CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 9035 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 9035 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag freundlich geschlossen. Der Leitindex SMI hatte sich zum Wochenschluss in einer relativ engen Bandbreite bewegt und war in der Startphase kurzzeitig unter 9’000 gerutscht. Hierzulande gerieten vor allem Finanzwerte unter Abgabedruck, nachdem erste US-Grossbanken ihre Zwischenergebnisse publiziert hatten. Gestützt wurde der Gesamtmarkt auf der Gegenseite von den Index-Schwergewichten.

Die Stimmung wurde im Handel als «wieder robust» beschrieben, nachdem US-Notenbankchefin Janet Yellen zur Wochenmitte erklärt habe, beim weiteren Anheben der Leitzinsen und beim Straffen der Bilanz Vorsicht walten zu lassen. Ein deutlicher Zinsanstieg, der zwischenzeitlich gedroht habe, sei dadurch abgewandt worden. Die Zinsängste wurden zudem von den US-Inflationsdaten am Freitag zerstreut. Im Juni hatte sich der Preisauftrieb in den USA stärker als erwartet abgeschwächt. Insgesamt zeigten die US-Daten, dass der Aufschwung zuletzt weiter ins Stocken geraten ist.

Der Swiss Market Index (SMI) legte am Freitag um 0,34% auf 9’034,57 Punkte zu. Auf Wochensicht resultiert damit nach einer bereits positiven Entwicklung am Montag und Mittwoch ein Plus von 1,7%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, machte zum Wochenschluss 0,29% gut und stieg auf 1’433,90 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,37% auf 10’278,86. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 18 im Plus, neun im Minus und drei unverändert.

Die grossen Gewinner waren die eher defensiven Givaudan-Aktien mit +2,4%. Spezifische News waren allerdings nicht auszumachen. Laut Händlern lag der Titel des Aromen- und Riechstoffherstellers die letzten Wochen eher schlecht im Markt. Mit Clariant (+1,7%), Sika (+1,3%) und Lonza (+1,1%) ging es zudem für drei Chemiewerte deutlich nach oben.

Schub gaben aber vor allem die schwergewichtigen Roche Bons (+1,2%). Dies, obwohl der vorberatende Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA eine positive Empfehlung für Nachahmerprodukte – sogenannte Biosimilars – zu den Roche-Medikamenten Herceptin und Avastin abgegeben hat. Die Entscheidung sei allerdings nicht überraschend gekommen, kommentierte Vontobel.

Auch Novartis (+0,3%) präsentierten sich freundlich. Im Zuge der relativ schlechten Performance der beiden Pharmaschwergewichte in den Vorwochen hätten sich Einstiegsmöglichkeiten aufgetan, hiess es im Handel mit Blick auf die anlaufende Berichtssaison. Kommenden Dienstag tritt Novartis zum Zahlenrapport an.

Bei den Verlierern standen zum Wochenschluss vor allem Finanzwerte unter Druck. Für schlechte Stimmung sorgten die im Tagesverlauf veröffentlichten Zahlen einiger US-Grossbanken. Diese hatte im zweiten Quartal zwar kräftig verdient, allerdings schwächelte das Kapitalmarktgeschäft teils unerwartet deutlich. Wie es im Handel hiess, habe dies die Erwartungen an die beiden hiesigen Player gedämpft. In der Folge büssten CS 0,8% ein, während sich UBS mit -0,1% vergleichsweise gut hielten. Letztere hat allerdings das Anleihengeschäft, wo etwa JPMorgan die Erwartungen leicht verfehlte, in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren. Auf Wochensicht rührten sich CS und UBS zudem per Saldo kaum von der Stelle, nachdem es zuvor während zweier Wochen steil bergauf gegangen war.

Nennenswerte Einbussen waren in diesem Segment auch bei Julius Bär (-1,1%), Bâloise (-0,5%) und Swiss Re (-0,3%) zu sehen. Tiefer schlossen allerdings auch einige Zykliker wie Vortagessieger Dufry (-0,6%) und LafargeHolcim (-0,4%).

Am breiten Markt zogen Schlatter bei verhältnismässig hohen Volumen 7,5% an, nachdem der Anlagenbauer die Profitabilität im ersten Semester deutlich verbessert hat. Auffällig waren auch die Avancen bei Meyer Burger von 7,8%. Hier zirkulierten laut Marktteilnehmern Übernahmefantasien und Spekulationen über den Einstieg von aktivistischen Aktionären. Zudem hat Ems-Chemie (Aktie +0,5%) im Halbjahr erneut Wachstum verbucht, konnte die hohen Margen jedoch nicht ganz halten.

Zu den Verlierern gehörte Börsenneuling Zur Rose (-1,3%), der mit 146 CHF unter die Erstnotiz von letzter Woche zurückgefallen ist. (awp/mc/pg)

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