CH-Schluss: Freundlicher Wochenstart dank Schwergewichten

CH-Schluss: Freundlicher Wochenstart dank Schwergewichten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich zum Wochenauftakt von seiner freundlichen Seite gezeigt, ist jedoch in seinem Bemühungen (vorerst) gescheitert, die Marke von 9’000 Punkten zurückzuerobern. Das Sentiment wurde von der Hoffnung auf eine Einigung der Gläubiger Griechenlands auf eine Überbrückungsfinanzierung gestützt, hiess es im Handel. Nun bleibe abzuwarten, ob die Reformvorschläge Griechenlands auch Anklang finden bei EU, IWF und EZB. Noch wartet man auf den «Brief aus Athen» – die Vorschläge müssen heute Abend auf den Tisch.

Die Anleger warten also weiter gespannt auf den nächsten Akt im Griechenland-Drama. Derweil könnte in den nächsten Tagen wieder Zurückhaltung angesagt sein, denn am Dienstag und Mittwoch wird Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Fed, vor dem Bankenkomitee des Senats Rede und Antwort stehen. Je nach Wortwahl kann sie die Markterwartung an eine Zinserhöhung in den USA nach vorne oder hinten wandern lassen und damit die Märkte beeinflussen. Der schwache Rohölpreis und der unverändert starke US-Dollars könnten für eine eher lockerere Haltung sprechen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,96% höher bei 8’977,69 Punkten. Das Tageshoch wurde bei 8’988,17 Zählern erreicht. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,71% auf 1’322,51 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,92% auf 8’866,69 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 26 im Plus und vier im Minus.

Im Fokus standen die Aktien des Zementherstellers Holcim, die sich nach Jahreszahlen um 1,1% verteuerten. Der Konzern hat die Erwartungen der Anleger überwiegend erfüllt. Gelobt wurde die starke Margenentwicklung, etwas enttäuscht hat hingegen die «nur» unveränderte Dividende. Keine News gab es in der Mitteilung zu der geplanten Fusion mit Lafarge.

Das Ergebnis von Holcim zeige, dass sich der Schweizer Konzern in einer besseren Form befinde als der Fusionspartner Lafarge, hiess es bei Analysten. Damit stelle sich erneut die Frage nach dem Tauschverhältnis der Titel im Zuge des Zusammenschlusses.

Massgeblich zum höheren SMI trugen die drei defensiven Schwergewichte bei. So zogen Nestlé um 1,7% an; die Aktien des Nahrungsmittelmultis sind damit seit Donnerstag auf dem Vormarsch, als die Jahreszahlen gezeigt wurden. Im Pharmasektor stiegen Novartis um 1,3% und Roche um 0,8%. Für Novartis ist am Nachmittag eine tendenziell positive Meldung der amerikanischen FTC zu dem vor bald einem Jahr kommunizierten Portfolio-Deal mit GSK eingetroffen. Die Branchennachbarn Actelion (+2,4%) kamen noch besser voran.

Sehr fest zeigten sich auch verschiedene zyklische Titel wie Schindler (+1,7%) sowie Swatch (+1,5%), Kühne+Nagel (+1,2%) und Geberit (+1,0%). Kühne+Nagel wird am Dienstag die Jahreszahlen vorlegen, und Anleger hoffen auf eine Sonderdividende zum Jubiläumsjahr.

Im Bankensektor hielten Julius Bär (+1,0%) das Fähnlein hoch, nachdem sie in der Vorwoche noch zu den wenigen Verlierern gehört hatten. UBS (+0,4%) und Credit Suisse (-0,2%) lagen im Hintertreffen. Die Versicherer Zurich (+0,1%) und Swiss Re (+0,7%) hielten ebenfalls nicht Schritt mit dem Gesamtmarkt. Am Freitag wird Swiss Life (Aktie +0,7%) mit Zahlen aufwarten.

Stark starken Abgabedruck standen mit dem wieder fallenden Ölpreis Transocean (-3,4%) und Sika (-1,6%), deren Papiere stark mit der Entwicklung in der «Causa Saint-Gobain» korrelieren. Gegenüber der Wochenendpresse hat sich nun erstmals der Vertreter der Sika-Erben, Urs Burkard, geäussert. Für ihn ist ausgeschlossen, dass Saint-Gobain auf die Übernahme von Sika verzichtet. Sika wird am kommenden Freitag das Jahresergebnis präsentieren.

Im breiten Markt fielen Sulzer gegen den freundlichen Gesamttrend um 1,7% zurück. Das Papier wurde von einer Abstufung durch HSBC auf «Underweight» von «Neutral» gebremst. Um 1,7% im Plus beendeten hingegen Bellevue nach Jahreszahlen den Tag.

Addex schliesslich stiegen um 5,7% im Anschluss an eine positive Empfehlung einer Ethikkommission. Demnach kann das Pharmaunternehmen mit dem Produktkandidaten Dipraglurant eine weitere klinische Studie durchführen. (awp/mc/upd/ps)

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