CH-Schluss: SMI unverändert bei 9’284 Punkten

CH-Schluss: SMI unverändert bei 9’284 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel zur Wochenmitte auf dem Stand vom Dienstag beendet. Damit hat sich der SMI am Mittwoch eine Verschnaufpause gegönnt – nach vier Handelstagen mit zum Teil deutlichen Kursgewinnen und neuen Jahreshöchstständen. Am Morgen wurde der Rekord erneut um einen Punkt überboten, daraufhin pendelte der Leitindex aber in einer engen Bandbreite von rund 20 Punkten unterhalb des Vortagesschlusses. Das mittlerweile erreichte Niveau habe die Gefahr von Gewinnmitnahmen erhöht, hiess es am Markt.

«Geopolitische Risiken werden immer stärker ignoriert», kommentierte ein Analyst gleichwohl die generelle Stimmung. Angesichts des «innenpolitischen Hickhacks» in Spanien, wo Katalonien möglicherweise schon am Montag die Unabhängigkeit ausruft, sackte der spanische Leitindex am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit Mitte März ab. Besonders war das an Bankwerten abzulesen, die in der Regel sehr sensibel auf politische Nachrichten und eine mögliche Schwächung von Ländern der Eurozone reagieren. Hingegen hellte sich die Stimmung der US-Dienstleister im September überraschend stark auf, während die US-Arbeitsmarktdaten des Dienstleisters ADP – Richtschnur für den viel beachteten monatlichen Job Report der US-Regierung – im Rahmen der Erwartungen ausfielen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss unverändert bei 9’283,97 Punkten. Der 30 Aktien umfassende und noch stärker gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,06% auf 1’490,37 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,04% auf 10’596,59 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 13 im Minus und 17 im Plus.

Die grössten Verlierer unter den Blue Chips waren am Mittwoch Finanzwerte. So waren die Versicherer Swiss Life (-0,8%), Zurich (-0,6%) und Swiss Re (-0,5%) belastet sowie die Banken Julius Bär (-1,0%) und UBS (-0,5%). Credit Suisse (+0,2% auf 15,50 CHF) schnitten hingegen besser ab, nachdem Société Générale das Kursziel um 2 auf 18,50 CHF angehoben und die Kaufempfehlung für die Grossbankentitel bestätigt hatte. Nachdem CS bereits im September gut gelaufen waren, erreichten sie im frühen Handel sogar ein neues Jahreshoch bei 15,61 CHF.

Für Kühne+Nagel (-0,9% auf 179 CHF) zog derweil JPMorgan das Kursziel nach oben nach (160 CHF), bestätigte aber das Rating «Underweight». Der zuständige Analyst hält die Bewertung der Aktie derzeit für mehr als ausgereizt.

Die grössten Gewinner unter den SMI/SLI-Titeln waren dagegen Vifor Pharma (+2,0%), die ihren seit Ende August starken Lauf damit weiter fortsetzten. Auch Lonza (+1,6%) verzeichneten kräftige Avancen, nachdem der Kauf einer Fabrik vom britischen Arzneimittelhersteller Shire in den USA gemeldet wurde. Analysten sprachen von einem guten Schritt, da die bestehenden klinischen Anlagen sehr gut ausgelastet seien.

Weiter deutlich zulegen konnten am Mittwoch ausserdem Sonova (+1,2%), nachdem sie bereits am Dienstag um über 3% angezogen hatten – im Zuge einer Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank.

Zu den Gewinnern gehörten zudem noch die schwergewichtigen Nestlé (+0,1%), während Novartis und Roche (je -0,1%) moderat abgaben. Die Deutsche Bank hob für beide Pharma-Schwergewichte das Kursziel jeweils leicht an, bestätigte aber die Empfehlung «Hold».

Am breiten Markt stachen KTM Industries (+10%) mit einem satten Kursplus heraus, nachdem die Bank Vontobel das Rating für die österreichische Fahrzeuggruppe auf «Buy» von «Hold» angehoben hatte. Begründet wurde dies mit einem Sinneswandel der Unternehmensleitung – nämlich mit einem stärkeren Fokus auf der Cash-Generierung. Auch Cosmo (+4,0%) legten klar zu: Im Technologieunternehmen Olympus America hat das Pharmaunternehmen ein Vermarktungspartner für das Mittel Eleview gefunden.

Ausserdem ging es mit EFG International (+2,6%) nach oben: Hier kommt es zu einem Führungswechsel. Bei der Bank ersetzt Giorgio Pradelli ab 2018 CEO Joachim Straehle, der nach der Integration der in den 1MBD-Skandal verwickelten Tessiner Bank BSI nun zurücktritt.

Ebenfalls für Gesprächsstoff sorgten Landis+Gyr (+1,0%), nachdem der Grossaktionär Dan Och den Abbau seiner Beteiligung unter die meldepflichtige Schwelle von 3% gemeldet hatte. Damit dürfte der Abgabedruck nachlassen, hiess es im Handel. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert