CH-Schluss: SMI geht unverändert ins Wochenende

CH-Schluss: SMI geht unverändert ins Wochenende

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag nach einer wechselhaften Sitzung kaum verändert geschlossen, über die Woche gesehen aber klar zugelegt. Nach einem verhaltenen Start rückte der SMI am Mittag in die Gewinnzone vor, rutschte dann aber nach enttäuschenden Daten zur Konsumentenstimmung in den USA parallel zu den sich abschwächenden US-Aktien ebenfalls wieder ins Minus und sprang erst in der Schlussauktion wieder über die Nulllinie. Dabei waren es insbesondere die Aktien der beiden Pharmawerte Novartis und Roche, welche den Gesamtmarkt nach unten zogen.

Geprägt war die Stimmung weiterhin vom schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China, auch wenn sich diesbezüglich die ärgsten Befürchtungen für den Moment etwas gelegt haben. Offenbar lässt US-Präsident Trump Wege erörtern, wie die USA doch noch Teil des transpazifischen Handelsabkommens TPP werden könnten. Die Gefahr eines baldigen Militärschlags der USA in Syrien sei von den Investoren zudem wieder etwas geringer eingeschätzt worden, hiess es in Börsenkreisen. Gebannt sei sie jedoch nicht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Plus von 0,02% bei 8’776,17 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,2%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,11% auf 1’441,14 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,08% auf 10’295,28 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel schlossen gut zwei Drittel im Plus.

Markante Verluste erlitten insbesondere Vifor Pharma (-7,7%), nachdem die UBS den Titel nach der starken Entwicklung der vergangenen Wochen aus Bewertungsgründen auf «Sell» zurückgestuft hat. Die Bank äusserte sich insbesondere zurückhaltend mit Blick auf die Umsatzerwartungen für das Medikament Veltassa.

Dahinter fielen Aryzta (-2,4%) und Julius Bär (-1,9%) am meisten zurück. Letztere wurden allerdings Ex-Dividende von 1,40 Franken gehandelt, was mehr als den erlittenen Verlust ausmachte.

Hauptverantwortlich für das negative Abschneiden des SMI waren indes die Abgaben in Novartis (-0,7%) und Roche (-0,6%). Ein positiver Kommentar der Bank Jefferies im Rahmen einer Branchenstudie half wenig.

Uneinheitlich schlossen die Banken, wobei CS (-0,6%) nachgaben, UBS (+0,2%) aber ganz zum Schluss wieder in die Gewinnzone sprangen. Die Publikation der Quartalszahlen von JP Morgan verlieh den beiden Titeln in einer ersten Reaktion vorerst Rückenwind, nachdem aber auch Wells Fargo und die Citigroup ihre Zahlen vorgelegt hatten, wurden die Bankennews als insgesamt eher negativ gewertet.

Auf der Gewinnerseite beendeten Sonova (+2,1%) die Sitzung an der Spitze, welche damit an die gute Entwicklung des Vortages anknüpften. Der Titel wurde dabei von einem grundsätzlich positiven Feedback im Zusammenhang mit einer Investorenveranstaltung gestützt, anlässlich der das Unternehmen eine Reihe neuer Produkte vorgestellt hatte.

Ganz vorne landeten zudem Swatch (+1,7%) und Richemont (+1,4%).

Nestlé (+0,5%) kamen gute L’Oreal-Zahlen zupass. Der französische Kosmetikkonzern, an dem Nestlé gut ein Viertel hält, hat die Analystenprognosen im ersten Quartal übertroffen. Zudem kamen zu Nestlé selbst positive Kommentare von Bernstein.

Im breiten Markt büssten Sulzer 2,9% ein, dies nachdem sich die Titel am Vortag um über 20% von den Turbulenzen im Zusammenhang mit den Sanktionen der USA unter anderem gegen Hauptaktionär Viktor Vekselberg und seine Renova Gruppe erholt hatten. Im Vergleich zum Schlussstand vom vergangenen Freitag resultierte gleichwohl ein Minus von gut 10%.

Leonteq (-6,8%) wurden von einer drohenden Klage belastet. Der britische Versicherer Old Mutual International hat gegen den Finanzdienstleister und weitere Parteien bei einem Gericht der Isle of Man erste Schritte für eine Klage unternommen. Bei dem Streit geht es offenbar um Transaktionen mit strukturierten Produkten und den damit verbundenen Gebühren und Provisionen.

Markant nach oben ging es dagegen für die Aktien des Mischkonzerns Conzzeta (+9,0%). Dieser ist mit einem zweistelligen Umsatzplus ins Geschäftsjahr 2018 gestartet. Zahlen präsentiert haben zudem die Luzerner KB (unv.) und Varia US Properties (-0,8%).  (awp/mc/pg)

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