CH-Eröffnung: Schwächer

CH-Eröffnung: Schwächer

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich in der Eröffnungsphase zum Wochen- und Quartalsanfang deutlich schwächer. Schwache Vorgaben aus Übersee und Sorgen über die jüngsten Entwicklungen in der Eurokrise würden den Markt belasten, hiess es unter Beobachtern. Derzeit fehle es an positiven News. Weitere Impulse könnten im Handelsverlauf vor allem die stark beachteten Einkaufsmanagerindizes aus der EU und den USA liefern. Daneben treffen sich die Euro-Finanzminister in Luxemburg, um über den Rettungsfonds EFSF und die Finanzhilfen für Griechenland zu sprechen. Über die Auszahlung der nächsten Kredittranche für Athen werden die Minister aber noch nicht entscheiden.

An der Wall Street hat sich die Abwärtsbewegung am Freitag nach Handelsschluss der europäischen Börsen noch verstärkt und die asiatischen Börsen haben ebenfalls deutlich nachgegeben. In Europa hat zudem die griechische Regierung über das Wochenende angekündigt, das Defizitziel dieses Jahr zu verfehlen, will aber mit dem Stellenabbau in der Verwaltung fortfahren. Weiter hat in der Slowakei die mitregierende Partei SaS massiven Widerstand gegen die Aufstockung des Euro Rettungsschirms angekündigt, für den die Zustimmung der 17 Euro-Staaten erforderlich ist. Entsprechend ist die Gemeinschaftswährung über im frühen Montagshandel gegenüber dem Dollar phasenweise auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar gesunken.

Gegen 09.30 Uhr verliert der SMI um 1,41% auf 5’453,70 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 1,68% auf 805,86 Punkte nach und der Swiss Performance Index (SPI) um 1,41% auf 4’936,02 Punkte.

Europaweit verlieren die wichtigsten Handelsplätze indessen deutlicher. Angesichts der wieder gestiegenen Verunsicherung in der Eurokrise und den anhaltenden Konjunktursorgen sind vor allem Finanztitel und zyklische Werte deutlich unter Druck. So verlieren die Grossbankaktien UBS (-4,4%) und CS (-3,3%) markant. Julius Bär (-2,3%) halten sich etwas besser.

Im Finanzsektor gibt es ebenfalls deutliche Abgaben für Swiss Life (-2,6%), ZFS (-2,5%) und Bâloise (-2,3%). Swiss Re (-1,7%) geben etwas weniger nach. Der Rückversicherer hat den früheren CEO und heutigen Chairman des US-Versicherers MetLife, Robert Henrikson, zur Wahl in den Verwaltungsrat nominiert.

Unter den zyklischen Werten fallen Transocean (-3,2%) durch grössere Abgaben auf. Clariant (-2,9%), sowie die Luxusgüteraktien Swatch (-2,6%) und Richemont (-2,2%), Adecco (-2,4%), ABB (-2,4%) und Syngenta (-2,3% und Lonza (-2,3%) gehören ebenfalls zu den grösseren Verlierern.

Defensiven Titel wie Nestlé (-0,6%), Roche (-0,9%) und Novartis (-1,0%) kommen etwas besser weg. Nestlé Schweiz hat einen Verkaufsstopp für Nespresso-Nachahmerkapseln bei Media Markt und Saturn erwirkt.

Für Sonova (-1,8% auf 81,30 CHF) hat Exane BNP das Kursziel auf 80 CHF gesenkt, die Einstufung mit «neutral» indessen beibehalten.

Gegen den Trend zulegen können im SMI/SLI Holcim (+2,9%). Die Zürcher Kantonalbank hatte die Titel des Baustoffkonzerns am vergangenen Freitag auf «Übergewichten» hochgestuft und die Titel in ihr Aktienportfolio «Schweiz Standardwerte» aufgenommen – auf Kosten von Geberit. Auf tiefem Kursniveau gesucht sind zudem Logitech (+1,1%). Auch Kühne+Nagel (+0,3%) zählen zu den wenigen Gewinnern. Schindler PS (unv.) zeigen sich ebenfalls widerstandsfähig.

Im breiten Markt fallen Precious Woods (-6,5%) und Bellevue Group (-6,4%) durch prozentual grössere Einbussen auf. Santhera (-6,3%) verlieren ebenfalls deutlich. Die zyklischen Dufry (-6,0%) und Swisslog (-5,7%) notieren ebenfalls deutlich schwächer.

Tecan (-1,7% auf 64,15 CHF) verlieren weiter etwas an Terrain, nachdem die Titel am vergangenen Freitag infolge von Verzögerungen bei einem Projekt um 6,8% verloren hatten. Die Bank Vontobel hat in der Folge die Einstufung der Titel auf «Hold» und das Kursziel auf 68 CHF zurückgenommen.

Gegen BT&T Asset Management bzw. gegen den VRP und CEO Walter Meier hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um die Beamtenversorgungskasse (BVK) Anklage erhoben. Die BT&T Timelife-Aktie steigt um 9,7%.

Gegen den Trend legen u.a. Austriamicrosytems (+4,2%) zu. Auch HBM Bioventures (+2,7%), Liechtensteinische Landesbank (+2,2%) und Pelikan (+1,8%) gehören zu den grösseren Gewinnern. (awp/mc/ps)

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