Devisen: Euro sinkt unter 1,02 US-Dollar – Neues Tief bei Euro/Franken

Devisen: Euro sinkt unter 1,02 US-Dollar – Neues Tief bei Euro/Franken
(Foto: Pixabay)

Frankfurt – Der Eurokurs ist am Montag erneut unter Druck geraten. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,0185 US-Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch gut einen halben Cent höher notiert. Aktuell steht das Währungspaar bei 1,0198.

Auch zum Franken stand der Euro zu Wochenbeginn unter Druck und erreichte am Nachmittag mit 0,9616 Franken einen weiteren Tiefststand, aktuell kostet der Euro mit 0,9627 Franken wieder etwas mehr. Als Gründe für die aktuelle Frankenstärke führen Devisenfachleute einmal mehr der Ukraine-Krieg, die zögerliche Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB), die drohende Energiekrise in Europa sowie die tiefere Inflation in der Schweiz auf. Der Dollar wird derzeit zu 0,9440 Franken gehandelt.

Zur US-Dollarentwicklung heisst es: Schwache Konjunkturdaten aus China sorgten am Devisenmarkt für eine hohe Nachfrage nach dem Dollar, der in wirtschaftlich unsicheren Zeiten oft als Hort der Stabilität gefragt ist. In China verlangsamte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr überraschend. Auch die Industrieproduktion verlor dort unerwartet an Schwung.

Um der Wirtschaft neuen Schub zu geben, senkte Chinas Zentralbank überraschend erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken. Vor diesem Hintergrund geriet der chinesische Yuan gegenüber dem Dollar unter Druck. Denn während China die Geldpolitik lockert, nimmt die US-Notenbank kräftige Zinserhöhungen vor, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Leitzinserhöhungen machen in der Regel eine Währung für Anleger attraktiver.

In diesem Umfeld belasteten sehr schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA den Dollar nicht. So hat sich die Stimmung in der Industrie der Region New York im August stark eingetrübt. Gleichzeitig hat sich auch der NAHB-Hausmarktindex überraschend deutlich eingetrübt. Beide Werte erreichten den niedrigsten Stand seit Mai 2020.

Der ungarische Forint litt im Handel mit dem Euro und dem Dollar zusätzlich unter einem skeptischen Kommentar von S&P. Die US-Agentur senkte den Ratingausblick für das Land auf negativ von zuvor stabil. Das bedeutet, dass eine Senkung der Bonitätsnote droht. Zur Begründung verwies S&P auf die negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges, unter denen die ungarische Wirtschaft leide.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84375 (0,84715) britische Pfund und 135,61 (137,47) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1776 Dollar gehandelt. Das waren rund 26 Dollar weniger als am Freitag. (awp/mc/pg)

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