CH-Schluss: Moderate Gewinne vor Fed-Entscheid

CH-Schluss: Moderate Gewinne vor Fed-Entscheid

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach zwei schwächeren Tagen wieder moderat im Plus geschlossen. Die Anleger hätten sich vor der am Abend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed sowie vor der Flut von Firmenabschlüssen am Donnerstag insgesamt zurückgehalten, hiess es am Markt.

Allerdings erwarten die Beobachter von der Fed noch keine Änderung des geldpolitischen Kurses. Auch ein klares Signal zur Rückführung der Anleihekäufe dürfte es wohl nicht geben, die Diskussionen im geldpolitischen Ausschuss über einen Ausstieg dürften aber weiter gehen, hiess es. Jedes «noch so kleine Detail bezüglich einer restriktiveren Geldpolitik» wäre aber wohl negativ für die Aktienmärkte, meinte ein Analyst.

Der SMI schloss am Abend um 0,43 Prozent im Plus bei 12’073,23 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,38 Prozent auf 1956,39 Zähler zu und der umfassende SPI gewann 0,37 Prozent auf 15’514,63 Punkte. Von den SLI-Titeln schlossen 20 im Plus, neun im Minus und einer (Holcim) unverändert.

Im Fokus standen am Mittwoch die Adecco-Titel (-7,9%). Der Personalvermittler gab die Übernahme der belgischen Akka Technologies für rund 2 Milliarden Euro bekannt. Dabei kam vor allem die Finanzierung des Milliardendeals über die Ausgabe neue Aktien und neuer Anleihen bei den Investoren nicht gut an. Die gleichzeitig veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal rückten in den Hintergrund.

Belastet wurde der Markt zudem von Abgaben des Schwergewichts Nestlé (-0,4%). Der Nahrungsmittelkonzern wird am Donnerstag seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Die Investoren sind gespannt, ob Nestlé das hohe Tempo aus dem ersten Quartal hat halten können.

Abwärts ging es im Vorfeld der Zahlenpublikation auch mit den Aktien der Credit Suisse (-0,8%). Laut Medienberichten soll die CS mit den Quartalszahlen auch einen Untersuchungsbericht zu den Vorfällen um den Archegos-Zusammenbruch vorlegen, der die Grossbank Milliarden gekostet hat. Abgaben erlitten derweil auch die UBS-Titel (-0,7%).

Die Aktien des Chemiekonzerns Clariant (+0,2%), der ebenfalls seine Quartalsergebnisse vorlegen wird, schlossen dagegen leicht im Plus, während weitere typische Zykliker wie Schindler (-0,6%) oder ABB (-0,4%) nachgaben. Abschläge gab es auch für die Titel des PC-Zubehörherstellers Logitech (-1,3%) nach einer Kurszielsenkung durch die Morgan Stanley-Analysten.

Gestützt wurde der Markt im Gegenzug nicht zuletzt von Gewinnen der Pharmaschwergewichte Roche (+0,9%) und Novartis (+0,8%). Novartis hatte am Vorabend einen «Orphan Drug»-Status der FDA für ein neues Medikament zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs bekanntgeben.

Weiter aufwärts ging es auch mit Lonza (+0,4%). Die Analysten von Goldman Sachs erhöhten nach den Halbjahreszahlen des Pharmazulieferers ihre Umsatzschätzungen sowie ihr Kursziel und bekräftigten ihre «Buy»-Empfehlung für die Titel.

Deutlichere Gewinne gibt es für die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS (+1,1%), die von einer Kaufempfehlung durch die britische HSBC profitiert. In der Gunst der Investoren lagen zudem die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (+2,0%), des Zahnimplantatespezialisten Straumann (+2,2%) aber auch die Titel des Augenheilkundekonzerns Alcon (+2,7%).

Am breiten Markt sprangen Zehnder (+11,2%) nach Zahlenvorlage nach oben. Nachdem der Raumklimaspezialist bereits im Mai erste Angaben zum Halbjahresergebnis bekannt gegeben hatte, übertraf nun der Gewinn die Prognosen der Analysten deutlich. Gelobt wurde auch der Ausblick des Unternehmens.

Freundlich schlossen auch die Titel des Westschweizer Elektronikkomponenten-Herstellers Lem (+1,6%) nach Publikation seines Quartalsresultats. Klare Aufschläge gab es für Landis+Gyr (+4,8%), nachdem das Unternehmen eine Ausschreibung für die Lieferung von Strom- und Gaszählern in Belgien gewonnen hat.

Deutlich abwärts ging es dagegen mit Idorsia (-10,2%). Das Biotechunternehmen beschaffte sich am Mittwoch über eine Wandelanleihe neue Mittel in Höhe von 600 Millionen Franken. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange
Aktueller Stand SMI bei Google

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert