CH-Verlauf: Gewinne bröckeln vor US-Arbeitsmarktdaten ab

CH-Verlauf: Gewinne bröckeln vor US-Arbeitsmarktdaten ab

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit festeren Notierungen in den Handel gestartet, im Vorfeld wichtiger Konjunkturdaten sind die Kursgewinne jedoch abgebröckelt und der Leitindex SMI pendelt um den Vortagesschlusskurs. Am Dienstag hat die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der europäischen Geldpolitik den SMI noch über die Marke von 8’300 Punkten getrieben. Während aktuell Finanzaktien dem Gesamtmarkt weiterhin Unterstützung bieten, belastet das Schwergewicht Nestlé die Entwicklung den SMI. Die Anleger warten nun auf den ADP-Arbeitsmarktbericht und auf das Fed-Protokoll aus den USA.

Vom Arbeitsmarktbericht des Dienstleisters ADP erhoffen sich die Markteilnehmer am frühen Nachmittag Hinweise auf den am Freitag anstehenden Regierungsbericht. Der Rückgang der Arbeitslosenquote war mit ein Grund, weshalb die US-Notenbank im Dezember die monatlichen Anleihenkäufe moderat reduziert hatte. Weitere Erläuterungen zu dem im vergangenen Jahr eingeleiteten Tapering stehen im Sitzungsprotokoll, das von der Fed nach Europasschluss publiziert wird. Vertreter der EZB beraten am (morgigen) Donnerstag über die weitere geldpolitische Ausrichtung. Nach den tiefen Inflationsdaten vom Dienstag hat die überraschend gute Entwicklung im Detailhandel den Zinshoffnungen wohl einen Dämpfer versetzt. Die Arbeitslosenzahlen der Eurozone sind dagegen erwartungsgemäss ausgefallen.

Bis um 11.50 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) nur noch leicht mit 0,02% auf 8’321,39 Punkten im Plus. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,08% auf 1’273,51 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,03% auf 7’946,37 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen 15 im Plus, zwölf im Minus und drei Aktien notieren unverändert.

Bei den Blue Chips bleiben Finanztitel gefragt. Die Spekulationen um eine mögliche zusätzliche monetäre Lockerung der EZB haben den Sektor bereits am Dienstag in die Höhe getrieben. UBS führen die Aktien im SMI/SLI mit einem Plus von 1,1% (auf 17,89 CHF) weiterhin an. Société Générale startet die Abdeckung der Papiere mit «Buy» bei einem Kursziel von 20,20 CHF. Im Investmentbanking profitiere die UBS von Skaleneffekten und einer guten Marktstellung in den USA, heisst es. Die CS schneidet in der Sektorstudie weniger gut ab (Aufnahme der Abdeckung mit «Hold») und die Aktie tendiert unverändert.

Leichte Aufwärtstendenzen verzeichnen nach wie vor die gestrigen Tagessieger Swiss Life oder auch die Papiere der Zurich Insurance Group (je +0,4%). Nach der Verpflichtung des Swiss-Re-CFO George Quinn konnte Zurich einen weiteren Top-Manager engagieren: Robert Dickie wurde zum neuen Chief Operations and Technology Officer ernannt. Er stösst von AIG zur Zurich und löst Markus Nordlin ab, der die Group Operations seit letztem August ad interim geführt hatte.

Bâloise (-0,7%) büssen hingegen an Wert ein. Der Versicherer einigte sich mit Arbeitnehmervertretern in Deutschland auf eine Rahmenvereinbarung, die es erlaubt, die bis 2015 geplanten Einsparungen von rund 40 Mio EUR und der damit verbundene Abbau von 400 Stellen bis Ende 2017 umzusetzen. Dies sei ein weiterer Schritt in der Restrukturierungen des Deutschland-Geschäfts, der allerdings wenig Einfluss auf die Kursentwicklung habe, meinen Analysten.

Bei den Zyklikern avancieren Adecco im Vorfeld erster US-Arbeitsmarktdaten mit 1,1%. Dagegen verlieren die Luxusgüteraktien von Richemont (-0,6%) und Swatch (-0,4%) wie schon am Dienstag an Wert. ABB haben zwar in Saudi-Arabien weitere Aufträge erhalten, die Aktien geben allerdings leicht um 0,1% nach.

Derweil hat Sika (Aktie: +0,1%) die vollständige Übernahme der japanischen Dyflex bekanntgegeben und bei Syngenta (-0,3%) verlässt Forschungschef Robert Berendes das Unternehmen.

Nestlé haben die Kursverluste des frühen Geschäfts ausgebaut und geben 0,8% auf 65,95 CHF nach. Die Analysten von Nomura reduzierten das Kursziel auf 55 CHF von 59 CHF. Aufgrund der aktuellen Geschäftslage sei nicht erkennbar, wodurch das organische Wachstum im 2014 höher ausfallen könnte als im 2013, hiess es in der entsprechenden Sektorstudie. Die Pharmaschwergewichte Novartis und Roche halten mit +0,6% respektive +0,1% dagegen.

Im breiten Markt profitieren Implenia (+0,8%) nicht mehr ganz so stark wie zu Beginn vom Gewinn eines Grossauftrags für ein Strassenbauprojekt in Norwegen. EFG verlieren 1,9% nachdem sich der CEO bezüglich den Gewinnzielen vorsichtig geäussert hat. Swissquote geben um 1,3% nach. In einem Interview kündigte CEO Marc Bürki die Ausschüttung einer tieferen Dividende als im Vorjahr an. (awp/mc/pg)

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