CH-Verlauf: Negative Impulse aus Eurozone

CH-Verlauf: Negative Impulse aus Eurozone

Zürich- Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich bis zum Dienstagmittag volatil und bewegt sich um den Schlussstand des Vortages. Der Markt sei richtungslos und wisse derzeit nicht genau wohin es gehen soll, so ein Marktteilnehmer. Er rechnet mit neuen Impulsen von den US-Konjunkturdaten am Nachmittag.

Kurz vor Mittag hatte die jüngsten Aussagen des Vizepräsidenten der italienischen Notenbank belastet, wonach die Sparziele gefährdet sind. Zudem hat sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im August deutlich stärker als erwartet eingetrübt. Nach dem Abrutschen auf Tagestief erholte sich der Standardwerteindex jedoch wieder.

Gemäss dem Business Climate Indicator (BCI) hat sich das Geschäftsklima in der Eurozone im August zum sechsten Mal in Folge verschlechtert. Der Index markiert mit 0,07 Punkten den tiefsten Stand seit März 2010. Die Euroraum-Industrie befinde sich in einer Phasen moderaten Wachstums, kommentiert die EU-Kommission die Zahlen. Am Nachmittag richtet sich nun der Fokus auf die in den USA anstehenden Konjunkturzahlen. Neben dem Case-Shiller-Index werden auch Zahlen zum Verbrauchervertrauen erwartet.

Um 12.00 Uhr gewinnt der SMI 0,30% auf 5’462,90 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,5% auf 820,77 Zähler und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, um 0,38% auf 4’982,34 Punkte.

Am Tabellenende sind bis am Mittag Bâloise (-3,4%) angekommen. Der Versicherer hat Analysten zufolge im ersten Halbjahr unter dem starken Franken gelitten und mit in der Sachversicherung enttäuschend abgeschnitten. Die mittelfristigen Ziele hat das Unternehmen aber bestätigt. Trotzdem trennen sich die Anleger von den Papieren.

Markante Verluste sind auch beim SMI-Schwergewicht Nestlé (-1,4%) zu sehen. Der Nahrungsmittelkonzern wird dabei von einem negativen Marktkommentar durch Bernstein belastet. Zu den grössten Verlierern gehören zudem Actelion (-0,9%), Swiss Re (-0,7%) und Geberit (-0,6%).

Von Käufen profitieren derweil alle weiteren Finanztitel im SMI/SLI. Anleger kaufen insbesondere Julius Bär (+1,3%), aber auch Credit Suisse (+1,1%). Händler verwiesen auf den starken Nachholbedarf des Sektors nach den markanten Rückgängen der vergangenen Wochen. UBS (+0,6%) verzeichnen etwas weniger starke Aufschläge genauso ZFS (+0,8%) oder Swiss Life (+0,6%).

Die Aktien der beiden Luxusgüterherstellern Richemont (+1,1%) und Swatch (+0,8%) stemmen sich erfolgreich gegen eine Kurszielsenkung durch die Analysten der Deutschen Bank. Diese haben in einer Studie ihre Gewinnschätzungen aufgrund eines erwarteten Nachfragerückgangs reduziert.

An der Spitze von SMI/SLI stehen die Aktien von Sonova (+2,6%) und ABB (+2,3%), allerdings ohne fundamentalen Neuigkeiten. Deutlich mehr bezahlen Investoren auch für die Genussscheine von Roche (+1,4%). Novartis (+0,6%) sind etwas weniger stark gesucht.

Dank guten Halbjahreszahlen legen in der zweiten Reihe die Zahlen von Bossard (+2,9%) zu. Der Schraubenhändler hat nach dem Rekordvorjahr erneut bessere Zahlen vorgelegt und damit die Erwartungen der Experten übertroffen.

Das Semesterergebnis hat zudem VP Bank (-0,8%), Shape Capital (+2,0%), Romande Energie (unv.) und Santhera (-0,8%) vorgelegt. Das Pharmaunternehmen will sich künftig auf die Weiterentwicklung des Leadprodukts Catena konzentrieren und passt in der Folge die Unternehmensstrukturen an um die Finanzierung bis 2013 zu sichern. Dabei verkleinert Santhera die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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