CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 9073 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 9073 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handelstag am Dienstag im Minus beendet. Vor allem Gewinnmitnahmen beim Schwergewicht Nestlé waren dafür verantwortlich, dass sich der Leitindex SMI durchgängig in der Verlustzone hielt, auch wenn er sich vom Tagestief etwas absetzen konnte. Zu Wochenbeginn hatten Nestlé-Aktien dem Markt noch auf ein Jahreshoch verholfen.

Die Nachrichtenlange wurde vor allem von Konjunkturdaten und den Notenbanken dominiert. Investoren reagierten unentschlossen auf eine Rede von EZB-Chef Mario Draghi. Darin habe er deutlich gemacht, dass die schwache Inflation im Euroraum aus seiner Sicht vor allem auf zeitlich begrenzte Entwicklungen zurückzuführen ist. Dies spricht laut Marktteilnehmern für eine über kurz oder lang weniger lockere Geldpolitik. Am Abend wird auch Fed-Chefin Janet Yellen eine Rede halten. Zuletzt hatten sich einige Mitglieder der US-Notenbank dafür ausgesprochen, den Leitzins eher später als früher erneut anzuheben. Die Daten aus den USA fielen unterschiedlich aus. Zudem senkte noch der IWF seine Wachstumsprognose für die USA.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem Abschlag von 0,53% bei 9’072,92 Punkten. Sein Tagestief hatte er im frühen Handel bei 9’044 markiert, sein Jahreshoch am Vortag bei 9’149 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,33% auf 1’423,05 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,58% auf 10’297,96 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 24 den Börsentag im Minus und sechs im Plus.

Nestlé gaben am Ende um 1,6% nach auf 84,50 CHF. Am Vortag hatten sie mit dem Einstieg des aktivistischen Investors Daniel Loeb bei 86 CHF ein neues Rekordhoch erreicht. Loeb fordert vom Nestlé-Management unter anderem den Verkauf der L’Oréal-Beteiligung und damit verbunden grossangelegte Aktienrückkäufe. bei der Société Générale glauben die Experten nicht, dass sich mit dem Einstieg von Third Point an der Ausgangslage viel verändert habe. Sie senkten ihr Rating auf «Hold». Die Vorschläge seien nicht neu und würden vom Management um den neuen CEO Mark Schneider bereits geprüft, heisst es. Der Umbau werde aber Zeit beanspruchen.

Neben Nestlé fielen mit Aryzta (-1,7%) und Lindt & Sprüngli (-1,5%) noch weitere Vertreter aus der Nahrungsbranche deutlich zurück. Im breiten Markt ging es für die Papiere des Milchverarbeiters Emmi (-1,5%) ebenfalls überdurchschnittlich abwärts.

Deutlich abwärts ging es ohne Nachrichten auch für die Aktien von Swatch (-1,5%). Konkurrent Richemont (-0,3%) hielt sich deutlich besser.

Unter den Blue Chips fielen auf der Verlierer-Liste noch Neuzugang Partners Group (-1,2%) und die beiden Gesundheitskonzerne Sonova (-1,2%) und Vifor (-1,0%) mit grösseren Abgaben auf. Beim Versicherer Bâloise (-1,2%) machte sich die Gewinnwarnung der mehrheitlich übernommenen Immobiliengesellschaft Pax Anlage (Aktie unv.) bemerkbar.

Die anderen beiden Schwergewichte, Novartis (-0,7%) und Roche (+0,1%), tendierten uneinheitlich. Beide hatten kleinere Erfolge im Produktportfolio gemeldet, die am Markt aber kaum mehr als eine Randnotiz wert waren.

Der Pharmazulieferer Lonza (-0,3%) wiederum kommt mit der 5,5 Mrd USD schweren Übernahme des Kapselherstellers Capsugel voran. Die dazu nötigen Zulassungen hat Lonza mittlerweile alle erhalten.

Die überschaubare Gewinner-Liste führen bei den Blue Chips die Aktien der beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse (beide +1,9%) an. Bereits am Montag hatte die Staatsrettung zweier italienischer Regionalbanken dem europäischen Bankensektor Auftrieb verliehen.

Im breiten Markt legten Arbonia (+3,5%) stark zu, nachdem der Bauzulieferer mit dem Verkauf der Industrielack Gruppe (Ilag) die Devestition des Geschäftsbereichs Beschichtungen abgeschlossen hat. Elma Electronics (+3,2%) und Carlo Gavazzi (+2,9%) folgten dichtauf.

Zu den grösseren Verlierern zählten Implenia (-2,3%), obwohl die Nachricht über einen weiteren Grossauftrag positiv war. Noch deutlicher fielen die Beteiligungsgesellschaft 5EL (-8,3%) und die Banque Profil de Gestion (-5,6%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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