CH-Verlauf: Nach starkem Start ins Minus gerutscht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem freundlichen Start an Dynamik eingebüsst und ist bis zum Mittag ins Minus gerutscht. Händler sprechen in erster Linie von fehlenden Anschlusskäufen und Gewinnmitnahmen nach der starken Performance der Aktien in den letzten Tagen. Einige Marktteilnehmer sähen bald eine grössere Korrektur am Aktienmarkt.

Dies bremse das Sentiment vieler Anleger etwas, heisst es. Zu reden am Markt gebe etwa eine Studie aus den USA, die von einer bevorstehenden Korrektur im breiten US-Markt von über 10% vor allem aus technischen Gründen spreche. Die sich stark an der Entwicklung der Wall Street orientierenden Marktteilnehmer hierzulande seien nun ebenfalls etwas verunsichert und würden mit eine Korrektur der längeren Aufwärtsbewegung rechnen, so ein Händler.

Der wichtigste Schweizer Aktienindex SMI steht zur Mittagszeit 0,25% tiefer auf dem Stand von 6’618,18 Punkten (bisheriges Tageshoch 6’660). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,33% auf 1’052,87 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,20% auf 5’933,15.

Mit der US-Bank Goldman Sachs bleibt die US-Berichtssaison ab dem Mittag weiter eines der Hauptthemen am Markt. Dabei dürften die hiesigen Grossbanken, deren Aktienkurs zuletzt deutlich zugelegt hat, erneut im Fokus der Anleger stehen. Im Vorfeld der Zahlen werden allerdings nach dem etwas enttäuschenden Ergebnis der US-Bank Citigroup am Vortag Gewinne mitgenommen, und UBS (-1,0%) und CS (-0,8%) sind zur Berichtszeit im hinteren Teil des Feldes zu finden.

Im Fokus stehen bei den Blue Chips vor allem auch die Titel der Uhren- und Luxusgüter-Hersteller Swatch und Richemont, bei denen es zu erneuten Gewinnmitnahmen im grösseren Stil kommt. Swatch hat am Morgen (unangekündigt) die Umsatzzahlen 2010 (+22% in Lokalwährungen) bekannt gegeben und sich bezüglich Ausblick für das laufende Jahr gewohnt optimistisch gezeigt. Analysten zeigten sich denn auch zufrieden mit den Zahlen. Das Unternehmen beweise, dass es weiterhin Marktanteile gewinne und vom starken Engagement in Asien profitiere, sagte einer. Nach einem freundlichen Start setzten allerdings Gewinnmitnahmen im grösseren Stil ein, so dass die Kurse einbrachen und die Aktien derzeit 2,9% tiefer – am Schluss der SLI/SMI-Tabelle – stehen.

Nicht viel besser geht es den Papieren des Branchennachbarn Richemont (-2,7%), die ebenfalls zu den Schlusslichtern gehören. Grössere Gewinnmitnahmen gibt es ausserdem bei Swiss Re (-1,8%), Adecco (-1,4%) oder Clariant (-1,4%).

Grösster Gewinner sind derzeit die Aktien des Ölbohr-Konzerns Transocean (+2,1%), ohne fundamentale News dazu. Daneben notieren Sonova (+1,5%) und Nobel Biocare (+0,8%) nach einer Rating-Erhöhung durch die US-Bank Merrill Lynch fester. Hier kommt es zu Umschichtungen aus den Aktien des Branchennachbarn Straumann (-0,9%), dessen Rating auf «Neutral» gesenkt wurde.

Freundlich zeigen sich für einmal die Papiere von Roche (+0,6%). Der Pharmakonzern ist mit guten Studienergebnisse für ein Medikament gegen schwarzen Hautkrebs an die Öffentlichkeit getreten. Das seien gute Nachrichten, meint die Bank Vontobel in einem Kommentar, und zeigten, dass die Roche-Pipeline Wert biete. Auch Nestlé (+0,5%) erholen sich von der schwachen Entwicklung seit Anfang Jahr. Hier helfe vor allem eine verteidigende Studie der UBS, heisst es.

Im breiten Markt hat das im Gesundheitsbereich tätige Berner Unternehmen Galenica (-3,2%) Umsatzzahlen bekannt gegeben. Die Analysten-Schätzungen wurden dabei um rund 1,5% verfehlt. Kaba (-0,4%) berichteten über eine Akquisition in Skandinavien. Stärkster Wert ist allerdings Mikron (+8,3%). In der Finanz-Presse wird im Zusammenhang mit dem Grossaktionär Walter Fust erneut über einen Zusammenschluss der Schweizer Werkzeugmaschinen-Hersteller spekuliert. Auch Tornos (+4,2%) werden hier genannt.

Komax (+2,0% auf 106,80 CHF) profitieren nach den Umsatzzahlen am Vortag nun von einer deutlichen Kurszielerhöhung der Credit Suisse auf 123 (von 100) CHF. GAM (+2,6%) sind nach einer Ersteinstufung (Buy) von Goldman Sachs gesucht. (awp/mc/ps/14)

SIX Swiss Exchange

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