CH-Schluss: SMI gibt um 0,6% auf 8264 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt um 0,6% auf 8264 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag relativ deutlich im Minus geschlossen. Nachdem sich die wichtigsten Indizes bis in den frühen Nachmittag kaum bewegt hatten, ging es im Laufe des Nachmittags im Einklang mit den US-Aktienmärkten immer deutlicher nach unten. Händlern zufolge drückten vor allem Zinssorgen auf die Stimmung. Ein ranghoher amerikanischer Notenbanker hatte vor den Gefahren einer zu langsamen geldpolitischen Straffung gewarnt, was im Markt schlecht aufgenommen wurde.

Weiter diskutiert wurden unter Händlern – neben den neuerlichen Atomwaffen-Tests in Nordkorea – die EZB-Entscheidungen vom Vortag. Die EZB hat bekanntlich die Zinsen unverändert belassen und auch die Wertpapierkäufe nicht weiter ausgedehnt. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Politik des billigen Geldes so langsam zu Ende gehen werde, hiess es denn auch. Insgesamt sprachen Händler angesichts der Nachrichtenflaute im Unternehmensbereich aber von einem impulsarmen Handel. Stützend wirkten die Avancen bei den Grossbanken, während die Pharmawerte erneut unter Verkaufsdruck litten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,61% tiefer auf 8’264,13 Punkte und damit nur wenig über dem Tagestief, im Wochenvergleich ergab sich somit ein Minus von 0,4%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor am Freitag 0,63% auf 1’258,87 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65% auf 8’978,18 Zähler. Von 30 wichtigsten Titeln schlossen 24 im Minus und lediglich sechs im Plus.

Die grössten Verlierer unter den 30 Blue Chips an diesem extrem nachrichtenarmen Freitag waren vor allem Zykliker, wobei LafargeHolcim mit -3,2% klar obenaus schwangen. Die Papiere des Zement-Herstellers hatten allerdings im August einen guten Lauf, entsprechend war vor allem von Gewinnmitnahmen die Rede. Das gleiche gilt etwa für die Papiere des Sanitärtechnikers Geberit (-2,6%), die ebenfalls im August nach guten Halbjahreszahlen massiv zugelegt hatten und auch in der bisherigen Jahrestabelle unter den Besten zu finden sind.

Schwach zeigten sich auch SGS (2,2%). Die Papiere des Warenprüfers litten neben der guten Performance bisher im 2016 zusätzlich unter einer Herabstufung auf ‹Underweight› durch Morgan Stanley, wobei das Kursziel allerdings in die Nähe des aktuellen Standes nach oben gezogen wurde. Weitere grössere Verlierer waren Clariant (-2,0%), Galenica (-2,0%), Givaudan (-1,9%) oder Actelion (-1,8%).

Deutlich auf dem Markt lasteten aber vor allem auch die Pharmawerte Roche (-1,1%) und Novartis (-0,8%), die damit für gut die Hälfte des SMI-Verlustes verantwortlich waren. Einmal mehr seien die Medikamentenpreise Thema im US-Wahlkampf gewesen, hiess es dazu, ausserdem seien die Pharmawerte zuletzt einfach etwas ausser Mode geraten.

Auch Nestlé (-0,3%) büssten als drittes SMI-Schwergewicht etwas an Wert ein. Nicht einmal die Hochstufung des Titels durch das Research der Deutschen Bank auf ‹Buy› gab dem Titel, der allerdings ebenfalls eine gute Performance hinter sich hat, eine grosse Stütze. Begründet wurde die Kaufempfehlung damit, dass sich die Qualität des Geschäfts verbessert habe.

In Mode gekommen waren zuletzt dafür die Finanztitel und dies war auch an diesem Handelstag so. Grösste Gewinner unter den SMI-Werten waren nämlich die Grossbankenwerte CS (+2,5%) und UBS (+1,6%), wobei hier neben der schwachen Performance im bisherigen Jahr vor allem auch die Hoffnung auf Bewegung an der Zinsfront für Phantasie sorge, hiess es. Vorne waren auch weitere Finanztitel wie Swiss Life (+0,8%) oder Zurich (+0,4%) zu finden.

Swiss Re (-1,1%) wurden hingegen durch eine Analystenstudie belastet. Barclays hatte im Rahmen einer Branchenstudie das Anlagerating für die Aktien des Rückversicherers auf ‹Underweight› gesenkt. In der Branche seien die Erträge unter Druck, so die Einschätzung. Am Wochenende trifft sich die Versicherungsbranche im Fürstentum Monaco und diskutiert die Konditionen für das kommende Jahr.

Im breiter gefassten Markt gehörten sehr kleine Titel wie New Venturetec (-14%), Air Tech (-5,0%) oder Wisekey (-3,9%) zu den grössten Verlieren. Bei den besten waren ebenfalls Kleine zu finden wie Banque Prof. de Gestion (+15%), 5EL (+11%) oder New Value (+4,5%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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