Devisen: Euro erholt sich von Zwei-Monats-Tief

Devisen: Euro erholt sich von Zwei-Monats-Tief
(Photo by Markus Spiske on Unsplash)

Frankfurt – Der Euro hat am Dienstag zum US-Dollar zugelegt. Nachdem er bis zum Vormittag unter Druck gestanden hatte und zeitweise bei 1,0673 Dollar auf den tiefsten Stand seit März gefallen war, erholte er sich bis zum späten Nachmittag auf 1,0734 Dollar.

Gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro mit 0,9692 Franken ebenfalls höher als noch im Mittagshandel. Im Tagesverlauf resultiert dabei aber nur ein leichtes Plus. Ein Dollar kostet derweil 0,9031 Franken und damit ebenfalls etwas mehr als noch am Mittag. Über den Tag gesehen liegt der Kurs aber leicht im Minus.

Schwache Konjunkturdaten aus dem Währungsraum konnten den Euro nicht weiter belasten. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone trübte sich deutlich ein, während Daten zur Geldmenge und zur Kreditvergabe auf eine träge konjunkturelle Entwicklung hindeuteten. Die Kreditvergabe der Banken in der Eurozone sei nach wie vor extrem schwach, kommentierten Experten des Analysehauses Capital Economics.

Türkische Lira auf Talfahrt
Auf Talfahrt blieb derweil die türkische Lira. Gegenüber dem Euro erreichte ihr Kurs ein Rekordtief, im Verhältnis zum US-Dollar fiel er in Richtung seines historischen Tiefstands. Am Markt wurden die Kursverluste mit dem Wahlsieg von Präsident Recep Tayyip Erdogan vom Wochenende erklärt. Nach Einschätzung des Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sind nach der Wahlentscheidung weitere Kursverluste der Lira nicht auszuschliessen.

«Es war allzu offensichtlich, dass die Lira-Wechselkurse in letzter Zeit nicht marktgemacht waren, sondern die türkische Währung künstlich gestützt wurde», sagte Leuchtmann. In der Türkei waren Kapitalverkehrskontrollen eingeführt worden, die den Kurs der heimischen Währung in den vergangenen Monaten stützten. Experte Leuchtmann sieht das Risiko, dass die türkische Lira künftig weniger konsequent gestützt werde. Es sei nicht auszuschliessen, dass sich der Abwertungsdruck, der sich in den letzten Monaten aufgestaut hat, entlädt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86365 (0,86805) britische Pfund und 150,01 (150,29) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1957 Dollar gehandelt. Das waren rund 14 Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/ps)

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