CH-Schluss: SMI nach SNB-Entscheid wenig verändert

CH-Schluss: SMI nach SNB-Entscheid wenig verändert
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag den Handel mit einem leichten Plus beendet. Im Fokus der Anleger standen einerseits der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB), andererseits der Krieg in der Ukraine. Mit mehreren Spitzentreffen in Brüssel wollte die westliche Staatengemeinschaft Geschlossenheit demonstrieren. Auf den Tag genau vier Wochen nach dem russischen Angriff auf das Nachbarland kamen die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten zu einem Sondergipfel zusammen. Auch US-Präsident Joe Biden war mit von der Partie. Dabei drehte sich nicht nur die Sanktionsspirale weiter, sondern die Nato beschloss auch ihre Kräfte an der Ostflanke zu verstärken.

«Die Schwankungsanfälligkeit des Aktienmarktes dürfte in diesem Umfeld bis auf Weiteres sehr hoch bleiben», betonte eine Börsianerin mit Verweis auf die Kombination aus Krieg, hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie steigenden Zinsen. Was die SNB anbelangt, so kamen von ihr hingegen keine grossen Impulse für die Märkte. Die Nationalbank tastete die Zinsen nicht an und führt ihre expansive Geldpolitik weiter fort. Sie betonte ausserdem ihre Absicht, bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt zu intervenieren. «Die SNB lässt weiterhin Ruhe walten. Der starke Franken kompensiert die gestiegenen Preise für Rohstoffe und Vorprodukte», sagte ein Börsianer.

Bis Börsenschluss gewann der Leitindex SMI 0,26 Prozent auf 12’131,45 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab dagegen um 0,15 Prozent nach auf 1914,23 Punkte und der breite SPI gewann 0,23 Prozent auf 15’470,65 Zähler. Im SLI hatten die Verlierer gegen die Gewinner im Verhältnis 2:1 die Oberhand.

Mit -4,1 Prozent waren Partners Group die grössten Verlierer im Tableau. Vontobel hatte das Kursziel für die Papiere auf neu 1600 nach zuvor 1800 Franken gesenkt. Die Aktien haben seit Jahresbeginn über 20 Prozent verloren und damit deutlich mehr als der Gesamtmarkt. Erneut war auch von grösseren Verkäufen aus dem angelsächsischen Raum zu hören. Analysten erachten das Geschäftsmodell aber als intakt.

Ebenfalls zu den Verlierern gehörten – wieder einmal – die Papiere der Credit Suisse (-0,7%). Die Serie an teuren Skandalen bei der Grossbank ist um ein weiteres Kapitel reicher. Die CS dürfte demnächst auf den Bermudas zu einer Zahlung von mindestens einer halben Milliarde Dollar verurteilt werden.

Bei den anderen Finanz- und Versicherungswerten wie Julius Bär (-0,4%), Zurich (-1,1%), Swiss Re (+0,1%) oder UBS (+0,2%) und Swiss Life (-0,1%) ergab sich keine klare Tendenz.

ABB (-2,0%) notierten am Tag der GV leichter. Der Entscheid über die Zukunft von Accelleron wird bis Ende des zweiten Quartals gefällt, hiess es dort.

Schindler PS (-2,6% oder -5,40 Fr.) wurden derweil ex Dividende gehandelt. Die Aktionäre erhielten für 2021 eine Ausschüttung von 4,00 Franken je Aktie und Partizipationsschein.

Am anderen Ende der Tabelle waren mit einem Plus von 4,5 Prozent die Aktien von Vifor die grössten Gewinner. Die Übernahme des Unternehmens durch das australische Biopharmaunternehmen CSL ist nahezu vollzogen.

Bereits bekannt ist, dass die Vifor-Aktien im SLI durch VAT (-2,6%) ersetzt werden. Der Wechsel aus dem SMIM in den SLI könnte beim Vakuumventilhersteller unter dem Strich sogar zu Titelverkäufen führen, sagten Händler. In den Index SMIM rücken in der Folge die Aktien des Biochemie-Unternehmens Bachem (-1,9%) vor.

Mit einem Plus von 4,0 Prozent folgten die Logitech-Aktien auf Vifor. Die Bank of America hatte die Abdeckung von Logitech mit einer Kaufempfehlung gestartet.

Ebenfalls im Plus schlossen die drei SMI-Index-Schwergewichte Roche (+1,9%), Nestlé (+1,1%) und Novartis (+0,7%), womit sie dem SMI einmal mehr als Stütze dienten, sowie AMS-Osram (+3,2%) und Temenos (+3,0%).

Im Interesse der Anleger standen derweil auch einige Papiere aus der zweiten Reihe. Die Aktien von Zur Rose (-12,7%) etwa setzten am Donnerstag ihren Sturzflug fort. Die Versandapotheke hatte für 2021 einen hohen Verlust ausgewiesen. (awp/mc/ps)

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