CH-Schluss: Kaum verändert an ruhigem Handelstag

CH-Schluss: Kaum verändert an ruhigem Handelstag

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag kaum verändert beendet. Insgesamt bewegte sich der Leitindex SMI den ganzen Tag in einer relativ engen Spannweite von lediglich rund 60 Punkten um den Schlusskurs vom Freitag. Nach sechs Wochen in Folge mit steigenden Kursen sei die Luft derzeit wohl etwa raus, hiess es. «Es fehlten die nötigen Impulse, um den Markt über den bisherigen Rekordstand steigen zu lassen», so ein Händler.

Als tendenzielle Belastung für die kurz- und mittelfristige Entwicklung wird vor allem auch die Entwicklung der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gesehen, die in vielen Ländern steil aufwärts zeigt. Die Wucht der vierten Welle dürfte in den kommenden Wochen zum grössten Hindernis für ein Jahresendrally werden, kommentierte entsprechend ein Börsianer. Sollte es in nächster Zeit zu einschränkenden Massnahmen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens kommen, gäbe es jedenfalls nicht wirklich einen Grund für weiter steigende Kurse.

Der SMI schloss den Handel 0,01 Prozent höher bei 12’517,12 Punkten. Das Rekordhoch von 12’573 Punkten bleibt damit in greifbarer Nähe. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsste derweil 0,04 Prozent auf 2034,76 und der breite SPI 0,05 Prozent auf 16’135,39 Zähler ein. Bei den 30 SLI-Titel schlossen 16 tiefer, zwölf höher und zwei unverändert.

Allzu viele Unternehmensnews gab es zwar nicht, doch kam es zu einigen starken Bewegungen. Die mit Abstand grössten Verluste bei den Blue Chips verzeichneten den ganze Tag über Sonova (-5,8%) nach Vorlage der Halbjahreszahlen. Nach einem Kursgewinn von etwa 70 Prozent im bisherigen Jahresverlauf sei die Entwicklung aber vor allem Gewinnmitnahmen geschuldet gewesen, hiess es im Handel. Der Hörsystem-Spezialist habe die Erwartungen dank einer kräftigen Markterholung jedenfalls übertroffen. Der «lediglich bestätigte» Ausblick habe die Gewinnmitnahmen allerdings etwas verstärkt.

Etwas Luft kam auch bei den Adecco-Aktien (-1,2%) zum Wochenstart raus. Am Freitagabend hatten Gerüchte über den Einstieg eines aktivistischen Investors den Kurs um über 6 Prozent in die Höhe getrieben. Laut den Spekulationen soll ein gewichtiger Investor einen Anteil am Personalvermittler aufbauen. Händler verwiesen des Weiteren auch auf Gerüchte, wonach führende Investmentbanken eine umfangreiche Fusion im europäischen Dienstleistungsbereich vorbereiteten würden, wobei Adecco Teil davon sein könnte.

Etwas deutlicher zur Schwäche neigten ausserdem mit Geberit (-1,3%) und Partners Group (-1,4%) zwei Titel mit sehr starker bisheriger Jahresperformance und bei denen entsprechend Gewinnmitnahmen ebenfalls der Hauptgrund für die Abgaben gewesen sein dürften.

Unter den Verlierern waren zudem die Swatch-Inhaber-Aktien (-0,1%) zu finden, wenn auch mit klar abnehmender Tendenz gegen Handelsschluss hin. Konkurrent Richemont (+2,8%) dagegen setzte den starken Trend von letzter Woche fort, wenn auch mit etwas geminderter Schubkraft. Nach den besser als erwartet ausgefallenen Zahlen waren die Aktien am Freitag prozentual zweistellig in die Höhe geschossen. Nach der Zahlenbekanntgabe kam es zu diversen Kurszielanpassungen durch Analysten, was zu Anschlusskäufen und Umschichtungen von Swatch in Richemont geführt habe, so ein Händler.

Grösster Gewinner bei den Blue Chips waren derweil die üblicherweise sehr volatilen Titel von AMS Osram (+4,4%). Händler sprachen hier von Deckungskäufen aus dem Lager der Leerverkäufer. Relativ gut hielten sich auch einige Vertreter aus der Gesundheitsbranche wie etwa Alcon (+1,4%), Straumann (+0,9%) und Vifor (+0,3%).

Bei den SMI-Schwergewichten schlossen Roche ganz und Novartis fast unverändert. Das dritte SMI-Schwergewicht Nestlé büsste hingegen knapp ein halbes Prozent ein und war damit hauptverantwortlich für die mässige Gesamtentwicklung im SMI.

Im breiten Markt griffen nach positiven Geschäftsupdates Anleger vor allem bei den beiden Finanzdienstleistern Leonteq (+5,0%) und EFG (+5,5%) zu. Bei den Industrietiteln waren Dormakaba (+1,5%) anlässlich eines Investorentages ebenfalls gesucht, während Comet (-3,8%) ebenfalls nach einer Investorenpräsentation unter Druck gerieten.

Grösste Gewinner waren derweil Aevis (+11,0%) und IGEA (+9,3%), grösste Verlierer Polyphor (-11,8%) und Blackstone (-7,4%). (awp/mc/pg)

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