CH-Eröffnung: Tiefer nach schwachen US-Vorgaben

CH-Eröffnung: Tiefer nach schwachen US-Vorgaben

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit Abschlägen in den Handel gestartet, hat die Verluste aber dann etwas abgebaut. Händler verweisen auf schwache US-Vorgaben und anhaltende Sorgen im Zusammenhang mit der Euro-Krise. Entsprechend seien viele Blicke auf das Treffen der EU-Finanzminister gerichtet, heisst es am Markt. In Japan ging der Nikkei unterdessen leicht freundlich aus dem Handel. Die Schuldenkrise in Europa dürfte das Tagesgeschehen weiter dominieren, meinen Händler.

Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres retten die Europäer ein taumelndes Euro-Land vor der Staatspleite, diesmal erhält Portugal ein Hilfspaket von 78 Mrd EUR. Hierzulande liegen einige Unternehmensnachrichten aus dem breiten Markt vor, bei den Bluechips ist die Lage dagegen übersichtlich.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI steht um 09.30 Uhr 0,30% tiefer bei 6’544,35 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,47% auf 1’023,26 ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,34% auf 6’021,87 Stellen.

Die grössten Abschläge im SMI/SLI müssen Weatherford (-3,2%) hinnehmen. Die Aktien des Ölservice-Unternehmens waren am Vortag bereits von den US-Anlegern tiefer gestellt worden. Transocean geben um 1,8% nach.

Überdurchschnittliche Abschläge verzeichnen auch Swiss Life (-1,0%). Marktbeobachter hatten zuletzt auf Ängste vor Verlusten auf südeuropäische Staatsanleihen-Engagements verwiesen. Bâloise (-0,4%) und Swiss Re (-0,3%) geben nur leicht nach, während ZFS unverändert notieren.

Clariant (-1,1%) ist bei der Übernahme des Wettbewerbers Süd-Chemie einen weiteren Schritt vorangekommen. Der Spezialchemiekonzern hat das Pflichtangebot für die noch ausstehenden 3,85% der Anteile vorgelegt. Ausserdem haben die Aktien von der UBS ein höheres Kursziel von 27 (25) CHF erhalten, bei bestätigter Kaufempfehlung.

Bei Logitech (-1,0%) belasten dem Vernehmen nach Anpassungen beim MSCI Global Standard Index. Bei Sonova (-0,2%) gibt der Verkauf der US-Hörgeräteakustikerkette HearUSA zu reden, wobei Konkurrent William Demant den Verkaufsprozess leitet, ist am Markt zu hören.

Die zuletzt abgestraften Bankentitel stehen vergleichsweise gut da. CS verlieren 0,1%, während UBS 0,1% gewinnen und damit Spitzenreiter unter den Bluechips sind. Die Vorschläge des Bundesrats zum Umgang mit den Risiken der Grossbanken haben eine erste Hürde genommen. Die Wirtschaftskommission des Ständerats sprach sich für die Annahme der «Too-big-to-fail»-Vorlage aus, mit einigen Änderungen. Julius Bär (+0,1%) notieren ebenfalls freundlich.

Überdurchschnittlich gut halten sich auch einige defensive Werte da, darunter Nestlé (unv.) und Swisscom (-0,1%). Roche und Novartis geben dagegen 0,3 bzw. 0,6% nach.

Im breiten Markt haben einige Unternehmen über den jüngsten Geschäftsverlauf informiert: Reisedetailhändler Dufry (+4,6%), Edelmetallproduzent International Minerals (+1,6%) und unerwartet die Immobiliengesellschaft SPS (+0,1%).

Die Valoren des Milchverarbeiters Hochdorf sind seit heute an der SIX Swiss Exchange kotiert, gestartet sind die Titel mit einem Kurs von 113,00 CHF. Im Anschluss soll eine Dekotierung von der Berner Börse BX Berne Exchange innerhalb der gesetzlichen Fristen erfolgen. Dort lag der Schlusskurs am Montag bei 116,70 CHF.

Derweil sollen die Aktien des Verlagshauses Edipresse (-4,0%) ganz von der Börse verschwinden. Die Besitzerfamilie Lamunière startet ein Rückkaufangebot für die noch öffentlich gehaltenen Aktien.

Autoneum (-1,1%) werden von Goldman Sachs neu mit «Buy» und Kursziel 244 CHF abgedeckt. Die ZKB hat die Abdeckung mit «Marktgewichten» gestartet.

Die MCH Group (-1,8%) hat Angaben zur Kapitalerhöhung gemacht, das Aktienkapital soll um 12 Mio CHF auf 60 Mio CHF steigen. Die MCH-Valoren werden heute ebenso wie BKW (-2,5%) und Interroll (ungeh.) ex-Dividende gehandelt. (awp/mc/ps)

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