Jahr gestartet, meinte ein Ökonom.

Damit gehe das Werweissen über die Entwicklung von Konjunktur, Inflation und Zinsen wohl weiter, sagte ein Händler. Am Vortag hatten bereits die US-Inflationsdaten stark verunsichert. Denn die Konsumentenpreise sind im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar weniger stark als im Dezember, aber trotzdem stärker als erwartet gestiegen. Damit müsse insgesamt der Zieleinlauf für den Leitzins der US-Notenbank wohl verschoben werden. Die jüngsten Zahlen zeigten, dass die US-Wirtschaft zu robust und die Inflation zu hartnäckig sei, um ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus des Fed rechtfertigen zu können, hiess es am Markt. Und vor all dem zeigten sich die Aktienbörsen erstaunlich resistent.

Der SMI schloss nach einem Tagestief bei 11’195 Punkten nahe dem Tageshoch 0,36 Prozent fester bei 11’272,67 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,54 Prozent auf 1782,04 und der breite SPI um 0,27 Prozent auf 14’517,04 Zähler. Im SLI zogen 25 Titel an und fünf gaben nach.

Angeführt wurden die Gewinner von zyklischen Werten wie ABB, Holcim, Adecco, Sika und SGS mit Gewinnen zwischen 0,8 und 2,1 Prozent. ABB (+2,1% auf 31,75 Fr.) profitierten dabei von einer Kurszielerhöhung auf 36 von 32 Franken durch die UBS. Die Grossbank empfiehlt den Titel zudem weiterhin zum Kauf.

Weit oben standen zudem die Aktien des Uhrenherstellers Richemont (+1,5%). Dies war laut Händlern der Konkurrenz geschuldet: Zwar hat das Gucci-Mutterhaus Kering im Weihnachtsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn die jeweiligen Analystenschätzungen verfehlt. Aber der Finanzchef äusserte sich positiv zum China-Geschäft seiner Luxus-Tochter Gucci. Dies beflügelte Richemont mehr als Swatch (-0,1%).

Sonova (+1,5%) wurden ebenfalls positiv von der Konkurrenz beeinflusst. Laut Händlern sorgte hier der australische Hörsystemspezialist Cochlear für steigende Kurse. Dessen Aktien waren nämlich nach Bekanntgabe des Halbjahresberichts kräftig gestiegen.

Zu den Gewinnern zählte auch Branchenachbar Straumann (+0,6%), dessen Aktien die Erholung fortsetzten, Lonza (+1,0%) und die Technologietitel AMS Osram (+1,4%) und Logitech (+0,6%).

Keine grosse Stütze bildete derweil das Schwergewichtstrio: Einzig Novartis (+0,4%) waren etwas fester. Nestlé verloren dagegen am Tag vor dem Jahresbericht 0,5 Prozent. Roche ermässigten sich ebenfalls um 0,5 Prozent.

Die Aktien der Credit Suisse (+0,4%) schüttelten eine Schwächephase ab und schlossen ebenfalls fester. UBS legten 0,3 Prozent zu.

Am Schluss der SLI-Kurstafel standen mit einem Abschlag von 1,5 Prozent die Aktien von Kühne+Nagel. Eine Abstufung der UBS belastete hier. Demnach dürfte der Konzern 2023 unter erheblichen Schwächen im Handel und unter Druck auf die Frachtraten leiden.

Schwächer waren auch Temenos (-0,6%), wo die kurzfristig spekulativ erzielten Gewinne wieder eingestrichen wurden.

In den hinteren Reihen sprangen Meier Tobler (+14%) nach Zahlen und der Ankündigung einer höheren Dividende an. Auch Basilea (+4,5) legten dank Anschlusskäufen nach den Zahlen vom Vortag zu. Dagegen setzten Addex, IGEA und Idorsia den Abwärtstrend fort. (awp/mc/ps)

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