Devisen: US-Geldpolitik drückt Euro auf tiefsten Stand seit fast 14 Jahren

Devisen: US-Geldpolitik drückt Euro auf tiefsten Stand seit fast 14 Jahren
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

Frankfurt – Die jüngsten Beschlüsse der US-Notenbank Fed haben dem amerikanischen Dollar starken Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug auf den tiefsten Stand seit fast 14 Jahren gedrückt. Am Donnerstagmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung erstmals seit Januar 2003 unter 1,04 US-Dollar auf ein Tief bei 1,0395 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0419 (Mittwoch: 1,0644) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9598 (0,9395) Euro.

Der US-Dollar hält auch gegenüber dem Schweizer Franken sein hohes Niveau, bei dem er mittlerweile über den Stand von 1,03 CHF gestiegen ist. Derzeit kostet er 1,0312 CHF, nach 1,0315 am frühen Nachmittag. Der Euro hat sich auf 1,0741 von 1,0750 leicht abgeschwächt.

Die Gemeinschaftswährung bewegte sich weiter ein Stück weit in Richtung Parität mit der US-Währung. Zuletzt hatte man Ende 2002 einen Dollar für einen Euro bekommen. Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed ihren Leitzins zum zweiten Mal nach der Finanzkrise angehoben und für kommendes Jahr ein höheres Straffungstempo angedeutet. Statt bisher zwei Zinserhöhungen hatte die Fed im Rahmen ihrer geldpolitischen Beschlüsse drei Zinserhöhungen im kommenden Jahr signalisiert.

Drehen an Zinsschraube «überfällig»
Dass die Fed erneut an der Zinsschraube drehte, sei überfällig gewesen, sagt Klaus Wiener, Chefvolkswirt des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft. Extrem niedrige Zinsen wie in der Finanzkrise seien nicht mehr erforderlich und mit Blick auf mögliche Inflationsgefahren sogar gefährlich. «Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Trump-Faktor in den Inflationsprognosen noch nicht eingepreist ist», sagte Martin Moryson, Chefvolkswirt des Bankhauses Sal. Oppenheim. Sollte der neue Präsident seine staatlichen Ausgabenprogramme tatsächlich umsetzen, dürften die nächsten Zinserhöhungen in den USA sogar etwas eher kommen als bisher gedacht.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83598 (0,83963) britische Pfund, 123,03 (122,39) japanische Yen und 1,0733 (1,0747) Schweizer Franken fest.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1126,95 (1162,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 160,00 (34 520,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

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