EU-Schluss: Freundlich – US-Konjunkturdaten stützen

EU-Schluss: Freundlich – US-Konjunkturdaten stützen

London – Überwiegend positive US-Konjunkturdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag gestützt. In den Vereinigten Staaten waren die Umsätze der Einzelhändler im September überraschend stark gestiegen. Allerdings hatte sich in den USA das Konsumklima der Universität Michigan im Oktober unerwartet eingetrübt. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,98 Prozent auf 2.355,48 Punkte, nachdem er am Vortag noch um 1,67 Prozent gefallen war. Auf Wochensicht bedeutete dies gleichwohl ein Plus von 3,80 Prozent.

In Paris verbesserte sich der CAC 40 um 0,97 Prozent auf 3.217,89 Punkte. Der FTSE 100 legte in London um 1,17 Prozent zu auf 5.466,36 Punkte.

Ansonsten blickten die Anleger bereits gespannt auf das am Freitagabend beginnende Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G 20) in Paris. Bereits zuvor wwar bekannt geworden, dass Deutschland und Frankreich bei der Lösung der Euro-Schuldenkrise nach den Worten von an einem Strang ziehen. «Wir haben eine gemeinsame Position», sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble nach einem überraschenden Treffen mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy. Vor diesem Hintergrund verblassten erst einmal die Sorgen um die europäische Schuldenkrise, obwohl die Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit Spaniens gesenkt hatte.

Die Bankaktien fanden keine gemeinsame Richtung. Einige gehörten wegen der anhaltenden Diskussion um höhere Verluste aus Engagements in Griechenland, eine Stärkung des Eigenkapitals und negativen Aussagen von Fitch weiter zu den schwächsten Werte in den jeweiligen Indizes. Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker will die Banken an der Griechenland-Rettung stärker beteiligen. Zudem kündigte Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister François Baroin einen deutsch-französischen Vorschlag für eine stärke Beteiligung der Banken an. Zudem drückte eine skeptische Branchenstudie von Goldman Sachs auf die Stimmung. Der Sektorindex blieb entsprechend mit minus 0,53 Prozent als einziger Verlierer am Ende der europäischen Branchenübersicht.

Im EuroStoxx büssten die Aktien von BNP Paribas, die zusätzlich von einer Abstufung durch Deutsche Bank belastet wurden, als zweitschwächster Wert 3,28 Prozent auf 32,25 Euro ein. Schlusslicht waren die Anteilsscheine der Societe Generale, die um 3,56 Prozent fielen.

In Zürich behielten die UBS-Titel mit Verlusten von 0,92 Prozent die rote Laterne. Die Aktien der britischen Bank Barclays drehten hingegen deutlich ins Plus. Auch die italienischen Branchenvertreter Unicredit und Intesa SanPaolo zeigen sich sehr freundlich.

Abseits des Finanzsektors liess ein unerwartet deutlicher Umsatzsprung im dritten Quartal die Aktien des Schweizer Agrochemiekonzerns Syngenta um 1,32 Prozent auf 268,20 Franken steigen. Zwischen Juli und September profitierte das Unternehmen vom Start der Anbausaison in Lateinamerika und einer anhaltenden Dynamik auf der Nordhalbkugel.

Dass der Handy-Hersteller Sony Ericsson nach Verlusten im Gefolge der japanischen Erdbeben-Katastrophe keine roten Zahlen mehr schreibt, half auch den Aktien von Ericsson: Die Titel des Telekomausrüsters stiegen um 3,93 Prozent auf 71,35 schwedische Kronen. Die WestLB hatte zuvor die Einstufung auf «Add» mit einem Kursziel von 82,60 Kronen belassen. Die Quartalszahlen von Sony Ericsson hätten die durchschnittlichen Marktschätzungen übertroffen, schrieb Analyst Thomas Langer. Die Erholung beim Absatz und den durchschnittlichen Verkaufspreise hätten ihn beeindruckt. (awp/mc/upd/ps)

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