CH-Eröffnung: Kaum verändert

CH-Eröffnung: Kaum verändert

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch praktisch unverändert in den Börsentag gestartet und pendelt im frühen Handel weiter um den Vortagesschluss. Nach den deutlichen Gewinnen vom Vortag fehlten die Impulse, zudem seien einige Gewinne mitgenommen worden, hiess es am Markt. Darüber hinaus lasten Abgaben der schwergewichtigen Nestlé auf dem SMI. Die Stimmung an den Märkten ist weiterhin zum einen von Optimismus über die Entwicklung der US-Wirtschaft sowie Sorgen über die europäische Schuldenkrise geprägt.

Am Schweizer Aktienmarkt sorgen bei den SMI-Werten mangels Neuigkeiten vor allem Analystenstudien für Kursbewegungen. Nachrichten haben dagegen vor allem die kleineren Werte vorgelegt. So hat die Schraubenherstellerin Bossard ihren Umsatz 2011 publiziert und dabei sowohl die eigenen wie die Analysten-Erwartungen übertroffen. Zudem haben die GF-Tochter AgieCharmilles sowie die Lagerlogistikerin Swisslog gewichtige Aufträge vermeldet.

Der SMI liegt bis um 09.32 Uhr 0,03% im Plus auf 6’052,53 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,26% auf 896,01 und der breite Swiss Performance Index (SPI) verbessert sich um 0,08% auf 5’452,06 Zähler zu.

An der Spitze der SMI/SLI-Rangliste stehen die volatilen Transocean (+2,21%) gefolgt von Bâloise (+1,9%), die von einer Analystenstudie der CS profitieren. In der Studie der Grossbank zum europäischen Versicherungssektor belassen die CS-Experten des weiteren ihre Ratings für Swiss Life (+0,8%) sowie ZFS (+0,3%) bei Neutral.

Dagegen senken sie ihre Empfehlung für die Swiss Re-Aktien (+0,5%) auf «Underperform» von bisher «Neutral». Der Markt bewerte die Titel des Rückversicherers zu optimistisch, heisst es in dem Bericht. Mit der Neubesetzung des Chefpostens sei bei Swiss Re zudem wieder eine strategische Kehrtwende zu erwarten.

Deutlich im Plus notieren auch die Grossbankentitel UBS (+0,8%) und CS (+0,7%). Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods (KBW) haben in einer Branchenstudie ihre Gewinnprognosen für die Schweizer Grossbanken etwas gesenkt, bleiben aber bei ihrem Rating «Outperform». Die KBW-Experten begründen die Senkungen mit schwachen Kundenaktivitäten und den anhaltenden Unsicherheiten bezüglich der globalen Wirtschaftsentwicklung.

Freundlich tendieren zudem Swatch (+0,2%), die am Vortag nach guten Umsatzzahlen bereits zu den klaren Tagesgewinnern gehört hatten. Swatch-Chef Nick Hayek erklärte gegenüber einer Westschweizer Tageszeitung, dass er für das Geschäftsjahr 2012 ein Umsatzwachstum von 5% bis 10% erwarte. Die Titel der Branchennachbarin Richemont (-0,4%) geben dagegen nach.

Die Aktien des Biopharmaunternehmens Actelion, die am Dienstag nach einer Gewinnwarnung zu den deutlichsten Verlierern im SMI gehört haben, können mit einem Plus von 1,1% deutlich zulegen. In Kommentaren vom Mittwoch bleiben nun sowohl Goldman Sachs wie auch die Aktienanalysten von Standard&Poor’s bei ihren Neutral-Ratings.

Klar im Plus notieren auch Roche (+0,6%), die von einem Auftritt des Finanzchefs an einer Investorenkonferenz von JP Morgan profitieren. Dieser stellte dabei für das vierte Quartal 2011 eine «solide Performance» mit weiteren Umsatzimpulsen in Aussicht. Novartis werden dagegen 0,4% tiefer gehandelt als am Vorabend.

Die deutlichsten Verluste erleiden im Einklang mit anderen europäischen Nahrungsmittelwerten die defensiven Nestlé (-0,6)%. Die Analysten von Merrill Lynch haben ihr Rating für den Schweizer Nahrungsmittelkonzern auf «Neutral» von bisher «Buy» zurückgenommen.

Am breiten Markt legen Bossard (+6,2%) deutlich zu, nachdem das Unternehmen besser als erwartete Umsatzzahlen 2011 vorgelegt hat. Analysten bewerteten die Umsatzzahlen als positiv: Die Abwärtsspirale habe im 4. Quartal gestoppt werden können, heisst es etwa bei der Bank Wegelin. Georg Fischer (+0,7%) und Swisslog (+1,4%) profitieren von bedeutenden Aufträgen. Die Bank am Bellevue (+5,4%) hat von der FINMA wieder die Erlaubnis erhalten, Kunden für die Vermögensverwaltung und Anlageberatung anzuwerben.

Unter Druck stehen dagegen die Aktien des Nahrungsmittel-Unternehmens Aryzta (-2,8%), nachdem das Unternehmen überraschend eine Platzierung von bis zu 4,25 Mio Aktien aus dem genehmigten Kapital bekanntgegeben hat. Damit komme es bereits im laufenden Geschäftsjahr zu einer Verwässerung des Gewinns, kommentieren Marktbeobachter. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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