CH-Schluss: SMI legt 0,26% auf 8604 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,26% auf 8604 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht im Plus geschlossen. Der SMI vollführte dabei eine Berg-und-Tal-Fahrt. Er stieg bis am frühen Nachmittag fast stetig an, rutschte dann aber gegen Handelsschluss fast wieder auf das Vortagesniveau zurück. Die Erholung vom Vortag, als der SMI einen Teil der Verluste der vorangegangenen Handelstage wettgemacht hatte, setzte sich somit nicht im gleichen Tempo fort.

Als Grund für das späte Absacken nannten Händler den wieder deutlich sinkenden Ölpreis. Der Kursverlauf war aber auch ein Ausdruck der hohen Nervosität im Vorfeld des US-Zinsentscheids. «Alles andere als die Zinswende würde die Anleger wohl komplett unvorbereitet treffen, Turbulenzen wären dann programmiert», meinte ein Marktteilnehmer. Dies veranlasste viele Investoren, eine abwartende Haltung einzunehmen, wie auch die dünnen Volumina zeigten.

Der Swiss Market Index (SMI) beendete den Tag mit einem Plus von 0,26% auf 8’604,08 Punkten, das Tageshoch lag bei 8’658, das Tagestief bei 8’566 Stellen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,30% auf 1’298,58 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 8’874,34 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus und sieben im Minus.

Die grössten Gewinne unter den Blue Chips verzeichneten am Schluss des Tages Swatch (+2,0%) und Richemont (+1,6%). Sie setzten damit die Erholung vom Vortag fast ungebremst fort. Die Uhrenwerte hatten zuletzt unter der unsicheren Entwicklung der chinesischen Wirtschaft gelitten. Die überraschend guten Zahlen der chinesischen Wirtschaft von Anfang Woche lässt nun die Kurse entsprechend anziehen. Allerdings zählen beide Luxusgüterpapiere nach wie vor zu jenen mit der schlechtesten Performance seit Anfang Jahr.

Zu dieser Gruppe der grössten Verlierer seit Anfang Jahr zählen auch Transocean, die am Berichtstag um 1,3% zulegten. Die Aktien waren schon am Vortag regelrecht in die Höhe geschnellt. Mit Aryzta (+1,1%) fand sich bei Handelsende ein weiterer Titel mit schlechter Jahresperformance auf den vorderen Rängen.

Etwas besser als der Markt entwickelten sich die Papiere von Julius Bär (+0,6%). Die Bank hatte am Morgen die Übernahme einer Luxemburger Privatbank mit verwalteten Vermögen von rund 3 Mrd EUR bekanntgegeben. Auch die Grossbankentitel von CS (+0,9%) und UBS (+0,5%) hielten sich verhältnismässig gut.

Das Pharmaschwergewicht Roche (+0,6%) stützte den Markt massgeblich. Die Papiere könnten auch von Umschichtungen in defensivere Titel im Vorfeld der US-Zinsentscheidung profitiert haben, hiess es in Händlerkreisen. Actelion (+1,2%) und Novartis (+0,1%) schlossen ebenfalls höher.

Im Rahmen des Gesamtmarktes schlossen Swisscom (+0,2%), nachdem sie zu Wochenbeginn ein Jahrestief erreicht hatten. Der Entscheid der Wettbewerbskommission, die Gründung der gemeinsamen Werbevermarktungsfirma von Ringier, SRG und der Swisscom ohne Auflagen zu genehmigen, hatte somit keine grosse Wirkung – das galt umso mehr, weil im Verlauf des Nachmittags ein vorläufiges Veto des Bundesamts für Kommunikation eintraf.

Zu den wenigen Verlierern zählten am Schluss Kühne+Nagel, Galenica, Swiss Re, Zurich und SGS, die alle zwischen -0,2% und -0,4% nachgaben. Deutlichere Verluste erlitten Givaudan (-0,9%) und vor allem ABB (-1,2%). Offensichtliche Gründe für diese Einbussen lagen allerdings keine vor.

Am breiten Markt profitierten Kuoni (+5,7%) von dem am Dienstagabend bekanntgegeben Verkauf des Hauptsitzes in Zürich. Die Nachricht wurde von Analysten zwar als wenig überraschend eingestuft. Die eigentlich gute Nachricht sei die verbesserte Verschuldungssituation per Ende Jahr, meinte aber etwa die Bank Vontobel.

Der Fleischverarbeiter Bell (+4,5%) gab die Übernahme des österreichischen Geflügelspezialisten Huber mit einem Jahresumsatz von über 300 Mio EUR bekannt. Die Übernahme wurde von Analysten freundlich kommentiert.

Klare Verluste erlitten am breiten Markt hingegen Leonteq (-5,9%), Von Roll (-5,7%) und Charles Vögele (-5,3%). (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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