Devisen: Euro-Kurs fällt unter 1,11 US-Dollar – zum Franken wieder über 1,02

Devisen: Euro-Kurs fällt unter 1,11 US-Dollar – zum Franken wieder über 1,02
(Photo by Robert Anasch on Unsplash)

Frankfurt – Der Euro hat am Mittwoch an seine Kursverluste der vergangenen Handelstage angeknüpft und ist unter die Marke von 1,11 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag wird die Gemeinschaftswährung bei 1,1068 Dollar gehandelt, nachdem der Kurs im Vormittagsgeschäft zeitweise bis auf 1,1059 Dollar gefallen war. Tiefer wurde die Gemeinschaftswährung zuletzt Mitte 2020 gehandelt.

Zum Franken hat sich der Euro am Mittwochnachmittag etwas von seinen Verlusten erholt nachdem er zeitweise unter die Marke von 1,02-Franken rutschte. Das Währungspaar notierte gegen Mittag bei 1,0158, dem tiefsten Stand seit sieben Jahren. Der Dollar legte gegenüber der Schweizer Währung am Nachmittag etwas zu und erklomm zuletzt wieder die 0,92-Marke bis auf den aktuellen Stand von 0,9232 Franken pro US-Dollar.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine bleibt das bestimmende Thema an den Finanzmärkten. Nach Einschätzung des Devisenexperten Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank «dämmert es den Devisenhändlern», dass Europas Wirtschaft sehr deutlich unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges leiden dürfte, was den Eurokurs unter Druck setze.

Vor allem steht aber der russische Rubel seit der Invasion unter Druck, erst recht seit den scharfen Sanktionen vieler Länder als Reaktion auf den Einmarsch. Für einen US-Dollar mussten am Mittwoch zeitweise 122 Rubel gezahlt werden. Vor dem Beginn des Kriegs hatte der Kurs noch bei rund 80 Rubel gelegen.

Inflation in der Eurozone springt auf 5,8 Prozent
Die Sorgen vor den Folgen des Ukraine-Kriegs überlagerte den starken Anstieg der Inflation in der Eurozone. Im Februar war die Rate unerwartet stark auf 5,8 Prozent gestiegen und damit auf ein Rekordhoch. Die starke Inflation setzt die EZB unter Druck, mit einer strafferen Geldpolitik auf die Teuerung zu reagieren.

Dagegen steuern die USA trotz der Unsicherheiten wegen des Ukraine-Krieges weiter auf die erste Zinserhöhung seit Beginn der Corona-Krise zu. US-Notenbankchef Jerome Powell rechnet noch in diesem Monat mit der ersten Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie. Angesichts der hohen Inflation und des überaus robusten Arbeitsmarktes erwarte er, dass es bei der nächsten Sitzung des Zentralbankrats in zwei Wochen «angemessen» sein werde.

Eine Zinserhöhung der Notenbank von Kanada sorgte am Nachmittag nicht für grössere Impulse am Devisenmarkt. Die Zentralbank hatte den Leitzins erstmals seit Beginn der Corona-Krise angehoben, um 0,25 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent. Der Zinsschritt war am Markt erwartet worden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83316 (0,83290) britische Pfund und 128,08 (128,15) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1925 Dollar. Das waren etwa 20 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)

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