Devisen: Dollar macht einen Teil der Einbussen wieder wett

Zürich – Der US-Dollar hat bis am späten Montagvormittag die Verluste vom Vorwochenschluss wieder aufgeholt. Der Dollar war am Freitag – am Schweizer Nationalfeiertag – nach einem unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktbericht unter Druck geraten. Derweil hatte der der US-Zollhammer auf den Franken keinen stärkeren Einfluss.
Aktuell kostet der Greenback 0,8086 Franken. Das ist etwas mehr als am Morgen (0,8053). Am späten Freitagnachmittag hatte er mit 0,8042 Franken noch niedriger notiert. Auch der Euro hat zum Dollar wieder nachgeben und wird derzeit zu 1,1527 Dollar gehandelt nach 1,1569 im Frühgeschäft. Wenig Bewegung gibt es zwischen Euro und Franken: Das Paar geht aktuell zu 0,9314 um nach 0,9304 am Morgen.
Am Freitag war der Dollar noch kräftig gefallen. Ein unerwartet schwacher US-Arbeitsmarktbericht hatte die Spekulation auf sinkende Zinsen durch die US-Notenbank Fed verstärkt, den US-Dollar unter Druck gesetzt und Euro und Franken im Gegenzug Auftrieb verliehen.
«Der US-Arbeitsmarkt scheint in schwächerer Verfassung als bisher angenommen», heisst es in einem Marktkommentar der Dekabank. Die Daten hätten gezeigt, dass die aggressive Zollpolitik der US-Regierung langsam Wirkung zeige. Die Reaktion von US-Präsident Donald Trump, die Chefin der amerikanischen Statistikbehörde zu entlassen, «unterstreicht seinen zweifelhaften Umgang mit Fakten und schürt Sorgen vor einer Politisierung der Fed und nun auch der Statistikbehörden», schreiben die Experten der Dekabank.
US-Zollhammer ohne grösseren Einfluss
US-Präsident Trump hat die Schweiz am Donnerstagabend mit Strafzöllen von unerwartet hohen 39 Prozent belegt. Dies dürfte sich zwar negativ auf die Schweizer Wirtschaft auswirken. «Der Mythos des Frankens als sicherer Hafen wird durch den Zoll von Trump aber nicht an Strahlkraft verlieren», sagt Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank.
Sollte die US-Wirtschaft stärker auf die Handelspolitik der Regierung reagieren oder die politischen Rundumschläge der Amerikaner noch an Willkür und Stärke zulegen, werde die Unsicherheit an den Finanzmärten zunehmen. «In einem solchen Umfeld wird der Franken gesucht sein, tiefen Zinsen und hohen US-Zöllen zum Trotz», ist sich Stucki sicher. Auf eine Abschwächung des Frankens zu spekulieren, weil die US-Zölle die Schweizer Wirtschaft belasteten, sei kein erfolgsversprechender Trade.
Derweil ist die Teuerung in der Schweiz im Juli auf +0,2 von +0,1 Prozent im Juni gestiegen. Die Juli-Inflation ist etwas höher als erwartet ausgefallen. Von der Nachrichteagentur AWP befragte Experten hatten im Vorfeld mit einem Wert zwischen 0,0 und 0,1 Prozent gerechnet. Den Franken beinflusste dies aber kaum. (awp/mc/pg)