CH-Schluss: SMI leicht im Minus – Bernanke bewegt kaum

CH-Schluss: SMI leicht im Minus – Bernanke bewegt kaum

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch uneinheitlich geschlossen. Für eine eindeutige Richtung hätten kräftige Impulse gefehlt, sagten Händler. Zudem sei es nach den Vortagesgewinnen Zeit für eine Verschnaufpause gewesen.  Auch die Börsen in den USA kamen nicht richtig in Schwung und so blieb der erhoffte Markttreiber aus.

Die Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke beinhaltete keine Überraschungen. Es gebe zwar Hinweise auf eine Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt, die Fortschritte seien aber immer noch gering, sagte er. Die Inflationsgefahren schätzt Bernanke aber ebenfalls weiter als gering ein, die Fed wird somit ihre Krisenmassnahmen erst zu gegebener Zeit zurückfahren.

Der SMI ging mit minus 0,11% auf 6’631,64 Punkte aus dem Handel. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte indes um 0,06% auf 1’068,91 Zähler zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) fiel leicht um 0,12% auf 5’957,99 Punke.

Syngenta verteidigten ihren Spitzenplatz im SMI nach Zahlen und schlossen mit einem deutlichen Plus von 4,4%. Der Agrochemiekonzern hat mit den Ergebnissen für 2010 die Erwartungen des Marktes übertroffen und erfreut Analysten und Anleger mit einer höheren Dividende und einem positiven Ausblick. Zudem sind Aktienrückkäufe geplant. Als Zugabe verkündete Syngenta eine neue Strategie: Die beiden Sparten Pflanzenschutz und Saatgut werden bis Ende 2012 vollständig zusammengeführt.

Bei den Finanzwerten zeigte sich ein gemischtes Bild. Während UBS (+1,5%) ihre Gewinne vom Vortag nach den Zahlen ausbauen, standen CS vor den Zahlen am Donnerstag mit 0,6% im Minus. Julius Bär verloren nach einer Abstufung von Morgan Stanley am Indexende 2,6%. Händler vermuten Umschichtungen in Richtung der Grossbanken. Die Aktien von ZFS lagen vor den morgigen Zahlen mit +0,7% indes im vorderen Mittelfeld, während Swiss Life ohne Nachrichten 2,3% nachgaben.

Die Aktien von Holcim stemmten sich mit plus 0,5% gegen eine negative Studie der HSBC. Der Analyst rechnet für den Baumaterialsektor bis 2015 nicht mit einer deutlichen Nachfrageerholung und kürzte entsprechend seine Schätzungen.

Transocean konnten ihre frühen Gewinne nicht über den Tag verteidigen und fielen zum Schluss um 1,4%. Das Ölbohrunternehmen plant im laufenden Jahr Dividenden im Umfang von 750 Mio USD auszuschütten. Im vergangenen Jahr hat das Handelsregisteramt in Zug die geplante Ausschüttung in der Höhe von 1 Mrd USD blockiert.

Auch die Schwergewichte Roche (-0,3%) und vor allem Nestlé (-1,3%) bremsten den SMI. Beim Nahrungsmittelkonzern macht sich aufgrund der haussierenden Agrarrohstoffpreise die Angst vor Margenrückgängen bemerkbar. Bei Swatch (-0,3%) sprechen Händler von leichten Gewinnmitnahmen, die auch zahlreiche Kurszielerhöhungen und eine Hochstufung nicht ganz verhindern konnten. Richemont hielten sich hingegen mit 0,4% im Plus.

Im breiten Markt sorgten Acino für Aufsehen. Das Pharmaunternehmen muss einen weiteren Rückschlag in der Form eines Produktrückrufs und von Zulassungsverzögerungen einstecken. Dieses Mal sind die Implantate zur Therapie von Prostatakrebs betroffen. Die Aktie ging mit minus 6,6% auf Talfahrt. CEO Peter Burema bezeichnete die Auswirkungen der Rückrufaktion auf die Erträge allerdins als «minim».

Auffällig waren auch Kudelski mit plus 4,3%. Bereits seit Freitag geht es für die Titel deutlich nach oben, insgesamt um nun rund 8%. Am Markt wurde über eine kurzfristige Kaufempfehlung der Credit Suisse und Deckungskäufe spekuliert.

Die SGKB verlor nach Zahlen 1,7%. Wegen hoher Zinsabsicherungskosten musste die Kantonalbank einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen und die Dividende fällt tiefer aus. Orell Füssli gaben nach der überraschenden Zahlenvorlage um 0,6% nach. (awp/mc/ps)

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