CH-Eröffnung: Fester nach verzögertem Handelsstart

CH-Eröffnung: Fester nach verzögertem Handelsstart

Zürich – Der Handel am Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag mir deutlicher Verspätung erst am Mittag mit leicht festeren Notierungen gestartet. Der Börsenbetreiber SIX nannte technische Störungen bei einer kleinen Anzahl von Marktteilnehmern als Grund. Im Sinne der Marktintegrität sei der Handelsstart deshalb verzögert worden.

Der positive Handelsverlauf an den US-Börsen und ebenfalls gute Vorgaben aus Asien sorgen in Europa am Morgen für eine freundliche Stimmung. Die Emission zehnjähriger italienischer Staatspapiere mit einer Rendite von 5,75% wurde neutral aufgenommen. Gestern hatten die Anleiheauktionen von Spanien und Italien für Erleichterung gesorgt.

Die Angst vor einer weiteren Eskalation der Schuldenkrise ist vorläufig wieder gesunken. EZB-Präsident Draghi äusserte sich gestern optimistisch. Er sieht Anzeichen dafür, dass die von der Notenbank bereitgestellte Liquidität auch bei den Unternehmen ankommt. Berichte über eine Verschiebung des nächsten Bankenstresstests der Europäischen Aufsicht EBA sorgen für Kursanstiege bei den Banken der Eurozone. Sie hätten damit mehr Zeit, ihre Bilanzlücken zu schliessen, heisst es. Am Nachmittag stehen in den USA mit den Im- und Exportpreisen sowie der Umfrage zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan wichtige Konjunkturdaten an.

Der SMI gewinnt bis um 12.20 Uhr 0,34% auf 6’038,27 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,61% auf 901,45 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,35% auf 5’446,72 Zähler.

Zum Handelsstart zeigt sich die Mehrheit der Aktien mit Aufschlägen, das Schwergewicht Novartis (Aktie -1,0%) belastet jedoch den SMI mit rund 10 Punkten. Der Pharmakonzern hat zwei Medikamente neu bewertet, was zu Belastungen von mehr als 1 Mrd USD führt. Zudem plant das Unternehmen in den USA 1’960 Stellen abzubauen, was die Bilanz im ersten Quartal um 160 Mio USD drücken wird. Auch Nobel Biocare gehört zu den Verlierern mit -1,5%.

Konjunktursensitive Aktien profitieren von einer Milderung der Krise in Europa. Die Zykliker Holcim (+1,9%) und ABB (+0,4%) sowie der Leiharbeit- und Personalmanagementkonzern Adecco (+1,2%) legen zu. Die Aktie von Adecco wurde zudem von HSBC auf ihre Empfehlungsliste gesetzt. Der Valor biete eine Gelegenheit, an der zyklischen Entwicklung mit gutem Aufwärtspotenzial teilzuhaben.

Ebenfalls freundlich tendieren die Finanzwerte. Die UBS hat das Kursziel von Julius Bär (+0,9%) im Rahmen einen Branchenstudie um 2 CHF auf 36 CHF angehoben. Die Citigroup hat das Kursziel für ZFS (+0,7%) um 6 auf 249 CHF erhöht und die Einschätzung für Swiss Re (+0,9%) auf Buy von Neutral verbessert. Auch die Titel von Bâloise (+1,6%), CS (+2,0%) und UBS (+1,7%)notieren deutlich im Plus.

Auch Geberit (+0,3%) werden von Analystenkommentaren bewegt. Das Kursziel wurde von der UBS nach den Umsatzzahlen auf 190 von 180 CHF erhöht.

Die Nahrungsmittelkonzerne Nestlé (+0,3%)und Danone haben Kreisen zufolge ein erstes Angebot für die Babynahrungssparte von Pfizer vorgelegt. Nach Angabe von Pfizer prüfe man noch die strategischen Alternativen.

Im breiten Markt verzeichnet der Raffineriebetreiber Petroplus trotz einer Ratingherabstufung durch Moody’s mit 7,2% die grössten Aufschläge.

Der neue CEO von Charles Vögele (+3,3%), Frank Beeck, will den Bekleidungskonzern innert drei Jahren wieder profitabel machen. In einem Interview mit AWP sagte er, nach einem Übergangsjahr 2012 peile er für das kommende Jahr schwarze Zahlen an.

Nach positiv aufgenommenen Umsatzzahlen gestern kann Sulzer (+0,2%) heute nur leicht zulegen. Der Analyst der Bank Vontobel hat das Kursziel auf 140 von 135 CHF angehoben und das Buy-Rating beibehalten. Gestern hatte die Aktie um 5,1% zugelegt. Vontobel hat auch das Rating für OC Oerlikon (+3,4%) auf Buy von Hold hochgestuft. Der Industriekonzern sei nun auf dem Weg zurück zu Stabilität, schreibt der Analyst.

Ein Zukauf in Russland bewegt den Kurs des Reisedetailhändler Dufry (+3,1%). Das Unternehmen hat in Moskau 51% an einem Joint Venture mit dem russischen Wettbewerber Regstaer Group übernommen. Damit verfügt der Betreiber von Duty-Free-Läden über 1’200 Quadratmeter Verkaufsfläche an den drei Moskauer Flughäfen.

Die Hypothekarbank Lenzburg (noch kein Kurs) hat einen niedrigeren Jahresgewinn für 2011 bekanntgegeben. Der Ertrag wurde jedoch gesteigert. Die Dividende soll unverändert 110 CHF je Aktie betragen. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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