CH-Schluss: SMI schliesst 0,37% tiefer bei 9’046,88 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 0,37% tiefer bei 9’046,88 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt verharrte den ganzen Montag über im roten Bereich und schloss im Minus. Händler schrieben dies den Ereignissen in den USA vom Freitag zu: Dort hatte der unerwartet gute Arbeitsmarktbericht der US-Regierung Ängste geweckt, die Zinserhöhung könnte früher als geplant stattfinden. In der Folge war der Dow Jones Industrial markant abgerutscht. Davon erholte er sich zwar am Montag etwas, was aber die Laune der Investoren in der Schweiz nicht mehr gross heben konnte.

Das zweite grosse Thema an den Finanzmärkten ist Griechenland. Am Wochenende war die griechische Regierung mit ihren neuen Ideen zur Lösung der akuten Finanzprobleme abgeblitzt. An Montagnachmittag kam das Thema wieder auf den Tisch der Euro-Finanzminister. Dort zeigten sich wichtige Exponenten zunächst hart: «Wir haben mehr als zwei Wochen verloren, in denen sehr wenig Fortschritte gemacht worden sind», kritisierte zum Beispiel Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem die griechische Regierung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,37% tiefer bei 9’046,88 Punkten, phasenweise hatte er sich bis auf gut einen Zähler der 9’000-Punkte-Marke genähert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,50% auf 1’339,13 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,33% auf 9’054,27 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Aktien notierten am Ende des Tages 22 im Minus und acht im Plus.

Die mit Abstand grössten Verluste unter den Blue Chips erlitten die Aktien des Ölservice-Unternehmens Transocean (-4,9%). Letzte Woche hatte der notorisch schwache Titel mit einem Plus von 2,9% für einmal zu den Überperformern im SMI gehört. Als Gründe für den erneuten Schwächeanfall nannten Analysten die Ölpreisentwicklung nach der Publikation der US-Arbeitsmarktdaten: Diese liessen den Dollarkurs steigen und belasteten damit den Ölpreis.

Hinter Transocean folgen auf der Verliererseite die Uhrenkonzerne Richemont (-2,6%) und Swatch (-2,0%). Im Handel wurden diese Verluste einerseits mit der Apple-Watch begründet, zu der der US-Konzern am Abend neue Angaben machen will. Dabei werden von Analysten auch Neuigkeiten zu den Gold-Luxusausführungen der Apple Watch erwartet, deren Erfolg die Schweizer Uhrenkonzerne besonders schmerzen würde. Ausserdem belasteten die neusten Aussenhandelszahlen Chinas die Kurse: So brachen die Importe im Februar in dem für Luxusgüterhersteller wichtigen Markt regelrecht ein.

Grössere Verluste wiesen am Schluss des Tages ausserdem Actelion und Givaudan (je -1,3%) sowie Swisscom (-1,2%) und SGS (-1,0%) aus, ohne dass News vorlagen.

Die Aktien des Schwergewichts Nestlé (-0,3% auf 75,90 CHF) gingen im Rahmen des Gesamtmarktes aus dem Handel. Für die Titel hatte Nomura am Morgen zwar das Kursziel auf 73 von 64 CHF angehoben, die Analysten raten Investoren jedoch unverändert zum Verkauf der Papiere. Die beiden anderen Schwergewichte Roche (-0,2%) und Novartis (+0,2%) schnitten leicht überdurchschnittlich ab.

Mit klaren Gewinnen gingen die Valoren von Lonza (+1,1%) und Holcim (+0,8%) aus dem Handel. Bei letzteren schienen Hoffnungen auf eine mögliche Nachbesserung der Bedingungen bei der Fusion mit Lafarge aufzukommen. Laut einem Medienbericht vom Wochenende stehen auch der Grossaktionär und frühere Firmenpatron Thomas Schmidheiny sowie die Anlagestiftung Ethos für eine Besserstellung der Holcim-Aktionäre ein. Das Unternehmen selbst will keinen Kommentar abgeben.

Im Plus schlossen ausserdem die Versicherungsaktien von Swiss Re (+0,4%), Swiss Life (+0,3%) und Bâloise (+0,2%). Für die beiden letzteren wirkten Aussagen des Schweiz-Chefs von Swiss Life in der Wochenendpresse etwas stützend. Swiss Life Schweiz habe durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses keinen Verlust erlitten, sagte Ivo Furrer.

Komplettiert wurde das kleine Gewinnerfeld durch Kühne+Nagel (+0,2%) und Syngenta (+0,1%).

Am breiten Markt legten Addex (+5,1%) deutlich zu, nachdem die Finanzierung des Westschweizers Pharmaunternehmens bis ins Jahr 2017 gesichert wurde. Eine Berg- und Talfahrt vollführten die Meyer-Burger-Papiere: Die Titel legten am Vormittag zeitweise um fast 5% zu, nachdem das Unternehmen einen Grossauftrag vermeldete; im Tagesverlauf bröckelten diese Gewinne aber ab und die Aktie schloss 2,6% im Minus.

Die beiden Unternehmen, die am Montag Jahreszahlen präsentierten, erhielten von den Investoren keinen Applaus: Alpiq verloren 1,4%, Mikron 1,6%. (awp/mc/upd/ps)

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